Kommunikation am Arbeitsplatz – der richtige Umgang mit dem Ängstlichen

Zum Verwechseln ähnlich sind sich drei Typen von Kollegen. Die Schweigsamen, die Neulinge und die Ängstlichen. Allen gleich ist das Ruhige und Stille. Während der Schweigsame allerdings einfach nicht gerne redet und der Neuling nach etwa ein bis zwei Monaten von alleine wieder auftaut und sein gesundes Selbstvertrauen zurückgewinnt, bleibt der Ängstliche weiter unsicher und still. Solche Kollegen brauchen etwas mehr Unterstützung, um sich letztlich zu trauen, ihre Ideen auch zur Sprache zu bringen. Wie Sie dem Ängstlichen helfen können, über sich selbst hinauszuwachsen, verraten wir Ihnen in unseren vier Tipps für den besseren Umgang mit dem unsicheren Kollegen.

 

Vier Tipps für den Umgang mit dem Ängstlichen

1) Überreden Sie ihn nicht, aus sich herauszukommen. Den Ängstlichen dazu aufzufordern, sich einen Ruck zu geben oder sich zu trauen, verursacht bei ihm nur noch weiteren Druck. Schnell bekommt er Panik, denn bei Druck ist er hochsensibel. Der Ängstliche ist sich seiner Situation nämlich durchaus bewusst und kommuniziert seine Angst und seine Schüchternheit meistens ganz offen. Vermeiden Sie es also unbedingt, Ängste und Unsicherheiten noch weiter zu füttern.

2) Starten Sie keinesfalls ein Überfallkommando. Sie sollten Ihren schüchternen Kollegen nicht mit spontanen Präsentationswünschen überraschen. Auch wenn es gut gemeint ist und Sie ihn eigentlich nur aus der Reserve locken wollen, geht das vermutlich schief. Wenn er beispielsweise aus dem Stand in einem Meeting eine Kurze Zusammenfassung seiner Arbeit präsentieren soll, können Sie sich darauf einstellen, dass er panisch reagiert. Geben Sie ihm besser Zeit, um sich auf diese Aufgabe vorzubereiten. Informieren Sie ihn rechtzeitig, dass eine solche Zusammenfassung gewünscht wird. Dann hat er genügend Gelegenheit, sich mit der Situation auseinanderzusetzen und sich seine Strategie dafür zurechtzulegen.

3) Vermitteln Sie dem Ängstlichen Sicherheit und bauen Sie Risiken ab. Dieser Kollege strebt nach Sicherheit. Er möchte seine Aufgaben kennen und keine Risiken eingehen. Entsprechend vorsichtig formuliert er seine Aussagen oder behält Ideen sogar gänzlich für sich. Vermitteln Sie ihm deswegen unbedingt ein Gefühl der Sicherheit und versuchen Sie, sein Selbstvertrauen zu stärken. Versuchen Sie Druck abzubauen, indem Sie ihn beispielsweise fragen, an welchen Punkten er noch Unterstützung braucht und ihm dann Hilfe zukommen lassen. Auch ein fester Zeitrahmen hilft ihm, sich sicher zu fühlen. Überlassen Sie die genauen Details aber seiner eigenen Planung. Gerne können Sie ihm auch anbieten, seine Ausarbeitungen nochmal zur Sicherheit gegenzuchecken. Oder mit ihm durchzusprechen, welche Punkte er im Meeting ansprechen möchte. Geben Sie dazu ehrliches Feedback. Aber legen Sie den Schwerpunkt auf Lob. Der unsichere Kollege hat nämlich große Angst davor, Fehler zu machen. Warum man aber wunderbar aus Fehlern lernen kann, erläutert Ralf Schmitt auf AGITANO: Vom Fehler machen und besser werden.

4) Motivieren Sie den Ängstlichen durch Lob. Wenn Sie Feedback geben, versuchen Sie immer positiv zu bleiben und zu ermutigen. Das heißt nicht, dass Sie alles gut finden müssen, was er präsentiert, sondern vielmehr, dass Sie bei der Wortwahl positiv bleiben und bereits gut Erarbeitetes in den Vordergrund stellen. Weisen Sie explizit auf Dinge hin, die sehr gut laufen und geben Sie ihm Tipps, wie die anderen Bereiche noch verbessert werden können. Bleiben Sie in jedem Fall konstruktiv. Damit nehmen Sie dem unsicheren Kollegen die Angst davor zu versagen.

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