In Vancouver entsteht ein Wolkenkratzer komplett aus Holz – 30 Stockwerke hoch

In der kanadischen Metropole Vancouver wird ein Wolkenkratzer mit 30 Stockwerken komplett aus Holz errichtet. Die Stabilität und Feuerfestigkeit werde dabei laut dem verantwortlichen Architekturbüro Michael Green Architecture durch eigens entwickelte und beschichtete Brettsperrholzblöcke gewährleistet, deren Schichten kreuzweise angelegt sind. Das Limit sei mit den 30 Stockwerken allerdings noch nicht erreicht. Das Potential des Baustoff Holz sei über lange Zeit vernachlässigt und noch immer ungenügend erforscht. Mittlerweile gebe es jedoch ein völlig neues System aus Massenholzerzeugnissen und auch in den Bereichen Verfallsschutz und Brennbarkeit wurden große Fortschritte erzielt. Ähnliche Projekte wie in Vancouver werden derzeit auch in Norwegen und Österreich angegangen.

Der Baustoff Holz steht vor einer Renaissance

Holz verfügt als Baustoff über zahlreiche, vorteilhafte Eigenschaften. Für Biegeträger ist Holz dem Beton sogar in einigen Punkten überlegen. Zudem verbraucht die Herstellung von Zement eine große Menge Energie. Die Produktion von Beton benötigt im Vergleich zum Baustoff Holz 4-mal so viel Energie, die von Aluminium sogar 128-mal so viel – mit einem entsprechenden CO2-Ausstoß. Holz hingegen entzieht in seiner Wachstumsphase der Atmosphäre Kohlendioxid. Entsprechend wird auch allmählich eine Trendwende bei Neubauten verzeichnet: 15-20% der Kleingebäude werden aktuell aus Holz gebaut, mit steigender Tendenz.

Neue Verfahren haben den Baustoff weiter optimiert

Holz ist vielseitig einsetzbar, massiv, wetterbeständig und ökologisch verträglich. Zudem ist es auch vergleichsweise leichter als viele andere Baustoffe. Neue Techniken in der Holzverarbeitung haben auch die Bedenken über die Feueranfälligkeit oder ungenügende Isolation ausgeräumt. So haben beispielsweise im Juni 2011 Wissenschaftler der Universität Innsbruck ein „Nano-Infiltrationsverfahren“ für den Baustoff Holz nach dem Vorbild von versteinertem Holz entwickelt. Das Holz wird in diesem neuen Verfahren in eine spezielle Imprägnierlösung aus Wasserglas und Kieselsol mit siliziumoxidischen Solen getaucht, wodurch sich in den oberflächennahen Bereichen Siliziumoxid-Nanopartikel in die Holzmatrix einlagern. Das Holz wird dadurch nicht brennbar, noch fester sowie wasser-, öl- und schmutzabweisend und ist zudem auch gegen Pilze und Insekten geschützt. Dadurch erlangt billiges, heimisches Holz ähnliche Eigenschaften wie vergleichsweise teures Hartholz – was den Einschlag in den Tropen reduziert und dem Einsatz toxischer Holzschutzmittel entgegengewirkt. Das Material ist ungiftig und gilt als ökologisch unbedenklich. Der Baustoff Holz hat eine hohe Lebensdauer und ist, bezogen auf das Volumen, relativ leicht. Gleichzeitig ist es aber sehr steif und fest und hält hohen Belastungen stand ohne sich zu verformen oder zu brechen. Da Holz von Natur aus gut isoliert, lässt sich auch die energieeffiziente Bauweise mit diesem Baustoff besonders effizient realisieren.
(mb)

 

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