Krisensituationen

Gerade in Krisensituationen wird nach meiner Erfahrung der Unterschied deutlich  zwischen einer Unternehmensführung, deren Denken und Handeln von Spiritualität beeinflusst ist, oder die das nicht ist. Und zwar in mehrfacher Hinsicht. In der Wahrnehmung und Akzeptanz dessen, was geschieht. In der Qualität der Maßnahmen, die zur Bewältigung einer Krise eingeleitet werden. Und vor allem im Umgang der Beteiligten miteinander.

 

Wie reagiert ein Unternehmen auf eine bedrohliche Krise, dessen Unternehmenskultur nicht von Spiritualität bestimmt ist? Ich habe oft folgendes erlebt. Tritt eine ernsthafte Krise auf, greift eine große Unruhe und Hektik um sich. Die Stimmung wird mies. Das zieht alle runter. Eine Atmosphäre der Schuldzuweisungen und des Misstrauens entsteht. Jeder versucht nicht die Schusslinie zu geraten. Die Gesichtsfelder verengen sich. Die Realität wird so verändert, dass sie den eigenen Vorstellungen entspricht. So wird dann entschieden. Oft einseitig von einer Person. In der Regel geht es irgendwie weiter. Aber vielfach bleiben Verletzungen und Narben zurück. Und es wird relativ wenig aus einer Krise gelernt.

 

Ich habe jüngst ein Beispiel erlebt, wie auch auf eine solche Krise reagiert werden kann. Zuerst wurde eine Atmosphäre der Ruhe und des Vertrauens geschaffen. Die Krise wurde als eine Chance verstanden, an der das Unternehmen lernen kann und die es weiter bringt. Jeder konnte ehrlich und offen berichten, was aus seiner Sicht geschehen war. Das Ereignis wurde aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Ohne Schuldzuweisungen. Jeder konnte die aus seiner Sicht besten Lösungsvorschläge einbringen. Gemeinsam wurde ein neuer Weg gefunden. Dieses Vorgehen erzeugte eine Aufbruchstimmung, die alle beflügelte. Das Unternehmen ging gestärkt aus der Krise hervor.

 

Der entscheidende Unterschied liegt in den inneren Einstellungen, die das Verhalten der beteiligten Menschen bestimmen. Im einen Fall sind diese von Wettbewerbsdenken, Mangel und Misstrauen bestimmt. Im anderen Fall wird das Leben als etwas verstanden, das einen tieferen Sinn hat und wo Dinge miteinander zusammen hängen. Das schafft Vertrauen und Zuversicht. Das lässt Menschen wertschätzend miteinander umgehen. Wenn Menschen sich in ihren Stärken einbringen, kommt der Rest von ganz alleine. Was meinen Sie?

 

 

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Über den Autor

 

Hans-Jürgen Krieg ist Autor der Buchserie „Der kleine Igel“. Er coacht Unternehmen und Personen im Hinblick auf die praktische Nutzung ihrer spirituellen Potenziale. Mit seinem tiefgreifenden Verständnis für die Zusammenhänge des Lebens und seiner über 30 Jahren Erfahrungen im Geschäftsleben unterstützt er die Beteiligten beim Bau von Brücken, mit denen sie die reale Welt mit ihrer „inneren Quelle“ verbinden. www.ifef.de



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