Jürgen Seckler: Gesund führen bedeutet gesunde Mitarbeiter

Jürgen Seckler, Experte für Stressbewältigung, Motivation und Gesundheit, vertritt den Standpunkt „Gesund führen – Gesunde Mitarbeiter“. Dies und weitere interessante Ansichten haben wir mit ihm im AGITANO-Interview zum Soul@Work Kongress diskutiert.

Soul@Work Kongress

Jürgen Seckler wird am Montag, den 10.03.2014, im Kloster Eberbach, Eltville, auf dem Kongress Soul@Work zusammen mit weiteren renommierten Experten über Strategien, Tendenzen, Konzepte und innovative Ansätze zur Prävention von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz informieren. Als AGITANO-Leser kommen Sie exklusiv in den Genuss einer vergünstigten Kongress-Eintrittskarte. Mehr erfahren Sie hier.

Interview mit Jürgen Seckler

Schönen Guten Tag Herr Seckler, bitte stellen Sie sich kurz vor?

Jürgen Seckler, Trainer, Referent, Gesundheit, Motivation
(Foto ©: Jürgen Seckler)

Ich bin geboren im Jahre 1959, verheiratet, zwei Kinder, stolzer Großvater von zwei Enkeln. Nach elf Jahren Geschäftsführung der ecfit GmbH habe ich gemeinsam mit einem Mitgesellschafter 2009 Salovita gegründet. Unsere sieben Leistungspunkte sind: Der Salovita Gesundheits- und Leistungsmanagement Prozess; Mitarbeiterbefragung; Work-Life-Management Konzepte; gesund führen; the blueplan; der activity service und der monatliche Motivationsletter. Unser Slogan lautet: ZUKUNFT. GESUND. UNTERNEHMEN. Wir entwickeln quasi einen „Maßanzug“ für die Entwicklung und Steuerung von Gesundheit und Leistung für Unternehmen.

Sie sind Experte für Stressbewältigung, Motivation und Gesundheit. Ihre These lautet „Führungskräfte als Schlüssel zu einer gesunden Unternehmenskultur“. Wie kommen Sie zu dieser Aussage?

Schon der deutsche Unternehmer Reinhard Mohn sagte: „Der wichtigste Erfolgsfaktor eines Unternehmens ist nicht das Kapital oder die Arbeit, sondern die Führung.“ Ich bin davon überzeugt, das primär die Führungskräfte eines Unternehmens gefragt sind, wenn es um effizientere Leistungsprozesse, physisch und psychisch leistungsfähige Mitarbeiter mit höheren Kreativitäts- und Innovationsvermögen den Abbau manifester und potenzieller Konfliktfelder und die Förderung eines positiven Betriebsklimas geht. Führungskräfte prägen maßgeblich das zwischenmenschliche Klima.

Das bedeutet, dass eine Art gesunde Führung vieles bewirken kann. Können Sie dies hinsichtlich der Motivation von Mitarbeitern und ihrer Leistungsfähigkeit erläutern?

Viele Studien zeigen, dass eine Gehaltserhöhung als Anerkennung für gute Leistungen die Motivation eines Mitarbeiters nicht langfristig erhält. Die stärksten Motivationsinstrumente für einen Menschen sind Wertschätzung, Lob und Anerkennung. Genau an diesem Punkt setzt gesunde Führung an. Somit ist die Sachkompetenz der Führungskraft nur die eine Seite der Medaille, die andere heißt Beziehungsmanagement. Aus meiner Sicht ist heute Führungskraft auch ein „Kümmerer“. Diese beiden Elemente von Führungsverhalten erhöhen die Arbeitszufriedenheit und damit die Produktivität des Mitarbeiters.

Sie sprechen immer wieder von einer gesunden Unternehmenskultur. Wie sieht diese aus Ihrer Sicht aus?

Wie bereits oben erwähnt ist es eine vorrangige Aufgabe, sich um die Menschen, die am Arbeitsplatz „anwesend“ sind, zu kümmern. Wir wissen heute, dass der Präsentismus, der die Anwesenheit trotz Krankheit und damit mit verminderter Leistungsfähigkeit beschreibt, die Unternehmen jährlich mehr kostet als die Krankheitskosten. Somit sollte die Gesundheit des Mitarbeiters auf der Agenda eines jeden Unternehmens stehen und in den Unternehmensleitlinien verankert sein. Prof. Niederer formuliert das so: „Nur wer gesund ist, ist wirklich anwesend. Nur wer anwesend ist, kann Leistung bringen.“

Was können hier Führungskräfte dazu beitragen?

