Margit Hertlein: Jetzt mal im Spaß – Humor in der Wirtschaft (3): Warum Krokodile nicht lachen

… aus der wöchentlichen Themenserie  „Jetzt mal im Spaß – Humor in der Wirtschaft” von der Expertin für den humorvollen Blick auf den Unternehmensalltag und leidenschaftlichen Autorin, Rednerin und Trainerin Margit Hertlein. Heute: „Warum Krokodile nicht lachen (Teil 1).“

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Nach dem einleitenden Grundlagenkurs in punkto Humor („Niemand erkennt mein Genie“ und „Gelotologen, Stress und gesunder Humor“) nun mal in medias res. Humor ist nicht nur eine „Wäre-Auch-Irgendwie-Schön-Sache“, so wie Weltfrieden und genießbares Kantinenessen, Humor ist ein knallhartes Thema. Es geht um klares Denken und komplexe Hirnchemie. Die Frage ist, was bringt uns Humor im Betrieb und was macht das Lachen eigentlich mit uns?

Die Suche führt uns direkt in den Schädel eines Krokodils. Das ist aus evolutionärer Sicht ein ziemlich optimiertes System. Es atmet, isst, trinkt, schläft und hat Sex – seit gut 250 Millionen Jahren. Der moderne Mensch lächelt auf diesen Archetyp der Evolution milde herab – und vergisst, dass auch in seinem Kopf ein gutes Stück Krokodil steckt. Das Stammhirn. Egal, ob Reptil oder Mensch, es kümmert sich darum, dass wir vor lauter Arbeit nicht das Essen, Trinken, Schlafen und Fortpflanzen vergessen. Falls Sie jetzt verwundert den Kopf schütteln und meinen, dass wir doch schon längst über das Krokodil hinaus sind – ach, dann machen Sie einfach eine langes, langes Meeting ohne Getränke, Pausen und Essen. Damit kann man gut die Krokodile an den Besprechungstisch locken und die Gedanken der Teilnehmer drehen sich nur noch darum, wann es endlich etwas zu essen gibt und das ohne Spaß.

Evolutionär ein wenig später kamen dann die Säugetiere und mit ihnen das limbische System – der Gefühlsknaller. Hier wurde beim Wollnashornangriff blitzschnell entschieden, rauf auf den Baum, stell dich tot oder hau’ ihm die Keule auf den Kopf. Also Flucht, Starre oder Angriff.

Es gibt ausreichend Gründe, dem Stammhirn und dem limbischen System dankbar zu sein, der Stolz der menschlichen Rasse sind sie allerdings nicht. Immerhin hat man als Krone der Schöpfung den Anspruch, sich in einigen Dingen von Krokodilen (die haben kein limbisches System und damit auch keine Emotionen, können deshalb weder lachen noch weinen) und Steinzeitjägern zu unterscheiden. Worauf wir Menschen aber so stolz sind, zum Beispiel Pläne und Strategien schmieden, Kunst, Musik, Denken, Philosophie … – das finden das Stammhirn und das limbische System eher doof. All das hat seine Heimat im Großhirn. Und klares Denken braucht ein ausgeruhtes und sattes Stammhirn und ein schmunzelndes limbisches System. Angst macht dumm, Humor macht klug!

Mehr von den drei Gehirnteilen und wie man mit Lachen das limbische System überlisten kann, gibt es im nächsten Teil.

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Über die Autorin

Humor im Unternehmensalltag
Margit Hertlein / Fotostudio Hellhörig

Margit Hertlein, die Expertin für den humorvollen Blick auf den Unternehmensalltag.

Sie hält leidenschaftlich gerne Vorträge, schreibt Longseller-Bücher (u.a. Mind Mapping/rororo/13. Auflage;  Präsentieren – vom Text zum Bild/rororo) und geht seit mehr als 15 Jahren als Trainerin, Coach und Konzeptexpertin gerne ungewöhnliche Wege.

Erfolgreich ist sie in D/A/CH als Trainerin für Unternehmen und Gesundheitsorganisationen unterwegs, coacht erfolgreich Führungskräfte und tritt als humorvoll-mitreißende Toprednerin auf Kongressen und Veranstaltungen auf.

Margit Hertlein ist Vorstandsmitglied der German Speakers Association (GSA e.V.) und Mentoringleitung der GSA. Mehr über Margit Hertlein erfahren Sie auf www.margit-hertlein.de.

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