Innere Überzeugungen ändern – Teil 2

In der letzten Kolumne bin ich auf grundsätzliche Zusammenhänge eingegangen, die mir beim Ändern meiner inneren Überzeugungen aufgefallen sind. Heute möchte ich noch einmal zehn Hinweise und Gesichtspunkte auflisten, die ich als wichtig bei mir erlebt habe. Im Gegensatz zu manchen Veröffentlichungen, die ich so lese, ist das Ändern meiner Überzeugungen kein Vorgang, der schnell und einfach funktioniert. Nach meinen Erfahrungen findet die Veränderung vor allem auf einer spirituellen Ebene statt. Die ist für das Thema relevant. Und nicht das Geschehen in der Welt, das nur im Außen abbildet, was ich spirituell bin.

1. Vertrauen

Vertrauen heißt vor allen Dingen sich selbst vertrauen. Ohne die innere Überzeugung, dass ich es kann und irgendwie auch schaffe, hätte sich nichts bei mir geändert. Ich wäre immer wieder in die alten Muster zurück gefallen. Vertrauen ist gerade dann gefordert, wenn es mal nicht so läuft. Bei Sonnenschein sieht alles relativ leicht aus. Bei Regenwetter zeigt sich, wie tief das Vertrauen verankert ist. Den entscheidenden Durchbruch habe ich erzielt, als mir meine Verbindung zur inneren Quelle so richtig bewusst wurde. Damit hatte ich den festen Punkt gefunden, an dem ich mein Verständnis der Welt aus den Angeln heben konnte. Die Überzeugung, dass ich vorbehaltlos vertrauen kann, ist für mich die Grundüberzeugung überhaupt.

2. Den eigenen Weg gehen

Ich habe lange versucht das zu kopieren, was bei anderen erfolgreich ist. Zumindest kam es bei mir so an. Aber irgendwie klappte bei mir alles nicht so, wie ich es verstanden habe. Ich bin offensichtlich ein Sonderfall. Irgendwann habe ich begriffen, dass ich meinen eigenen Weg zum Ändern meiner Überzeugungen suchen und gehen muss. Egal, was andere und vermeintliche Gurus sagen. Ich bin für mich verantwortlich. Das gilt auch für das Thema der Änderung meiner inneren Überzeugungen.

3. Auf die innere Stimme hören

Je mehr das Kopieren eines vermeintlich sicheren Vorgehens für mich nicht in Frage kam, desto wichtiger wurde meine innere Stimme für mich. Die Überzeugung, dass ich eine innere Stimme habe, dass ich sie hören und ihr bedingungslos vertrauen kann, ist eine weitere wichtige Grundüberzeugung für mich.

4. Geduldig eine Linie halten

Anfangs habe ich meine Methoden und Rituale oft gewechselt, nachdem die Ergebnisse nicht gleich eingetroffen sind. Immer wieder wurde ich mit neuen Ansätzen konfrontiert, die ich dann oft auch ausprobiert habe. Das wirkte bei nicht. Erfolge stellten sich erst dann ein, als ich mich nicht mehr von außen verrückt machen ließ und geduldig meinen eigenen Weg ging. Ich blieb an der einen Sache dran oder modifizierte sie, wenn meine innere Stimme damit einverstanden war. Das hat sich bewährt.

5. Geschehen lassen – nicht erzwingen wollen

Je mehr Druck im Sinne des „Ich will die Änderung unbedingt und sofort“ ich in mir aufbaute, desto weniger funktionierte alles. Ich wurde immer mehr eine Marionette meines eigenen Willens. Gelassenheit ist eine entscheidende Tugend zum Ändern von Überzeugungen. Zumindest bei mir.

6. Personen sind wichtiger als Methoden

Ich habe bei mir die Erfahrung gemacht, dass das Vertrauen in den Coach oder Ratgeber für mich wichtiger ist, als die richtige Methode. Viele Methoden sind für mich austauschbar. Wenn sie gut und praktisch abgeleitet sind, erfüllen sie alle ihren Zweck. Wenn aber das Vertrauen in die betreffende Person nicht da ist, versagt bei mir die beste Methode. Mein Maßstab für die Person ist deren Glaubwürdigkeit im Hinblick auf die Sache, um die es geht. Entscheidend für mich ist nicht das theoretische Wissen, sondern die ehrliche eigene Erfahrung. Lebt der Coach selbst vor, was er mir empfiehlt. Auch eine entsprechende Demut und Bescheidenheit stellen für mich wichtige Indikatoren dar. Für mich lautet also die Reihenfolge: zuerst die richtige Person suchen und dann deren Methode auf mich wirken lassen. Nicht umgekehrt.

7. Ohne externe Unterstützung geht es nicht

Obwohl ich letztlich die entscheidenden Impulse immer von innen heraus setze, ist die externe Unterstützung für mich unabdingbar. An Erfahrungen anderer kann ich mich ausrichten. Manchmal sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht. Andere Perspektiven bestärken mich darin, dass meine Sichtweise nur eine von vielen möglichen ist. Es gibt viele gute Gründe für eine externe Hilfe.

8. Erfolge verstärken

Einfache Erkenntnis: Nichts generiert mehr Erfolg, wie Erfolg. Ich habe mir angewöhnt, immer den Erfolg zu sehen. Auch wenn er viel kleiner ausfällt, als ich erwartet habe. Aus einer kleinen, unscheinbaren Pflanze kann ein großer Baum werden. Diese Sichtweise erfordert viel Übung in einer Welt, die auf Probleme und negative Schlagzeilen ausgerichtet ist. Sie gilt auch bei der Änderung von Überzeugungen.

9. Rituale unterstützen die Nachhaltigkeit

Bei mir funktioniert der schnelle Ansatz nicht. Zumindest nicht dauerhaft. Was hilft sind kleine Angewohnheiten, die mich wieder auf Spur bringen. Meine Rituale liegen in Mechanismen, die in mir in der Regel nachts ablaufen, wenn mich ein Thema nicht loslässt, im Erleben der Natur, in ganzen bestimmten Musikstücken und in Gesprächen mit bestimmten Menschen.

10. Alles darf so sein, wie es ist

Was immer ist, es darf sein. Das ist inzwischen eine meiner Grundüberzeugungen. Sie gilt auch für meine inneren Überzeugungen. Welche auch immer mich bestimmen, sie dürfen sein. Auch ihre Änderung darf geschehen. In dieser Sichtweise liegt für mich ein entscheidender Schlüssel für deren Veränderungen.

Viel Erfolg beim „Überzeugungen verändern“!

Ihr Hans-Jürgen Krieg

PS: Die Zusammenhänge rund um den Fluss der inneren Quelle bilden den Mittelpunkt meines neuen Buchs. Es trägt den Titel „Der kleine Igel und der Fluss der innen Quelle“ und ist ausschließlich bei mir erhältlich. Weitere Infos finden Sie unter www.der-kleine-igel.de.

Über den Autor

Hans-Jürgen Krieg ist Autor der Buchserie „Der kleine Igel“. Er coacht Unternehmen und Personen im Hinblick auf die praktische Nutzung ihrer spirituellen Potenziale. Mit seinem tiefgreifenden Verständnis für die Zusammenhänge des Lebens und seiner über 30 Jahren Erfahrungen im Geschäftsleben unterstützt er die Beteiligten beim Bau von Brücken, mit denen sie die reale Welt mit ihrer „inneren Quelle“ verbinden.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ifef.de.

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