Internationale Finanzmärkte: Physik erklärt extreme Preissprünge

Extreme Kursschwankungen prägen internationale Finanzmärkte, kosten Anleger viel Geld und schaden ganzen Volkswirtschaften. Jüngstes Beispiel ist die 2008 ausgebrochene internationale Finanzkrise unter deren Folgen die Volkswirtschaften in Europa und Nordamerika heute noch leiden. Diese Beobachtung scheint im Widerspruch zur klassischen Vorstellung zu stehen, dass Märkte vernünftig und effizient seien. Die Bremer Physiker Felix Patzelt und Klaus Pawelzik haben nun anhand eines neuen Modells gezeigt, dass diese beiden Widersprüche durchaus vereinbar und somit künftige Preisschwankungen vermeidbar sind.

Physiker sind Flash Crashes und Finanzkrisen auf der Spur

Als „Flash Crash“ wird ein Einbruch am Aktienmarkt bezeichnet, bei dem die Börsenkurse innerhalb von wenigen Minuten heftig einbrechen und sich genauso schnell wieder erholen. Jüngst geschah dies am Nachmittag des 6. Mai 2010. Betroffen war der S&P 500, ein Leitindex der USA. Derartige Flash Crashes sowie die Finanzkrisen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte stehen für extreme Preissprünge an den internationalen Finanzmärkten, die viel öfter auftreten, als durch Nachrichten über die gehandelten Güter erklärt werden kann. Sie scheinen im Widerspruch zur klassischen Vorstellung über die Vernunft und Effizienz der Märkte zu stehen.

Hinter dieser Vorstellung steckt die Idee, dass Finanzmärkte im Wesentlichen von außen kommende Informationen absorbieren und so schnellstmöglich stabile und faire Preisgleichgewichte finden. Die beobachteten Preisschwankungen wurden deshalb alternativ durch komplexe Interaktionen vieler, teilweise irrational agierender Händler begründet, bei denen es zu Herdenverhalten kommt. Die Bremer Physiker Felix Patzelt und Klaus Pawelzik haben nun anhand eines neuen Modells gezeigt, dass diese beiden widersprüchlich scheinenden Ansichten durchaus vereinbar sind.


Lesen Sie auf Seite 2: Beitrag zur Vermeidung extremer Preisschwankungen.

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