In einem Jahr Digital (7) – Gut organisiert dank Struktur

Vor einer Umstellung schrecken viele zunächst zurück: Das fängt schon bei den kleinen Details im Alltag an – und je größer die Umstellung, desto bedrohlicher wirkt er. Wenn es um die digitale Transformation in ganzen Unternehmen geht, werden die Ausmaße unüberschaubar – oder? „Der Mann für digitale Strategie“ Ömer Atiker weiß, wie Sie den Wandel strukturiert angehen. Bei dem Vorhaben, „In einem Jahr Digital“ zu arbeiten, sind gute Organisation und Struktur unbedingte Notwendigkeit. Dieser Beitrag weist Ihnen den Weg von Überzeugen über Zusammenarbeit und Inspiration bis hin zu den Feinheiten, die den berühmten Unterschied machen.

Wie Sie den Wandel strukturiert angehen

Wie reagieren Sie, wenn man Ihnen sagt, dass Sie an einen anderen Schreibtisch umziehen sollen? Ihr Job bleibt der gleiche, aber der Arbeitsplatz wird ein anderer. Begeistert Sie das – oder ist das erst mal nur anstrengend, unnötig, ärgerlich und vielleicht sogar ein wenig bedrohlich?

Die meisten von uns fühlen sich bei so etwas erst einmal unwohl – es sei denn, der Umzug ist Ihre eigene Idee. Und wenn uns schon ein anderer Schreibtisch nervös macht – wie reagieren wir dann erst, wenn unser ganzes Unternehmen umgebaut werden soll? Mit diesen Ängsten sollten Sie nicht nur rechnen, Sie müssen damit auch vernünftig umgehen. Ein guter Ansatz ist es, den Menschen das Warum Ihres Tuns zu erklären. Wenn diese sagen: „Das ist gut, das will ich auch!“, dann fällt der Wandel ungleich leichter.

Wichtig ist auch, dass Sie alle Mitarbeiter auf diese Reise einladen. Nicht alle werden gleich begeistert sein, aber Sie müssen zeigen, was Sie vorhaben, wohin Sie wollen und ganz wichtig: Warum Sie sich auf diesen Weg machen! Erwarten Sie keine 100%ige Zustimmung, aber machen Sie den Sinn des Unterfangens für jeden greifbar.

Kultur ist der Schlüssel

Peter Drucker prägte den eingängigen Satz „Culture eats Strategy for Breakfast“. Wohl wahr! Wandel ist immer und zuallererst eine Frage der Kultur. Wie verhalten wir uns, was sehen wir als gut oder schlecht an, was ist „richtig“? Ein typischer Fehler ist beispielsweise, Menschen zur Digitalisierung aufzurufen, die vor allem Angst haben, ihre eigenen Jobs wegzurationalisieren. Solche Ängste sind verständlich und sollten unbedingt angesprochen werden. In Zukunft werden Projekte meist über Abteilungsgrenzen hinweg laufen, oft sogar mit mehreren Firmen. Ist Ihre unternehmensinterne Kultur dazu überhaupt imstande? Wenn jeder nur an seinen Silo, seinen eigenen Bereich denkt, dann wird das mit der Zusammenarbeit schwierig.

Auch die Bewertung von Erfolg ist wichtig. Was genau ist Erfolg und wie wird er belohnt? Innovation und Schöpfergeist zu fordern ist toll: Es bleibt aber sinn- und folgenlos, wenn Mitarbeiter am Ende nur aufgrund ihrer Umsatz- und Produktionszahlen bewertet werden. Niemand riskiert seinen Bonus für eine vage Idee.

Raum und Zeit sind wichtige Faktoren. Wer kreativ tätig ist, sollte nicht scheel angesehen werden, weil er scheinbar Löcher in die Luft schaut oder herumspielt. Wer etwas benötigt, sollte durch die Prozesse des Unternehmens nicht bei der Beschaffung von Kleinigkeiten behindert werden. Und Effizienzoptimierung verträgt sich nun mal schlecht mit dem Entwickeln neuer Ideen.

Erfolgreich werden Sie nur sein, wenn Ihre Kultur den neuen Formen von Arbeit Raum gibt.

