Interview mit Albert Warnecke, …

… dem Inhaber der Web Analytics Plattform web-analytics.org und seit Jahren einem aktiven Mitglied der Online Marketing-Branche

 

Zum Beispiel war Warnecke, 42, zuständig für den inhaltlichen Aufbau und die technische Konzeption der Online-Auftritte des Verlags in verschiedenen Online-Diensten. 1997 wurde Warnecke von der Yahoo Europe Inc. ins Gründerteam der Yahoo Deutschland GmbH berufen und verantwortete als Senior Producer neben der Konzeption und Umsetzung aller neuen Produkte auf nationaler Ebene auch die Weiterentwicklung bestehender Angebote in Europa. Als Mitglied des Standardisierungsausschusses "AK Adtechnology" im Online-Vermarkter-Kreis trug Albert Warnecke zudem aktiv zur Professionalisierung des deutschen Online-Markts bei.

 

Seit wann sind Sie in der Branche aktiv?

In der Online-Branche seit 1993. Seit ich beim Ziff-Verlag anfing das CompuServe-Forum zu betreuen. Auf das Thema Web-Analyse bin ich 2004 gestoßen, allerdings über den Umweg IT-Security. Ich hatte damals zum Thema Internet-Sicherheit recherchiert und bin dabei auf ?Web-Bugs? gestoßen. Kleine Scripte, mit denen man das Verhalten der Besucher einer Web-Site tracken kann. Das hat mich interessiert und so bin ich auf das Thema Logfile-Analyse vs. Tag-basiertem Tracking gekommen.

 

Was ist die aktuell revolutionärste Entwicklung im Web Analytics Markt?

Eine revolutionäre Entwicklung sehe ich zurzeit nicht. Die Tag-basierte Messung hat sich durchgesetzt und wird laufend verfeinert und für neue Technologien wie Streaming Media und mobile Nutzung angepasst.

Auch die Messgrößen müssen laufend auf Ihre Relevanz überprüft werden. Ob ein Pageview im AJAX- oder Streaming-Umfeld noch sinnvoll ist, muss diskutiert werden. Auch die Arbeitsgemeinschaft Social Media ist ja in dieser Beziehung recht rührig. Ein weiteres wichtiges Thema in meinen Augen: Die Integration der Web-Analyse in die Prozesskette. Ein Beispiel: Wenn die Web-Analyse-Software ein bestimmtes Verhalten des Nutzers registriert, bekommt dieser Nutzer bestimmte Inhalte angezeigt oder das System sendet ihm eine E-Mail.

Ebenfalls spannend: Die Erweiterung der Web-Analyse um Marktforschungselemente. Alles in Allem sehe ich eher ein evolutionäres Voranschreiten, denn ein revolutionäres Springen.

 

Welche Anbieter sind aus Ihrer Sicht ernst zu nehmen? Wo sehen Sie jeweilige Stärken?

Hm, ich glaube, das ist eher eine Frage für Frank Reese als Herausgeber des Web-Analyse-Kaufberaters. Grundsätzlich denke ich, dass alle größeren in Deutschland vertretenen Anbieter über Erfahrung verfügen und bei einer Ausschreibung in Betracht gezogen werden sollten. Die Zeit der obskuren Shareware-Log-Analyzer ist vorbei. Alle Anbieter, die sich jetzt noch am Markt befinden, haben bewiesen, dass Ihr Angebot die Probleme Ihrer Kunden lösen kann.

 

Ist Google Analytics wirklich so böse?

Durchaus nicht. Jeder Anwender sollte sich nur darüber im Klaren sein, dass Google den Preis für GA nicht in Dollar, sondern in Daten erhebt. Wem das klar ist und wer damit kein Problem hat, der bekommt mit GA ein Tool in die Hand, das für die meisten Anwender sicherlich ausreicht.

 

Sie haben web-analytics.org wiederbelebt, wie ist das Konzept dahinter? Wieso starten Sie wieder durch?

Um die zweite Frage zuerst zu beantworten: Alte Liebe rostet nicht :-). Ich finde das Thema Web-Analyse nach wie vor sehr spannend, denn Web-Analyse ist Technik und Marketing, ist Zahl und Psychologie. Web-Analyse ist eine ausgesprochen interdisziplinäre Veranstaltung, die noch viel Potential hat und bis jetzt publizistisch noch nicht den Platz einnimmt, der ihr gebührt.

Zum Konzept: Web-Analytics.org soll ein neutraler Platz für alle wichtigen WA-Informationen werden. Dazu zählen für mich neben den Nachrichten vor allem White Paper, Veranstaltungen und natürlich das Anbieterverzeichnis. Meiner Meinung nach gibt es eine ganze Menge interessanter Quellen wie zum Thema, aber keine Site, die alles bündelt. Internetgerechter Journalismus ist das Stichwort. Weniger das Schreiben von Artikeln, sondern das Sammeln, Auswerten und In-Beziehung-Setzen bestehender Information stehen für mich im Vordergrund.

Letztendlich ein ziemlich klassisches journalistisches Konzept, übertragen ins Internet. Der wichtige Punkt der Neutralität ist ebenfalls gegeben, da zu keinem Anbieter bzw. Dienstleister wirtschaftliche Abhängigkeiten bestehen.

 

Wie viele Angebote haben Sie schon für diese Domain erhalten? Was war das höchste Gebot?

Jede Menge, ein gutes Dutzend wird es schon gewesen sein. Das bisher höchste Angebot lag bei 5.000 Euro. Aber verkauft wird nicht.

 

 

Quelle: © Blog von Web Analytics Europa

 

 

Kennen Sie schon die Leinwände von Inspiring Art?