Interview zur Mitteldeutschen Buchmesse mit Riccardo Thomas

Vom 2.-3.Juni findet in Pößneck die erste Mitteldeutsche Buchmesse statt. Aus diesem Anlass konnten wir einen der Organisatoren, Riccardo Thomas, für ein Interview gewinnen.

 

1.) Die Mitteldeutsche Buchmesse findet im Juni 2012 nun zum ersten Mal statt. Wie ist die Idee für ein solches Event entstanden?

Die Idee für die Messe hat eigentlich unterschiedliche Auslöser. Als erstes gibt es da die lange Tradition im Verlagswesen und der Standort der Berufsschule für Druck- und Medientechnik. Dann fand ich es immer deprimierend, dass die Pößnecker ein relativ negatives Bild von ihrer Stadt und den Veranstaltungen haben, obwohl ein Blick in den Veranstaltungskalender beweist, dass es eigentlich immer mehrere Events pro Woche gibt.

Zudem gibt es gerade in Thüringen eine große Anzahl von Kleinverlagen und Selbstverlegern, denen wir eine Plattform bieten wollten.

Außerdem beruhte die Buchmesse auf einem Spaß bei einem Vereinstreffen, bei welchem ich geäußert habe, dass ich seit mehreren Jahren nach Leipzig auf die Buchmesse möchte, dies allerdings nie geschafft habe. Also blieb als Lösung nur die Möglichkeit eine eigene Messe zu organisieren. So das aus einer scherzhaften Idee ein Großevent geworden ist.

2.) Welche Themenbereiche werden von den Verlagen und Ausstellern der Buchmesse abgedeckt? Gibt es einen thematischen Schwerpunkt?

Die Verlage decken eigentlich ein breites Spektrum ab. Das geht von Kinder- und Jugendbüchern über Sachbücher und Fantasie bis zu Reiseliteratur und Romanen. Thematisch gibt es also keinen richtigen Schwerpunkt, wobei unser Ziel ist, dass ein Großteil der Aussteller aus Mitteldeutschland stammen. Die Messe steht aber grundsätzlich jedem Interessierten Verlag oder Selbstverleger offen.

3.) Sie konnten ja mit Manfred Krug einen sehr prominenten Gast ankündigen. Wird es noch weitere ähnlich bekannte Gäste auf der Buchmesse geben?

Herr Krug ist zwar mit Abstand der Autor mit dem größten Medieninteresse, aber wir haben auch viele Autoren und Verlage die zumindest regional von Bedeutung sind und deren Name zumindest in Mitteldeutschland relativ bekannt sind z.B. Verena Zeltner oder Prof. Dr. Edwin Kratschmer. Ich bin aber der Meinung, dass jeder Autor dieselbe Aufmerksamkeit verdient, da jeder für sich in seine Werken viel Mühe, Arbeit und Geduld investiert hat.

4.) Welches Rahmenprogramm bietet die Mitteldeutsche Buchmesse den Besuchern?

Es wird selbstverständlich Lesungen der ausstellenden Verlage und Autoren geben. Das Freizeitzentrum Pößneck organisiert ein buntes Rahmenprogramm für Kinder und Jugendlich um die Lust am Lesen und an Büchern zu wecken. Darüber hinaus gibt es am Samstagabend eine After-Book-Party mit einigen Bands aus der Region und vieles mehr.

 

5.) Der Standort Pößneck hat, bspw. auch durch die GGP Media, eine durchaus beachtenswerte Tradition im Bereich des Verlagswesens vorzuweisen. Dennoch liegt die Stadt eher abseits der größeren Zentren im mitteldeutschen Raum. Bereitet Ihnen die geografische Lage hinsichtlich der Besucherzahlen Sorgen?

Eigentlich nicht, da Pößneck sehr günstig in der Nähe größerer Städte liegt und mit seiner Anbindung an das Hermsdorfer Kreuz leicht zu erreichen ist. Andere Veranstaltungen in Pößneck beweisen auch, dass viele Besucher gern in die Stadt zu Messen, Ausstellungen und Konzerten kommen.

6.) Mit welchen Hürden hatten Sie bei der Planung einer solch großen Veranstaltung, bspw. von Seite der Behörden, zu kämpfen?

Wenn ich sage es gab keine Hürden, ist das natürlich nicht richtig. Aber die große Begeisterung bereits von Beginn der Planung an, sowohl bei den Verlagen, mit welchen ich im Vorfeld gesprochen habe, als auch von Seiten der Stadt waren sehr motivierend und ein Ansporn dass dieses Projekt unbedingt umgesetzt werden muss.
Die einzige Schwierigkeit bestand am Anfang darin, Sponsoren zu gewinnen, da es keine Erfahrungen für eine Buchmesse in der Region gab, sich die Veranstaltung aber ausschließlich durch Sponsorengelder und Spenden finanziert, da die Standgebühren und Eintrittsgelder nur einen sehr kleinen Teil des Budget ausmachen.

7.) Gibt es bereits Planungen für eine Etablierung der Mitteldeutschen Buchmesse als dauerhaftes Konzept, eventuell sogar als alljährliches Ereignis?

Angedacht ist, das die Messe alle zwei Jahre in Pößneck stattfindet. Auch unsere bisherigen Sponsoren haben bereits großes Interesse an einer Fortführung der Messe bekundet, um diese dauerhaft als festen Termin in der Region zu etablieren.

Wir bedanken uns bei Ihnen für das aufschlussreiche Interview und wünschen Ihnen und der Mitteldeutschen Buchmesse viel Erfolg.

Das Interview führte Sebastian Mosig (Redaktion AGITANO).

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