Nun, das liegt doch klar auf der Hand. Themen wie Wertschätzung, Lob, Anerkennung, Verantwortung, Vertrauen, Zutrauen, klare und offene Kommunikation sollten von der Führungskraft vorgelebt werden. Das schafft Vertrauen zur Führungskraft und erhöht den Selbstwert des Mitarbeiters.

An dieser Stelle eine Studie von Prof. Fischer, ETH Zürich, CASH vom 2.5.2005, die genau das bestätigt. Befragt wurden dabei 2.500 Deutsche. Die Ergebnisse sind: zwei Fehltage weniger, wenn der Chef lobt, sich Zeit nimmt, eigene Fehler zugibt, auf Ideen eingeht et cetera. Wenn dies nicht der Fall ist, bedeutet dies: zwei Mal so viele erschöpft, vier Mal so viele depressiv.

Haben Sie uns hier einige praktische Umsetzungstipps für den Führungsalltag?

In meinen Workshops gebe ich den Führungskräften gerne Fragen mit auf den Weg, für die sie jeden Tag eine Antwort haben sollten.


Heute schon was für Deine Gesundheit getan? Heißt zuallererst empfehle ich das Kümmern um die eigene Gesundheit. Gesunde Menschen sind motivierter und können entsprechend besser motivieren.

Was die Mitarbeiter betrifft: Heute schon mit Ihrem Mitarbeiter gesprochen, oder heute schon in Ihrem Team für klare Verhältnisse gesorgt, oder heute schon einem Mitarbeiter Anerkennung gegeben, et cetara?

Nach Ihren Ausführungen zu urteilen, bedeutet „Gesund Führen – Gesunde Mitarbeiter“. Klingt wie ein Slogan. Ist diesem wirklich so?

Absolut. Es ist aus meiner Sicht ein elementarer Baustein. Jedoch möchte ich noch ausdrücklich darauf hinweisen, dass das nicht als Einbahnstraße zu sehen ist. Auch der Mitarbeiter muss für ein gesundes Arbeitsklima seinen Beitrag leisten. Dazu sind entsprechende Maßnahmen beziehungsweise Workshops sicher sehr sinnvoll. Viele Unternehmen haben das bereits erkannt und bieten entsprechende Gesundheitsmaßnahmen an. Ziel muss es sein, mit den Maßnahmen sowohl im Bereich der Verhaltensprävention als auch in der Verhältnisprävention Wirksamkeit zu erzielen. Ich nenne das gerne Systemprävention.

Was erwartet die Teilnehmer in Ihrem Vortrag auf dem Soul@Work-Kongress?

Ich möchte und kann mit meinem Vortrag aufgrund der Kürze der Zeit meine Zuhörerinnen und Zuhörer für das Thema nur sensibilisieren, damit sie die Sinnhaftigkeit einer gesunden Führung erkennen und darüber nachdenken, wie sie dieses Thema in ihrem Unternehmen umsetzen können.

Herr Seckler, vielen Dank für das interessante Gespräch.

Das Interview führte Oliver Foitzik (Herausgeber AGITANO & HCC-Magazin).


Und wenn Sie am Montag, 10.03.2014, auf dem Kongress Soul@Work im Kloster Eberbach, Eltville, dabei sein wollen, hier erfahren Sie mehr dazu. AGITANO-Leser kommen Sie exklusiv in den Genuss einer vergünstigten Kongress-Eintrittskarte.

Über Jürgen Seckler:

Jürgen Seckler (geb. 1959) ist Referent und Trainer rund um die Themen Stressbewältigung, Motivation und Gesundheit. Er leitet Gesundheitsprojekte bei vielen mittelständischen Unternehmen und großen Konzernen. Mit viel Witz und Kompetenz motiviert er seine Zuhörer den “inneren Schweinhund” zu überwinden und Entscheidungen dauerhaft und erfolgreich umzusetzen.

Er ist Gründer und geschäftsführender Mitgesellschafter der Salovita GmbH mit Sitz in Worms mit dem Motto „Wir verstehen Gesundheit – Wir verstehen Menschen – Wir verstehen Unternehmen“. Informationen zum Leistungsangebot unter www.salovita.de.

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