Schluss mit Selbstmitleid
Dass das nicht passiert, dafür tragen die Chefs Verantwortung. Indem sie ein gutes, offenes Arbeitsklima etablieren, in dem persönliche Leistung wertgeschätzt wird und über mangelnde Anerkennung offen geredet werden kann. Feedback ist hier das Zauberwort.
Aber auch die Angestellten selbst haben Verantwortung. Und zwar dafür, sich nicht zu sehnsüchtig in ihrem ganz persönlichen Jammersumpf zu suhlen und letztendlich in ihrem Selbstmitleid zu ertrinken.
Tatsache ist: möglicherweise sieht man die eigene Leistung ein wenig zu positiv und die Kollegen aus der Nachbarabteilung werden auch nicht ausschließlich fürs Kaffeetrinken bezahlt, sondern müssen durchaus gelegentlich arbeiten.
Der Heldenmut-Altar der täglichen Arbeit
Die strukturelle Verzerrung unserer Selbstwahrnehmung, die leicht in einer grundlegende Frustration führen kann, kann mit Humor entschärft werden. Am besten mit einer pfleglichen Selbstironie. Werner Finck hat dafür den schönen Spruch: „Die schwierigste Turnübung ist immer noch, sich selbst auf den Arm zu nehmen.“ Sie können sich natürlich auch selbst in den Arm nehmen und mit Bruce-Willis-Stimme sagen: „Ich bin gekommen, um die Welt zu retten.“ Eine zweifellos bescheuerte Aktion, die aber ihren Zweck erfüllt. Sie kontert den Verdruss mit Humor und Ironie und nimmt der vermeintlichen oder echten Ungerechtigkeit die Spitze.
Bewährt hat sich bei mir ein Faschingsdiadem, das man am besten im nächsten Ein-Euro-Laden ersteht. Ist der eigene Verdruss mal wieder besonders schlimm, dann setz’ ich mir im Büro das Diadem auf – meine Assistentin kennt das schon – um mich für den Heldenmut-Altar der täglichen Arbeit zu schmücken.
Egal was es ist, Diadem, Button, Bild, Bildschirmschoner, diese Gegenstände sollen humorvoll daran erinnern, sich selbst leichter zu nehmen, damit sich irgendwann nicht doch noch der Boden unter einem öffnet. Denn der Jammersumpf ist nie weit und hat schon viele Engagierte verschluckt.
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Über die Autorin
Margit Hertlein, die Expertin für den humorvollen Blick auf den Unternehmensalltag.
Sie hält leidenschaftlich gerne Vorträge, schreibt Longseller-Bücher (u.a. Mind Mapping/rororo/13. Auflage; Präsentieren – vom Text zum Bild/rororo) und geht seit mehr als 15 Jahren als Trainerin, Coach und Konzeptexpertin gerne ungewöhnliche Wege.
Erfolgreich ist sie in D/A/CH als Trainerin für Unternehmen und Gesundheitsorganisationen unterwegs, coacht erfolgreich Führungskräfte und tritt als humorvoll-mitreißende Toprednerin auf Kongressen und Veranstaltungen auf.
Margit Hertlein ist Vorstandsmitglied der German Speakers Association (GSA e.V.) und Mentoringleitung der GSA. Mehr über Margit Hertlein erfahren Sie auf www.margit-hertlein.de.
