Mehr Einwohner in Baden-Würrtemberg – Aber weniger in den Kommunen

Baden-Württemberg hatte Ende September 2011 rund 10,78 Mill. Einwohner. Damit ist die Bevölkerungszahl des Landes seit Ende 2005 um immerhin 48 000 (+0,4 Prozent) angestiegen und hat einen neuen Höchststand seit Bestehen des Landes erreicht. Von diesem Plus konnten allerdings bei weitem nicht alle Gemeinden profitieren. Vielmehr mussten nach Angaben des Statistischen Landesamtes seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts vor allem kleinere Kommunen einen Bevölkerungsrückgang hinnehmen, während insbesondere die Großstädte des Landes zum Teil deutliche Zuwächse verzeichnen konnten: Die neun Städte Baden-Württembergs mit über 100 000 Einwohnern haben ihre Einwohnerzahl um insgesamt 59 000 (+2,9 Prozent) steigern können, während die Gemeinden mit weniger als 10 000 Einwohnern knapp 26 000 Personen (-1,1 Prozent) verloren haben.

Besonders günstig ist die Bevölkerungsentwicklung in den vergangenen Jahren nicht nur in den Großstädten, sondern vor allem auch in den Ballungsräumen des Landes verlaufen: Die so genannten Verdichtungsräume nach dem Landesentwicklungsplan konnten seit Ende 2005 ihre Bevölkerungszahl um rund 93 000 steigern, während das übrige Land mit einer geringeren Bevölkerungsdichte – die Randzonen um die Verdichtungsräume und der ländliche Raum – Einwohner verloren haben.

Die Verdichtungsräume waren auch die einzige Raumkategorie nach dem Landesentwicklungsplan, in der die Kommunen in allen Gemeindegrößenklassen im Schnitt von Bevölkerungszuwächsen profitieren konnten. Überraschend stark – und damit gegen den Trend im übrigen Land – fiel der Zuwachs bei den Kommunen mit weniger als 3 000 Einwohnern aus: Das Plus war hier mit 1,9 Prozent überdurchschnittlich1) und wurde nur noch von den Großstädten übertroffen (+2,9 Prozent).

Damit ist, so das Statistische Landesamt, der in den letzten Jahren zu beobachtende Trend »zurück in die Stadt« zu relativieren: Nicht kleine Gemeinden generell sind von Abwanderung betroffen; vielmehr sind dies die eher dünn besiedelten Gebiete. Und in diesen ländlichen Gebieten haben im Schnitt sowohl kleinere als auch größere Kommunen Einwohner verloren. Umgekehrt profitieren größere Kommunen im Schnitt nur dann von einem überdurchschnittlichen Bevölkerungsplus, wenn sie in stärker verdichteten Teilräumen des Landes angesiedelt sind.

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