Inflation im Euro-Raum – Teuerungsrate bleibt mit 2,7% weiterhin hoch – Energie erneut Preistreiber

Laut dem europäischen Statistikamt Eurostat war die Teuerungsrate in der Euro-Zone im Februar mit erneut 2,7% – das Niveau der beiden Vormonate – höher als zuvor erwartet. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht nur bis zu einer Schwelle von 2% die Preisstabilität gewahrt. Inflation ist, laut der Definition des Statistischen Bundesamtes „die Geldentwertung (Absinken des Geldwertes), welche durch ein beständiges Ansteigen des Preisniveaus für Endprodukte (Konsumgüter, Investitionsgüter) gekennzeichnet ist“.

Die Inflationsrate im Gesamtjahr 2011 lag mit 2,6% deutlich über dem langjährigen Mittel, lediglich im Krisenjahr 2008 war in der jüngeren Vergangenheit mit 3,3% ein höherer Wert verzeichnet worden. Haupttreiber waren dabei erneut Sprit, Heizöl und Erdgas, die sich aufgrund der Unruhen in den arabischen Potentatenstaaten stark verteuert hatten. Die EZB war dementsprechend ursprünglich von einem Rückgang der Teuerungsrate auf 1,5% im laufenden Jahr ausgegangen. Aufgrund der aktuell schwelenden Iran-Krise hat sich der Ölpreis allerdings erneut auf ein Rekordniveau bewegt, was die Inflationsrate in der Euro-Zone wieder anschwellen ließ. Die EZB hat daher nun die Jahresprognose auf eine Teuerungsrate von 2,1 bis 2,7% angehoben.

Energie inklusive Mineralölerzeugnisse und Erdgas hat im Februar im Jahresvergleich 9,5% mehr gekostet, Alkohol und Tabak 4,1% und Nahrungsmittel 3,1%. Zudem haben auch einige Euro-Staaten zur Bekämpfung der Schuldenkrise die Mehrwertsteuer angehoben, was Waren und Dienstleistungen ebenfalls verteuerte. Preissenkend wirkten hingegen Telekommunikation, Kraftwagen und Mieten. Im Monatsvergleich zogen die Preise im Schnitt um 0,5% an. Die niedrigsten Teuerungsraten wurden in Schweden (1,0%) und Griechenland (1,7%) verzeichnet, die höchsten in Ungarn (5,8%), sowie in Estland und Polen (je 4,4%).
(mb)

 

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