Interview mit Anita Gödiker zu Veränderungsbereitschaft und Mitarbeitermotivation

Im Vorfeld des am 04.08.2011 bei der IHK Oberbayern stattfindenden 54. Roundtable des MUK-IT zum Thema "Führung und Motivation" mit dem Keynote-Vortrag von Erfolgsautor und Querdenker Dr. Peter Kreuz wurden ausgewählte Unternehmer über Ihre Veränderungsbereitschaft und Mitarbeitermotivation interviewt. Damit wird Interessierten ein Einblick in den MUK-IT gewährt. Unternehmer, die nicht aus der IT-Branche kommen, können kostenfrei am Roundtable teilnehmen.

Das siebte Interview dieser Gesprächsrunde wurde mit Anita Gödiker, Geschäftsführerin, SATELLITE OFFICE GmbH, durchgeführt.

1. Bitte stellen Sie sich kurz vor:

Ich bin Anita Gödiker. Aus dem mittleren Management bei Siemens-Nixdorf kommend, habe ich 1997 Satellite Office gegründet, um anspruchsvollen Kunden innovative und individuelle Bürolösungen anzubieten. Wir verstehen uns als Partner und Dienstleister, der seinen Kunden eine Plattform bietet, die es ihm ermöglicht, sich ausschließlich um sein Kerngeschäft zu kümmern. Wir sind der Administrator im Hintergrund. Aus dem Einzelunternehmen hat sich mittlerweile ein mittelständisches Unternehmen mit 5 Standorten in Berlin und ganz neu – im Ludwigpalais München – herausgebildet.

2. Unternehmen unterliegen permanent einem Wandel und müssen sich regelmäßig auf neue Veränderungen einstellen. Wie stellen Sie sich als Unternehmen darauf ein und wie gehen Sie in Ihrem Unternehmen mit Veränderungen um?

Veränderungen wahrnehmen, heißt zuhören können und im Dialog mit Partnern und Kunden stehen. Im Sinne des alten Customization-Ansatzes sind wir um hohe Kundenbindung mit zeitgemäßen Dienstleistungen bemüht. Aus diesem ständigen Dialog mit anspruchsvoller Kommunikation ergeben sich immer wieder neue Ideen zur Verbesserung und Ansätze zur Schaffung neuer, innovativer Produkte. In Verbindung mit einer stetigen Marktsondierung entstehen so innovative Services und jede Veränderung verstehen wir als Chance, im Markt die Nase vorn zu haben.

3. Gelebte Veränderung erfolgt sehr stark über die interne und externe Kommunikation. Wie wird Kommunikation bei Ihnen im Unternehmen gelebt?

Kommunikation ist eines der wichtigsten Unternehmensinstrumente überhaupt. Extern achten wir, wie schon erwähnt, auf einen konsequenten, partnerschaftlichen Dialog sowohl über die digitalen Wege als auch über die traditionellen, ganz persönlichen Wege, die aus meiner Sicht unerlässlich sind. Die Klaviatur der Online-Kommunikation in all seinen Facetten nutzen wir konsequent und informieren beständig über Veränderungen und neue Produkte. Gleiches gilt intern. Auch hier gilt im Sinne einer offenen Kommunikation ein ausgewogenes Verhältnis von online-Kommunikation und persönlichen Meetings. Unser hauseigenes Kundeninterface BON*SAI ermöglicht unseren Kunden eine schnelle, perfekte 24-Stunden-Kommunikation mit unserem Service-Team. Das ist ziemlich einzigartig im Markt. Wichtig ist uns der Input von Kunden und Mitarbeitern gleichermaßen, um Veränderungen und Bedürfnissen zu begegnen und umzusetzen.

4. In vielen Managementbüchern wird eine partizipative Unternehmensführung empfohlen. Welche Form der Unternehmensführung pflegen Sie in Ihrem Unternehmen und welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?

Wir sind ein kleines Unternehmen mit sehr flachen Hierarchien. Ein kollegiales Miteinander ist dabei unumgänglich und unerlässlich. Daraus geht zwangsläufig ein partizipatives Miteinander hervor, alle Mitarbeiter dürfen sich auf ihre Weise bei uns einbringen.

 

5. Mitarbeiter sind ein zentraler Wertschöpfungsfaktor und -treiber in Unternehmen? Wie schaffen Sie es, Ihre Mitarbeiter zu motivieren und zu Höchstleistungen zu führen?

Klar ist, dass es ohne meine motivierten Mitarbeiter auch kein Satellite Office geben würde. Viele unserer Mitarbeiter sind schon viele Jahre dabei, manche seit der ersten Stunde. Hier schätzen alle diese hohe Konstante, die jedem Einzelnen auch so etwas sie Sicherheit bietet. Zudem ist es mir jederzeit ein Anliegen, Perspektiven für jeden Mitarbeiter, entsprechend seine Position und Qualifikation mit ihm gemeinsam zu schaffen und Ziele zu formulieren. Die Unternehmensziele werden zum Beginn des neuen Geschäftsjahres festgelegt und bei Zielerreichung werden diese angemessen honoriert.

6. Wie sieht bei Ihnen konkret die Wertschätzung von Mitarbeitern aus?

Wir versuchen unsere Mitarbeiter zu fördern, indem wir Ihnen neue Aufgaben anvertrauen oder neue Positionen anbieten. Verdiente Mitarbeiter werden neben den Incentives im internen Newsletter gelobt, dies stärkt den Zusammenhalt und spornt die übrigen Kollegen an. Ein der Position angepasstes Provisionssystem ist für jeden Mitarbeiter ein guter Anreiz, die Herausforderung anzunehmen.

7. Wie investieren Sie in Ihre Mitarbeiter und was hat sich für Sie als positiv herausgestellt?

Gemeinsame Kommunikationstrainings zur Teambildung haben sich immer wieder gelohnt. Nur ein Team, das sich in einem Boot sieht und gemeinsam hoch am Wind segelt, schöpft aus diesem „Wir-Gefühl“ auch Erfolge. In kleinen Unternehmen ist es womöglich einfacher, durch eine gepflegte, tolerante und offene Umgangsform ein positives Arbeitsklima zu schaffen. Dazu gehören aber auch Aktivitäten außerhalb der Arbeit, wie unsere jährliche Midsummer-Party für Mitarbeiter, Freunde und Kunden.
Dass die fachliche Qualifikation jederzeit erweitert wird, versteht sich von allein – jedenfalls für uns. Die Führungsebene wird mit Managementtraining auf Aufgaben wie Mitarbeiterführung vorbereitet. Auch diese Maßnahmen haben sich ausgezahlt.

Vielen Dank für das interessante Gespräch.

Das Interview wurde von Lutz Steffen (MUK-IT) und Oliver Foitzik (FOMACO / AGITANO) durchgeführt.

 

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