Interne Liste der Citybank über typische Karrierefehler von Frauen

Eine inoffizielle Zehn-Punkte-Liste der Citybank für ihr weibliches Führungspersonal, das typische Fehler aufführt, mit denen Frauen angeblich ihre Karriere ruinieren, ist in die Öffentlichkeit geraten. Die Liste polarisiert: berechtigt oder diskriminierend?

In den Führungsetagen der Finanzindustrie ist der weibliche Personalanteil noch sehr gering. Die Citybank wollte nun offenbar intern ihr weibliches Personal auf die größten Fehler für ihre Karrieren hinweisen. Das interne Papier wurde von einem Bewerber nach einem Vorstellungsgespräch auf einem Schreibtisch gefunden, mitgenommen und veröffentlicht. Später haben Citybankangestellte die Echtheit des Dokuments bestätigt. Die 10 Thesen sind:

 

"Wie Frauen ihre Karriere sabotieren, zehn Punkte die sie beherzigen sollten:
1. Frauen reden leise: Sie werden nicht gehört.
2. Frauen machen sich öffentlich schön: Das betont ihre Weiblichkeit und lenkt von ihren Fähigkeiten ab.
3. Frauen sitzen zurückhaltend: In der Machtposition hat man die Vorderarme auf dem Tisch und lehnt sich vor.
4. Frauen reden in Meetings als letzte: Wer sich zuerst meldet, wird als selbstbewusster und vorbereiteter betrachtet.
5. Frauen fragen um Erlaubnis: Kinder lehrt man, um Erlaubnis zu bitten. Männer bitten nicht um Erlaubnis – sie informieren.
6. Frauen entschuldigen sich: Wenn man sich stets für den kleinsten Fehler entschuldigt, erodiert das Selbstvertrauen. Männer wechseln bei Fehlern in den Problemlösungs-Modus.
7. Frauen neigen dazu, unangebracht zu lächeln: Deshalb nimmt man sie nicht ernst.
8. Frauen sind naiver: Eine Frau geht davon aus, dass Regeln eingehalten werden müssen. Ein Mann sucht Wege, um die Grenzen der Regeln zu testen, ohne dafür bestraft zu werden.
9. Frauen bleiben unsichtbar: Sie arbeiten hinter den Kulissen, und am Ende bekommt ihr Konkurrent das Lob.
10. Frauen schütteln die Hand zu schwach: Eine gute, feste Begrüssung, verbunden mit festem Augenkontakt, hilft weiter."

 

Die Bank ditanziert sich derweil von dem Inhalt und bemüht sich um Schadensbegrenzung. Die Liste sei nicht Teil der offiziellen Fortbildung für Führungskräfte oder der Personalabteilung. Die Liste war ursprünglich 2004 von der Karriereberaterin und Psychologin Lois P. Frankel in ihrem Buch "Nice Girls don’t get the Corner Office" (Nette Mädchen bekommen kein Eckbüro) veröffentlicht worden. Kritiker werfen ihr vor, ihr antiquiertes Weltbild fordere Frauen auf, sich wie Männer zu verhalten. In der Reaktion hat eine Bankerin zehn Punkte veröffentlicht, mit denen Männer typischerweise ihre Karrieren ruinieren.

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