Mathematik trifft Sport: So werden Wettquoten ermittelt

Der Sportwetten-Markt hat inzwischen ein breites Publikum erreicht und lockt mit attraktiven Quoten weitere Sport-Fans an. Wie die Wettquoten eigentlich zustande kommen, darüber sind sich jedoch die wenigsten bewusst. Im Folgenden erhalten Sie einen Blick auf die Mathematik dahinter.

Wettquoten bei Sportwetten: Ein klarer Aufbau

In den vergangenen Jahren haben sich die Online-Sportwetten rasant weiter entwickelt. Wer sein Geld mit einem glücklichen Händchen vermehren möchte, muss dafür nicht einmal die Wohnung verlassen, sondern kann dies am Computer oder per mobiler App rund um die Uhr zuhause tun. An Anreizen mangelt es sicherlich nicht: Beim Blick auf den Wettquoten-Vergleich wird schnell deutlich, wie lukrativ Sportwetten sein können.

Zumindest erwecken die Zahlen den Anschein. In der Praxis sollte man jedoch bedenken, dass das Wettbüro auf lange Sicht selber Gewinn machen möchte. Um die Quoten besser einschätzen zu können, ist es ratsam, sich mit ihrem Aufbau zu beschäftigen. Als Beispiel eignet sich die sogenannte 3-Weg-Wette: Diese Methode wird in Deutschland mit Abstand am häufigsten gespielt, da sie einfach zu verstehen ist und Spieler ihre Chancen gut einschätzen können.

Wettquoten: Die 3-Weg-Wette als anschauliches Beispiel

Das Prinzip der 3-Weg-Wette ist schnell erklärt: Spieler können auf eine von drei Optionen setzen, und zwar Sieg für Mannschaft A, Sieg für Mannschaft B oder Unentschieden. Jedes einzelne Szenario muss mit einer Wahrscheinlichkeit quantifiziert werden, sodass sich in der Summe 100 Prozent ergeben. Die Berechnung dieser Wahrscheinlichkeiten ist nicht unbedingt mathematisch, sondern basiert auf den sportlichen Verhältnissen – es sind seitens der Buchmacher also Fingerspitzengefühl und Fachwissen gefragt.

Für das Rechenbeispiel sei angenommen, der starke FC Bayern empfängt in der Bundesliga den SV Werder Bremen. Bayern ist haushoher Favorit, Bremen klarer Außenseiter; dazu kommt, dass die Bayern als extrem heimstark gelten. Die Wahrscheinlichkeit für einen Bayern-Sieg wird deswegen auf 80 Prozent beziffert; die Chance auf ein Unentschieden schätzt der Buchmacher auf 15 Prozent ein, sodass für einen Überraschungssieg der Bremer nur noch 5 Prozent übrig bleiben.

Da die Wahrscheinlichkeiten nun definiert wurden, folgt die Umwandlung in eine Wettquote. Dafür ist ein Zwischenschritt nötig: die faire Wettquote. Diese wird mit der Formel 100/Wahrscheinlichkeit für Ereignis X berechnet. Im obigen Beispiel bedeutet das:

  • Sieg Bayern: 100/80 = 1,25
  • Unentschieden: 100/15 = 6,66
  • Sieg Bremen: 100/5 = 20

Diese Zahlen lesen sich bereits wie die Quoten, die man kennt. Dennoch ist noch ein weiterer Schritt nötig, nämlich die Umwandlung der fairen Wettquote in die reale Wettquote. Diese ist unverzichtbar, da der Buchmacher nur mithilfe der realen Wettquote nicht die gesamten Einzahlungen aller Verlierer an die Gewinner auszahlen muss.

Zu diesem Zweck multipliziert der Buchmacher die fairen Quoten mit einem Wert kleiner als 1. Wählt er beispielsweise 0,9 als Multiplikator, bedeutet das, dass nur 90 Prozent der Einsätze an die Gewinner ausgeschüttet werden. Auf das Beispiel Bayern gegen Bremen angewendet führt dies zu folgenden finalen Quoten:

  • Sieg Bayern: 1,25 x 0,9 = 1,13
  • Unentschieden: 6,66 x 0,9 = 6,0
  • Sieg Bremen: 20 x 0,9 = 18

Achten Sie auf die richtigen Wettquoten

Damit wird ersichtlich, warum mit Favoritensiegen nur relativ wenig Geld zu verdienen ist, während die Erfolge von Außenseitern mit einem Vielfachen des Einsatzes belohnt werden. Genau dies macht jedoch den Reiz von Sportwetten aus und wird deswegen gerne angenommen.

 

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