Investmentfonds verklagen Porsche auf zwei Milliarden Euro

Der spektakulär gescheiterte Übernahmeversuch der Volkswagen AG durch die Porsche SE im Jahr 2008 hat ein weiteres Nachspiel: Sieben angelsächsische Investmentgesellschaften und Hedge-Fonds verklagen den Stuttgarter Sportwagenhersteller wegen Manipulation und Täuschung auf Schadensersatz. Die Ansprüche belaufen sich auf knapp zwei Milliarden Euro.

Während der Übernahmeschlacht der Autobauer in Mitten der Turbulenzen der beginnenden Finanzkrise hatte es extreme Kursausschläge bei der VW-Aktie gegeben. Die risikofreudigen Investmentfonds hatten auf fallende Kurse und damit auf die falsche Richtung gewettet und so knapp zwei Milliarden Euro Verlust eingefahren. Damit wollen sie sich allerdings nicht abfinden und verlangen von Porsche eine entsprechende Entschädigung. Grund: Porsche habe Informationen zurückgehalten. In der Klage werde dargelegt, wie die Porsche-Holding „den Preis der VW-Stammaktien kontrollierte, indem sie heimlich Optionspositionen aufbaute, die nahezu die gesamten frei handelbaren VW-Stammaktien erfassten“. Als Porsche dies dann offenlegte, schnellte der Aktienkurs des Übernahmekandidaten VW durch Eindeckungskäufe zeitweise auf über 1.000 Euro in die Höhe. Porsche habe im Zuge dieses Short Squeeze mehrere Milliarden Gewinn gemacht. Die Stuttgarter halten die Vorwürfe jedoch weiterhin für unbegründet und weisen jegliche Schuld von sich. Derzeit sind bereits weitere Klagen in diesem Zusammenhang in Deutschland und den USA anhängig.

Geschäftlich hat Porsche unterdessen ein Rekordjahr verbucht und 2011 das beste Jahr in der Geschichte des Unternehmens eingefahren. „Wir haben nach vorläufigen Zahlen ein Plus von mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr erreicht.“ Wachstumstreiber waren dabei vor allem der US-Markt sowie China. Auch 2012 wollen die Stuttgarter wieder stärker wachsen als der Weltmarkt.

 

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