Jürgen Kurz im Personality-Interview Nr. 30

Im Rahmen der „Personality-Interviews“ kommen eine Vielzahl interessanter, außergewöhnlicher und herausragender Experten – von Speakern, Coaches und Trainern über Gutachter, Sachverständigen und Beratern bis hin zu Wissenschaftlern – zu Wort.

Das 30. Interview wurde mit Jürgen KurzDer „Aufräum-Experte“ / Experte für Effizienz im Büro – durchgeführt.

 

Jürgen Kurz

1. Bitte stellen Sie sich kurz vor, Herr Kurz!

Mein Name ist Jürgen Kurz und ich bin „Aufräum-Experte“. Ich berate Unternehmen im Bereich Effizienzsteigerung und begleite meine Kunden über einen längeren Zeitraum, um das Ziel „Für immer aufgeräumt“ zu realisieren. Ich halte Vorträge und Seminare zum Thema und habe in meinem Buch „Für immer aufgeräumt“ die Grundlagen meiner Arbeit zusammengestellt. Zu meinen Kunden zählen mittelständische Unternehmen, Konzerne und Abteilungen aus der Verwaltung

2. Was ist das Hauptthema in Ihrer Tätigkeit?

In Zeiten der ständig zunehmenden Komplexität geht es darum, die Prozesse im Unternehmen schneller, besser und kostengünstiger ablaufen zu lassen. Deswegen müssen sich Mitarbeiter nicht nur an ihrem eigenen Schreibtisch, sondern auch in den Prozessen der Kollegen auskennen. So kann das gesamte Team dazu beitragen, Kosten und Zeit zu sparen. Die Ergebnisse meiner Arbeit messen die Kunden in Kennzahlen und bescheinigen eine erhebliche Steigerung:

• Effizienzsteigerung um 10 bis 20 % (Mitarbeiterproduktivität)
• Einsparung von Fläche um 10 bis 20 %
• Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit um 30 bis 40 %
• Reduzierung der Suchzeit um 40 bis 50 %
• Verringerung der Durchlaufzeiten um bis zu 30 %
• Erhöhung der Eigenverantwortung bei den Mitarbeitern

3. Was zeichnet Sie besonders aus und was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal?

Mein Programm „7 Schritte zum aufgeräumten Schreibtisch“ ist einzigartig und garantiert, dass Schreibtische dauerhaft aufgeräumt bleiben. Das besondere ist, dass es ganz individuell auf jeden Kunden angepasst wird. Viele machen den Fehler und übernehmen Techniken 1:1. Ich erarbeite Lösungen mit den Menschen zusammen und stülpe sie nicht einfach über. Spielregeln werden mit den Mitarbeitern vereinbart und dann auch beibehalten. Nur so kann ich auch höchste Nachhaltigkeit garantieren.

4. Worin liegt Ihrer Meinung nach – aus der Perspektive Ihrer Tätigkeit heraus – in der Regel der größte Handlungsbedarf bei Ihren Kunden?

Die Menschen glauben nicht, dass der Schreibtisch frei bleiben kann. Der größte Handlungsbedarf ist zunächst einmal den Menschen klar zu machen, dass diese Annahme falsch ist und dass ein dauerhaft aufgeräumter Schreibtisch möglich ist. Am Beispiel der Besteckschublade, die ja selbst bei Chaoten immer ordentlich ist, gelingt mir dieser Beweis meistens.

Die größten Probleme, die die Menschen heute in den Büros haben, drehen sich um zwei Punkte:

1. Temporäre Projekte: Man hat nicht mehr eine „Baustelle“, die man bearbeitet, sondern man hat 20 bis 40 Themen, die parallel im Fokus bleiben müssen. Viele Menschen haben all diese Dinge gleichzeitig auf dem Tisch, damit sie sie nicht vergessen. Hier gebe ich Menschen Systeme an die Hand, wie man den Überblick behalten und trotzdem den Schreibtisch frei bekommen kann.

2. Umgang mit E-Mails: Die E-Mail-Flut hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen. Mittlerweile verdoppelt sich die Anzahl der E-Mails nach meiner Erfahrung alle 1 bis 2 Jahre. Menschen machen den Fehler, dass sie ihre E-Mails sichten anstatt sie zu verarbeiten. Auch hier habe ich ein 5-stufiges Programm entwickelt, um E-Mails in den Griff zu bekommen.

 

5. Woran denken Sie bei den Worten „kurzfristiger Erfolg“ versus „Nachhaltigkeit“?

Kurzfristiger Erfolg ist etwas, das mich nicht interessiert. Mich interessieren nur nachhaltige Lösungen. Das erreicht man dadurch, dass man nicht einfach nur aufräumt, sondern den Menschen zu Systemen verhilft, die dauerhafte Ordnung versprechen. Dazu kommt noch die Einhaltung von Spielregeln, wie „Alles hat einen Platz, alles hat seinen Platz“.

Jürgen Kurz

6. Haben Sie ein Lebensmotto? Wenn ja, welches?

Von Albert Einstein stammt der Spruch „Das Genie beherrscht das Chaos“. Dieses Zitat habe ich für das Aufräumen abgewandelt in „Das Genie beherrscht sein Chaos“. Mein Versprechen: Sie räumen noch genau ein Mal auf und dann nie wieder!

7. Wie sehen Ihre persönlichen Ziele für die nächsten 3 Jahre aus?

Ich unterscheide bei meinen Zielen in persönliche Ziele, Familienziele, Firmenziele und gesellschaftliche Ziele. In allen vier Bereichen möchte ich weiterkommen. Stillstand ist nichts für mich. Ein Firmenziel ist, dass wir die Position als Marktführer im Bereich Büro-Kaizen weiter ausbauen. Gleichzeitig möchten wir die Mitarbeiterorientierung in unserem Unternehmen noch mehr herausarbeiten, denn nur gemeinsam und mit zufriedenen Mitarbeitern können wir an unserer Position arbeiten.

Vielen Dank Herr Kurz für Ihre Ausführungen und die zahlreichen Einblicke.

 

Das Interview führte Oliver Foitzik (Herausgeber AGITANO / Geschäftsführer FOMACO GmbH).

 

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