Interview mit Dr. Peter Kreuz über Motivation und Führung von Mitarbeitern

Im Rahmen des 54. Roundtables bei MUK-IT wurden mit den Referenten zu ihren Themen Interviews geführt. Im dritten Interview steht Erfolgsautor, Speaker und Business-Querdenker Dr. Peter Kreuz Rede und Antwort. Das Interview wurde parallel als Video aufgezeichnet.

 

Schönen guten Tag Herr Dr. Kreuz, wir haben Sie heute bei einem sehr spannenden Vortrag gehört. Wie sieht heute der Alltag in Unternehme aus, gerade in Bezug auf Mitarbeiter, Mitarbeitermotivation, Mitarbeiterveränderung?

Es ist eine sehr schöne, sehr weite und sehr breite Frage. Wie sieht das aus? Ich glaube, was man in vielen Unternehmen sieht, ist, dass viele Unternehmen einfach nicht das volle menschliche Potential ausnutzen, dass einfach wahnsinnig viel auf der Strecke bleibt, was man nutzen könnte, was Menschen an Engagement, an Freude, an Leidenschaft mit zur Arbeit bringen könnten. Dass das einfach nicht mit zur Arbeit gebracht wird, aber nicht, weil Menschen böse Menschen sind und das zurückhalten, sondern weil es in vielen Unternehmen Prozesse, Kulturen und Strukturen gibt, die allzu oft einfach Engagement im Keim ersticken.

Sie sprachen es gerade an, diese Lethargie, nicht diese Potentiale ausnutzen. Welche Elemente braucht ein Unternehmen, um Mitarbeiter zu motivieren?

Ich bin bei dem „Motivieren“ so ein bisschen skeptisch. Ob man Mitarbeiter wirklich motivieren kann, oder ob es die Aufgabe von einem Chef ist, der oberste Motivationshansel seiner Mitarbeiter zu sein. Das glaube ich nicht. Ich glaube, langfristig kann niemand irgend einen anderen Menschen motivieren. Ich glaube, die Motivation muss wirklich von innen heraus kommen, was aber nicht bedeutet, dass Unternehmen sagen, da kann man nichts machen. Es gibt drei Punkte, wo man ansetzen kann, um Menschen zu Höchstleistungen zu motivieren. Das ist zum einen, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, indem Menschen selbstbestimmt arbeiten können, in dem sie bestimmen können, was sie tun, wie sie was tun, wann sie was tun, mit wem sie was tun, dass es Arbeitsplätze sind, wo Menschen ihr Können weiterentwickeln können, also die Dinge, die ihnen wichtig sind, woran sie wachsen wollen, und dass es eine Tätigkeit ist, wo Menschen das Gefühl haben, ich kann hier sinnvoll etwas verändern, ich kann hier meine Stärken wirklich einbringen und das wird auch geschätzt.

Sie sprachen von weiteren Punkten, wie man eine Veränderung beim Mitarbeiter hervorrufen kann oder auch diese dazu hinführen kann. Was wären diese anderen Punkte?

Ich glaube, der entscheidende Punkt ist Freiraum zu gewähren, Vertrauen zu gewähren und Menschen selbstbestimmt, selbstverantwortlich arbeiten zu lassen. Das ist die eine Seite, die andere Seite der Medaille ist natürlich, dass es auch Menschen braucht, die in der Lage sind, mit dieser Selbstverantwortung umzugehen, die also selbst Fähigkeiten lernen und leben, wie Selbstdisziplin, wie Selbstverantwortung, wie Selbstorganisation. Also im Prinzip keine sehr einfache Sache, aber ich glaube immer eine Sache, die sich lohnt. Und entscheidend ist, dass die Chefs in Vorleistung gehen, dass sie Vertrauen und Freiraum gewähren, weil das immer die Basis ist, dass Menschen mit Engagement, Leidenschaft und Freude arbeiten.

Sie sprachen eingangs in Ihrem Vortrag von dem „Funkeln in den Augen“, von außergewöhnlichen Menschen, von Unternehmern. Schaffe ich das auch bei Mitarbeitern, dass sie mit anderer Begeisterung an der Arbeit dran sind. Schaffe ich auch dieses Funkeln bei den Mitarbeitern hervorzurufen?

Das kommt darauf an. Ich glaube, das Entscheidende ist, dass man selbst das Funkeln in den Augen hat, dass man selbst Freude an dem hat, was man tut. Dass man wirklich mit Leidenschaft und Engagement das macht, was man macht. Ich glaube, der Punkt ist nicht, mit dem Finger auf andere Menschen zu zeigen, und zu sagen, wie kann ich den motivieren, wie kann ich dessen Augen zum Glänzen bringen. Sondern die Frage ist, wenn ich mit dem zu tun habe, als Teammitglied oder als Chef, habe ich das Funkeln in den Augen, kann ich mit dem Funkeln, mit dem Strahlen, das ich habe, die anderen Leute ein Stück weit anstecken. Da würde ich eher auf mich selbst zeigen, als mit dem Finger auf die anderen und sagen: Jetzt funkel’ doch endlich mal!

Was bedeutet eigentlich für Sie selbst alles außer gewöhnlich?

Das bedeutet für mich, wie Udo Lindenberg das gesagt hat, mach dein Ding, egal was die anderen sagen. Die anderen Schwachmaten! Mach dein Ding. Ich glaube, das ist entscheidend. Setze aber voraus, dass man erst mal weiß, was eigentlich sein Ding ist. Und das ist relativ schwer, herauszufinden, was ist eigentlich mein Ding, wofür brenne ich, was ist mir wichtig, was will ich mit meinem Leben erreichen, wo will ich Spuren hinterlassen. Und das dann sehr konsequent zu machen, das ist für mich alles außer gewöhnlich.

Und wofür brennen Sie?

Ich brenne für das, was ich mache. Ich habe meinen Traumjob geschaffen, und das was ich tue, Menschen auf allen Kontinenten, die es gibt, zu suchen, zu finden, mich mit denen zu treffen, die dieses Funkeln in den Augen haben, die wirklich Spuren hinterlassen. Das ist etwas, wofür ich brenne, was mich begeistert.

Vielen herzlichen Dank für das Gespräch!

 

Das Interview mit Dr. Peter Kreuz führte Oliver Foitzik von FOMACO / AGITANO

 

Zur Person:

Dr. Peter Kreuz hat Betriebswirtschaftslehre in Deutschland und den USA (MBA) studiert und in Sozial- und Wirtschaftswissenschaften promoviert.

Quelle: Förster & Kreuz

Doch vergessen Sie graue Theorie: Peter Kreuz nimmt Sie in die Verantwortung – mit Ideen und Konzepten, die garantiert umsetzbar sind. Aus der Praxis für die Praxis. Er war Senior Berater bei Andersen Consulting, Assistant Professor für Internationales Marketing & Management an der Wirtschaftsuniversität Wien sowie Unternehmer in Deutschland, Österreich und den USA. Der Bestsellerautor wurde mit dem Wirtschaftsbuchpreis ausgezeichnet. Zu seinen Kunden gehören die Führungsetagen von SAP, Porsche, Bayer, Siemens u.a. Mehr erfahren Sie unter

www.foerster-kreuz.com

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