Internationaler Klimaschutzkongress in Stuttgart

„Klimaschutz ist eine globale Herausforderung, die ganz wesentlich auch mit regionalen Konzepten bewältigt werden muss“, erklärte Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller am Freitag anlässlich des Internationalen Klimaschutzkongresses in Stuttgart.

Als Mitglied im Regionennetzwerk der internationalen Klimaorganisation „The Climate Group“, TCG, und als Teil der „Vier Motoren für Europa“ (zusammen mit Rhônes-Alpes, Lombardei und Katalonien), organisiert Baden-Württemberg den Kongress als Folgeveranstaltung eines entsprechenden Kongresses vergangenes Jahr in Lyon.

Untersteller unterstrich den hohen Stellenwert, den der Klimaschutz in der Umwelt- und Energiepolitik Baden-Württembergs einnimmt: „Wir wollen und wir können unseren Beitrag zum Schutz des Klimas leisten, als starke Industrieregion im Herzen Europas haben wir dabei eine besondere Verantwortung!“

Der Internationale Klimaschutzkongress diene dazu, sich mit anderen Akteuren über unterschiedliche Ansätze und Konzepte der Klimaschutzpolitik auszutauschen, voneinander zu lernen und die eigenen Anstrengungen weiterzuentwickeln, sagte Untersteller. Er bringe Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Kommunen und Verbände über Landesgrenzen hinaus zusammen. So wie der Klimawandel nicht an Ländergrenzen Halt mache, müsse auch über mögliche Antworten international diskutiert werden.

Die Bereitschaft, aus den Erfahrungen anderer zu lernen zeichne die Partnerschaft der „Vier Motoren“ mit den Regionen Rhônes-Alpes (Frankreich), Katalonien (Spanien) und Lombardei (Italien) seit vielen Jahren bereits aus, sagte Untersteller. Auch die internationale Klimaschutzorganisation „The Climate Group“, der Baden-Württemberg seit diesem Jahr angehöre, setze auf den Netzwerkgedanken und darauf, guten Klimaschutz über den Austausch von guten Ideen voranzubringen.

„Der Ausbau klimafreundlicher Technologien ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch eine riesige Chance“, betonte Mark Kenber, der CEO von „The Climate Group“. „Die auf der Konferenz vorgestellten Beispiele zeigen, dass die „Clean Revolution“, der Wandel zu einer CO2-armen Wirtschaftsweise, in vielen Bereichen bereits Realität wird, mit immensen Vorteilen auch für wirtschaftliche Entwicklung, Beschäftigung und Lebensqualität. Regionen werden in der Entwicklung solcher Ansätze eine entscheidende Vorreiterrolle einnehmen.“

Am Rande des Kongresses unterzeichneten die Umweltminister Baden-Württembergs und Nordrhein-Westfalens, Franz Untersteller und Johannes Remmel, auch die so genannte „Clean Revolution Erklärung“. Sie ist von Mitgliedern des Regionennetzwerks „States and Regions Alliance“ der Climate Group anlässlich der UN-Nachhaltigkeitskonferenz im Juni in Rio de Janeiro verabschiedet worden.

Für Kenber ein wichtiges Zeichen für die Vorreiterrolle der beteiligten Regionen:

„Aufbauend auf der 2005 begonnenen Tradition gemeinsamer Selbstverpflichtungen leistet die Allianz hiermit einen eigenen, ganz konkreten Beitrag zur Verwirklichung der internationalen Klima- und Nachhaltigkeitsziele. Wir freuen uns, dass mit Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen nun auch zwei wichtige deutsche Industrieregionen zu den Unterzeichnern gehören.“

Auch die schwedische Region Jamtland und die französische Region Ile-de-France hatten im Vorfeld der Konferenz ihre Unterstützung übermittelt, so dass nun insgesamt 17 Regionen weltweit die Erklärung unterstützen.

Der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller bezeichnete die „Clean Revolution Erklärung“ als klares Bekenntnis zu einer nach vorne gerichteten Klimaschutzpolitik: „Es geht längst nicht mehr darum, ob es den Klimawandel gibt, es geht nur noch um die Frage, wie wir am besten reagieren, was wir wie schnell tun müssen, um den Anstieg der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen zu bremsen.“

Baden-Württemberg werde seinen Beitrag dazu leisten, sagte Untersteller. Ein Klimaschutzgesetz des Landes sei in Arbeit, ebenso wie das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept, das die wesentlichen Handlungsfelder der Klimaschutzpolitik der nächsten Jahre definiere. Beides soll im Frühjahr 2013 vorliegen.

Clean Revolution Erklärung

Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg

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