ITK-Trends – Interview mit Wolfgang Schnober, Transformation Consulting International

Unter dem Titel “Gemeinsamer Blick in die nahe IT-Zukunft” stand der 56. Roundtable von MUK-IT, u.a. mit IBM, SAP AG, Oracle, Mircosoft, Fujitsu Technology Solutions. In diesem Rahmen wurden ausgewiesene Experten und Praktiker über deren Einschätzungen zu den anstehenden ITK-Trends und deren Umgang mit diesen befragt.

Das sechste Interview dieser Reihe wurde mit Wolfgang Schnober, Managing Director und Mitgründer der Managementberatung Transformation Consulting International (TCI), geführt.

 

Bitte stellen Sie sich kurz vor!

Mein Name ist Wolfgang Schnober. Ich bin Geschäftsführer der Transformation Consulting International GmbH und seit einigen Jahren erfolgreich in großen Transformationsprojekten aktiv, mit Beratung und Umsetzung. Selbst bin ich seit ca. 30 Jahren in leitenden Positionen in der IT-Industrie – als CIO in verschiedenen Industrieunternehmen und als Programm-Manager großer, umfangreicher Projekte – unterwegs. Mein persönlicher Schwerpunkt ist Business Development und Managen komplexer Projekte.

Vor welchen Herausforderungen stehen die Unternehmen in den nächsten 12 Monaten?

Leben mit Widersprüchen, d.h.
– die Wachstumschancen durch innovative Produkte, Services und globale Aufstellung nutzen
– die Risiken durch konsequentes Kostenmanagement und Ausrichtung auf Veränderungen, die die Wettbewerbsposition stärken, managen
– die Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen
– die Herausforderungen neuer Technologien und neuer Wettbewerber in vielen Märkten angehen.

Welche ITK-Trends sehen Sie für 2012 als maßgebliche Treiber? Nennen Sie bitte max. drei Entwicklungen und erläutern Sie diese kurz!

2012 wird die IT, wie auch in den Jahren davor, sich diesen o.a. Herausforderungen noch mehr stellen müssen, d.h.: von einer Supportfunktion immer mehr zum Business Driver zu werden. Das bedeutet: schneller reagieren, schneller innovative Lösungen bereitstellen, aktiv am Business beteiligt sein. Dies geht nur durch innovative Prozesse, klare „make-or-buy“-Strategien und agile Methoden. Demzufolge sind Sourcingstrategien sowie Personalentwicklung entscheidende Herausforderungen, um schnell reagieren zu können. Die Konsolidierung der Systeme, Modernisierung heterogener Architekturen, Vorantreiben von Virtualisierungs- und Cloudverfahren bleiben ganz weit oben auf der Agenda.

Inwieweit sind diese ausgereift und können von Unternehmen heute schon eingesetzt werden?

Sind sie noch nicht, vor allem sind die internen Mitarbeiter meist noch nicht ausreichend vorbereitet. Das bedeutet: „trial and error“, aber es gibt keinen Weg zurück oder daran vorbei. Stehen bleiben hilft auch nicht weiter, sondern nur konsequentes Projekt-, Change- und People- Management. Cloudcomputing ist grundsätzlich natürlich bereits einsetzbar. Die Schwächen werden aufgrund der Marktdynamik weiter ausgebessert.

 

In welchen Bereichen müssen auf Anbieter-/Dienstleisterseite noch Hausaufgaben gemacht werden?

Natürlich klar in Bezug auf Sicherheitsfragen, was die Cloud angeht. Performance ist generell immer ein Thema. Applikationen und service- bzw. prozessorientierte Lösungen können immer noch einfacher in der Nutzung werden. Das ist ebenfalls ein Dauerbrenner.

Wie offen sind Sie bzw. Ihr Unternehmen für neue ITK-Trends? Und spielen diese bei Ihnen eine zentrale Rolle?

Unser Unternehmen beschäftigt sich aktiv mit den Folgen und den Voraussetzungen für neue Trends. Wir haben sicher, wie alle, noch genug zu tun, um die entsprechende Kompetenz ausreichend parat zu haben. Aber wir stellen uns dem. Im übrigen führen wir für unsere eigenen, internen Prozesse gerade ein agiles, webbasiertes Toolset ein – use what you sell, zumindest in Bezug auf die Konzeption.

Was sollten Unternehmen bei der Umsetzung neuer ITK-Trends unbedingt beachten?

Ich sehe hier drei zentrale Punkte:

1. Ziele vereinbaren: was ist mir wichtig, vor allem in Bezug auf das sog. Business IT-Alignment, d.h. inwieweit wird sich das Business weiterentwickeln und wie hilft dabei die IT.

2. Konsequente Umsetzung, d.h. klare Vorgaben für Programm- und Changemanagement und Einbindung des Managements.

3. Menschen einbeziehen, d.h. Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation und Personalentwicklungsplanung.

Also nichts wirklich neues. Die technologischen und politischen Herausforderungen mögen neu sein, die allgemeinen Lehren, wie damit umzugehen ist, bleiben dieselben. Im übrigen auch die Fehler, die man machen kann.

Vielen Dank Herr Schnober für das interessante Gespräch.

 

Das Interview führte Oliver Foitzik (AGITANO).

 

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