Innere Führung

An eine Führungskraft werden hohe Anforderungen gestellt. Sie muss richtige Entscheidungen treffen, treffsicher koordinieren, gut motivieren, bedacht strategisch planen, klare Ziele vorgeben, geeignete Rahmenbedingungen schaffen und vieles andere mehr. Dabei soll die Führungskraft sachkompetent sein, empathisch wirken und über eine möglichst hohe Ausstrahlung verfügen.

 

Kann ein einzelner Mensch solchen Anforderungen überhaupt gerecht werden? Kann er in jedem der aufgeführten Merkmale wirklich gut sein? Gewiss können in einem Führungsteam die speziellen Anforderungen von Spezialisten auf jedem Gebiet erledigt werden. Aber kann eine Gruppe das leisten, wozu ein Einzelner nicht imstande ist? Meiner Meinung nach nicht. Letztlich ist immer der einzelne Mensch entscheidend. Wer führt, sollte also über gewisse Mindestkompetenzen verfügen. Welche sind das?

 

Nach meinen Erfahrungen machen drei Kompetenzen eine gute Führungskraft aus:

 

1. Wissenskompetenz

Wissen ist Macht. Um führen zu können, muss ich einschätzen können, worum es geht. Nicht im Detail. Aber im Groben. Ich muss über ein eigenes Urteil dazu verfügen.

 

2. Emotionale Kompetenz

Es geht um die eigene Emotion, und um die Emotionen anderer Menschen. Wer seine eigene Emotion unterdrückt, wird sich schwer tun, sie bei anderen zu wecken. Wer sich nicht in andere hinein versetzen kann, wird sie oft nicht verstehen. Wer Emotion am liebsten aus dem Geschäftsleben raushalten möchte, wird in seinem Führungsleben viele Überraschungen erleben.

 

3. Spirituelle Kompetenz

Dazu gehört für mich ein gesundes Bauchgefühl, ein gute Intuition. Aber es geht auch darum werteorientiert und wertschätzend zu denken und zu handeln. Und es geht darum die Zusammenhänge zu sehen. Eine Führungskraft muss über Tellerrand hinaus schauen. Sie muss das Ganze im Blick haben.

 

In der Regel ist die Wissenskompetenz relativ gut ausgeprägt. Defizite bestehen in der emotionalen und insbesondere in der spirituellen Kompetenz. Während die Notwendigkeit der emotionalen Kompetenz weitgehend anerkannt ist, steht die Akzeptanz der spirituellen Kompetenz noch ganz am Anfang.

 

Dennoch macht gerade sie den entscheidenden Unterschied aus. Je nachhaltiger ein Unternehmen geführt werden soll, desto wichtiger werden ein guter Weitblick und sichere Entscheidungen. Wer gelernt hat, auf seine innere Führung zu hören, wird sich hier leichter tun. Er wird auch die Menschen anders führen können. Die Menschen und ihre Potenziale sind das wahre Kapital, über das ein Unternehmen verfügt. Sie zu entwickeln und zu fördern ist aus meiner Sicht die eigentliche Aufgabe einer Führungskraft.

 

 

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Über den Autor

 

Hans-Jürgen Krieg ist Autor der Buchserie „Der kleine Igel“. Er coacht Unternehmen und Personen im Hinblick auf die praktische Nutzung ihrer spirituellen Potenziale. Mit seinem tiefgreifenden Verständnis für die Zusammenhänge des Lebens und seiner über 30 Jahren Erfahrungen im Geschäftsleben unterstützt er die Beteiligten beim Bau von Brücken, mit denen sie die reale Welt mit ihrer „inneren Quelle“ verbinden. www.ifef.de

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