IMK: Verteilungsproblem schwächt auch Deutschlands Wirtschaft

Steigende Kapitaleinkommen

Der Anteil der Kapitaleinkünfte am Gesamteinkommen stieg in Deutschland von 29,2 Prozent im Jahr 1991 auf 33,8 Prozent 2010. Vor Ausbruch der Weltwirtschaftskrise 2007 betrug er sogar 36,8 Prozent. Da Kapitaleinkommen vor allem an Personen mit höheren Erwerbseinkommen fließen, wird auch deshalb die Verteilung der Markteinkommen insgesamt ungleicher.

Zunehmende atypische Beschäftigung

Bis 2006 hat die Zahl der Beschäftigten in befristeten Jobs, Teilzeit oder Minijobs stetig zugenommen. Das hatte auch Auswirkungen auf die Ungleichheit, zeigen die Forscher: Sie stieg parallel erst kräftig an, dann verlangsamte sich das Wachstum. Während der guten wirtschaftlichen Entwicklung in letzter Zeit stieg die Zahl der so genannten Normalarbeitsverhältnisse im gleichen Ausmaß wie die der atypischen Jobs. Das ist ein Grund, weshalb sich die Einkommen nicht noch weiter auseinander entwickelten.

Zusätzlich, so das IMK, trugen auch der Trend zu kleineren Haushalten und Änderungen in der Qualifikationsstruktur der Arbeitnehmer zur Zunahme der Ungleichheit bei. Allerdings in deutlich geringerem Umfang als die bereits genannten Faktoren.

Parallel zur wachsenden Ungleichheit bei den Markteinkommen sank der ausgleichende Effekt durch staatliche Umverteilung, zeigt die IMK-Analyse. Im Zeitverlauf machen die Wissenschaftler drei Phasen aus:

Bis Ende der 1990er-Jahre wurden die Markteinkommen zwar ungleicher, Steuern und Sozialleistungen glichen dies jedoch aus.

Zwischen 2000 und 2005 entwickelten sich die am Markt erzielten Haushaltseinkommen weiter auseinander. Zugleich verringerte sich jedoch die stabilisierende Wirkung der staatlichen Umverteilung.

Ab 2006 nahm die Spreizung der Markteinkommen zwar ab, die zuvor stark gestiegene Ungleichheit der verfügbaren Haushaltseinkommen veränderte sich jedoch kaum.


Fortsetzung und Quelllink zur Studie auf Seite 4.

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