Digital geht überall!

Digitalisierung kann in allen Geschäftsbereichen Mehrwert liefern. Das Marketing ist da schon weit vorne, Online Marketing wächst seit Jahren rasant. Ob in Suchmaschinen, im breiten Feld von Social Media (das weit mehr ist als Facebook!), auf der Website, in Apps oder dem guten alten E-Mail-Marketing: Inhalte und Mehrwert sind der Schlüssel zu besseren Kunden. Sie positionieren Ihr Unternehmen als Experte und geben reichlich Anlässe, Sie kennen zu lernen und Kontakt aufzunehmen. Und die vielen Möglichkeiten der Auswertung helfen Ihnen, Ihr Marketing immer weiter zu verbessern. Aber fangen Sie mit den Grundlagen an! Sie brauchen keine teure Analytics-Customer-Journey-Experience-Lösung, wenn Ihre Website nicht responsiv ist und die letzten News zwei Jahre alt sind.

Die digitale Erweiterung von Produkten ist ebenfalls ein lohnender Ansatz. Was können Sie alles messen und erfassen und welchen Wert können Sie aus diesen Daten schöpfen? Kaufen Sie sich eines der vielen Internet-of-Things (IoT) Starter Kits und basteln Sie einfach drauflos. Selbst Produkte, die schon lange zu Ende entwickelt wurden, können digital verbessert werden. Darunter sind ganz banale Sachen wie unsere Koffer, Straßenlaternen oder sogar der Mülleimer.

Denken Sie weiter als nur bis zum Produkt: Welche Services gehören für den Kunden dazu und wie können Sie ihn unterstützen? Denn der Kunde will meist nicht ein Produkt, sondern am liebsten eine komplette Lösung ohne Aufwand. Also braucht er Ihre Expertise. Das kann die Aus- und Weiterbildung sein, die Hilfe bei Konzeption und Planung, die Bereitstellung von Mustern und Prototypen, das Online-Shopping, die Systemintegration, die Versicherung… alles, was dem Kunden auf dem Weg zum Ergebnis Arbeit macht, ist ein potenzieller Ansatz für eine Lösung.

Und ganz zuletzt können Sie darüber nachdenken, was Sie eigentlich verkaufen. Philips verkaufte früher Glühlampen – heute kaufen Gemeinden dort Licht für ihre Straßen. Philips kümmert sich um alles, von Installation über Versorgung bis Wartung. Können Sie einen Komplettservice anbieten, der einfach pro Monat oder nach Nutzung abgerechnet wird? Kann Ihr Angebot skalieren, sodass es sich automatisch den wechselnden Kundenbedürfnissen anpasst? Abrechnung und Zahlungsmodelle können einen enormen Unterscheid machen: Denken Sie an Softwarehersteller wie Adobe und Microsoft, die früher Lizenzen verkauften und ihre Pakete jetzt im monatlich kündbaren Abo anbieten.

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Ömer Atiker bringt nicht nur Unternehmern die Digitalisierung näher, sondern vermittelt auch, wie Sie mit Struktur den digitalen Wandel meistern. (Bild: © Ömer Atiker)

Fazit

Die digitale Transformation gelingt nur, wenn Sie alle Mitarbeiter beteiligen. Alle Abteilungen können digitalen Mehrwert liefern. Zeigen Sie Ihren Kollegen den Grund und das Ziel Ihrer Reise und ermutigen Sie sie, sich an der Veränderung und Verbesserung zu beteiligen!

Über Ömer Atiker

Ömer Atiker ist „Der Mann für Digitale Strategie“. Der Keynote Speaker, Berater und Autor begleitet Unternehmen auf dem Weg zur Digitalisierung. 1996 gründete er mit ArtWork eine der ersten Webagenturen der Niederlande, 2006 erfolgte die Gründung von Click Effect, einer Agentur für digitales Marketing. Heute begleitet er als Berater Unternehmen bei der digitalen Transformation. In seinen innovativen Keynotes bringt er charmant und eingängig die digitale Zukunft auf die Bühne.

Mehr über Ömer Atiker erfahren Sie auf http://atiker.com/.

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