Margit Hertlein: Humor in der Wirtschaft (14) – Wer lacht, macht Schotter

Dass Lachen sozialen Erfolg mit sich bringt, zeigen weitere Untersuchungen im Tierreich. Etwa bei Ratten. Wer selbst lacht oder einen zum Lachen bringt, der ist sympathisch. Werden Ratten etwa von einer menschlichen Hand gekitzelt, laufen sie der Hand hinterher. Anderes Beispiel: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Ratten, die viel und gerne lachen, auch häufiger den Kontakt zu Artgenossen suchen, die ebenfalls ein fröhliches Gemüt haben.  Das Lachen dient als sozialer Kitt. Genau wie beim Menschen.

Babys blanker Opportunismus

Einen Sonderfall stellen die Hyänen dar. Sie lachen besonders viel, wenn sie frustriert sind. Etwa, weil ihnen ein Rudel Löwen die Beute abgejagt hat. Aber auch das hat durchaus menschliche Entsprechungen. Etwa im so genannten Galgenhumor, der dem fröhlichen Prinzip folgt: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich’s völlig ungeniert.“ Und: gerade, wenn richtig viel daneben geht, kann man Menschen brauchen, die einen – trotz allen Rückschlägen – sympathisch finden. Lachen bringt da weiter als das mitleid heischende Jammern.

Im Grunde braucht man nicht mal in das Tierreich gehen, um zu beweisen, welche unterbewussten Zauberkräfte das Lachen zu entwickeln vermag. Ein Besuch bei der nächsten Krabbelgruppe im Gemeindezentrum um die Ecke tut es auch. Dort wird man immer wieder Babys herzerfrischend ihre Mütter oder Väter anlachen sehen. Blanker Opportunismus der Natur – die Babys lachen sich häufig völlig grundlos in die Herzen ihrer Ernährer, von Witz keine Spur. Evolutionär macht das natürlich Sinn, immerhin hängen die kleinen Menschen auf Jahre hinaus auf Gedeih und Verderb vom Schutz der Eltern ab.

Fortsetzung auf Seite 3 und mehr über die Autorin Margit Hertlein.

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