Mails checken kostet einen ganzen Arbeitsmonat

Führungskräfte sind es gewohnt, länger zu arbeiten als ihre Angestellten. Im Schnitt arbeiten Manager pro Tag eine Stunde länger als vorgeschrieben. Allerdings manches geht dann doch zu weit. So verbringen viele von den Jahresurlaub eines Angestellten – mit dem Abarbeiten von E-Mails! Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Befragung des Chartered Management Institute (CMI).

Stressfaktor Mails checken

„Nie mit E-Mail den Tag starten!“ Der Mann, der das gesagt hat, ist alles andere als ein Feind der Technik. Im Gegenteil. Thorsten Jekel zeichnet sich seit gut einem Vierteljahrhundert für verschiedene IT-Projekte verantwortlich und entwickelt Geschäftsmodelle im Umfeld des iPads und anderer Tablet-Systeme. Wer jedoch den Tag mit Mails checken beginnt, macht sich zum Sklaven der digitalen Post, wie er im Interview mit AGITANO betont. Mehr dazu können am Thema Interessierte in Digital Working. E-Mail-Flut bewältigen (2) nachlesen.

Jekels Aussagen werden durch eine aktuelle Studie bestätigt. Das Chartered Management Institute (CMI) befragte insgesamt über 1.500 Manager nach ihrem Büroalltag und brachte ans Licht, dass vier von fünf Teilnehmern täglich etwa eine Stunde länger arbeiteten. Dazu gab eine Vielzahl an, sich in den Überstunden weniger produktiv zu fühlen. Oftmals ist es vor allem die Bearbeitung von E-Mails, welche die Arbeitszeit in die Länge zieht.

Arbeitnehmer vor neuen physische Belastungen schützen

Viele Manager fühlen sich durch das ständige Checken des Postfaches deutlich gestresst und bemerken sogar gesundheitliche Nachteile. Je eine von zehn Führungskräften ist täglich sogar im Schnitt drei Stunden länger mit der Arbeit beschäftigt. Insgesamt resultieren die Überstunden jährlich in 29 Tagen, die mit dem Bearbeiten von E-Mails verbracht werden.

„Die Produktivität wird weiterhin leiden, wenn Arbeitgeber ihre Manager nicht davon abhalten, sich zu überarbeiten. Es ist eine Balance zwischen Arbeit und Leben notwendig“, erklärt Ann Francke von CMI. Weitere bereits bekannte Folgen auf die Gesundheit sind vor allem Nacken- und Rückenprobleme. „Fortschritte in der Technik bedeuten, dass immer weniger Leute physische Arbeiten ausüben müssen. Die meisten Leute bevorzugen eine Arbeit im Büro-Umfeld“, unterstreicht Emily Partridge, Physiotherapeutin bei Bupa.

Auf diese Entwicklungen haben einige Unternehmen bereits reagiert. So gibt es beim zurzeit in Ungnade gefallenen Konzern Volkswagen keine E-Mails mehr nach Feierabend.

Mit Text- und Informationsmaterial von pressetext.com (pte).

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