Mental stark Krisen meistern – von Antje Heimsoeth

… aus der neuen Themenserie von Antje Heimsoeth „Mental stark Krisen meistern“.

Die neue Themenserie bietet einen Einblick in die Möglichkeiten, die mentales Training im Beruf und Leben eröffnet – gerade wenn es schwierig wird und wir vor Herausforderungen stehen. Was sich dabei zwischen den Ohren und in unserem Unterbewusstsein abspielt, ist entscheidend. Der Kopf ist der Schlüssel zu mehr Erfolg, Freude und Selbstvertrauen und um Höchstleistungen bringen zu können – Spitzensportler nutzen diese Erkenntnis aus dem Mentaltraining schon lange. Mentale Stärke ist eine Kernkompetenz nicht nur im Sport. Mentale Stärke ist auch unerlässlich für ein erfolgreiches, zufriedenes und erfülltes Berufsleben.

In Teil 1 wird das Thema „Mentale Stärke“ im Job genauer beleuchtet, bevor die darauf aufbauenden Serienteile konkrete Themen aus dem Mentaltraining in den Mittelpunkt stellen.

Der Kollege wird zum „Verkäufer des Monats“ erhoben – und das zum vierten Mal in diesem Jahr, die Büronachbarin führt ein erfolgreiches Akquise-Telefonat nach dem anderen und die alleinerziehende Kollegin angelt sich wider Erwarten den Posten der Abteilungsleiterin. Andere wiederum plagen sich regelrecht durch Verkaufsgespräche, haben Panik vor Präsentationen oder melden sich erst gar nicht für offene Stellen aus Angst, dafür nicht gut genug zu sein.

Was ist das Geheimnis erfolgreicher Menschen? Sicher ist es zunächst die Kombination aus konsequenter Arbeit, Disziplin und sehr gutem Fachwissen. Meine Erfahrung zeigt: Erfolgreiche Menschen sind vor ihrem realen Erfolg bereits im Kopf Gewinner. Sie kommen dorthin, wo sie hin wollen kraft ihrer Gedanken und inneren Bilder. Die gute Nachricht für alle, die erfolgreicher, selbstsicherer und leistungsfähiger werden wollen: Mentale Stärke kann man lernen.

Mental stark ist, wer bestmögliche Leistung am entscheidenden Tag X bringt – ungeachtet möglicher Störfaktoren, Umstände und Rahmenbedingungen.
Ein Beispiel aus meiner Praxis: Eine junge Unternehmensgründerin hatte das Glück, gleich einen Großauftrag an Land zu ziehen – die Produktion im neuen Firmengebäude war gerade erst eingerichtet, die wenigen Mitarbeiter noch nicht gut genug eingearbeitet. Der Auftraggeber erwartete in vier Wochen die Lieferung! Die junge Frau trommelte ihr Team zusammen, suchte sich freiwillige Helfer, schwor alle auf das Ziel ein und krempelte die Ärmel hoch – sechs Tage und Nächte jede Woche. Sie verlor in dieser Zeit einige Mitarbeiterinnen, musste Bankgespräche führen, mit Transportunternehmen verhandeln, das Material wurde knapp – manch einer wäre verzweifelt. Sie blieb mental stark. Heute ist ihre Produktion ausgelastet, sie sieht der Zukunft gelassen entgegen, kann ihre Kredite bezahlen und sich selbst ein gutes Gehalt.

Ganz bei sich bleiben

Wie konnte sie gleich zu Beginn ihrer Selbstständigkeit eine so schwierige Situation meistern? Sie hat sich zum Beispiel jede Nacht, nach einer zehnstündigen Schicht, vorgestellt, wie am nächsten Produktionstag wieder 500 Artikel mehr übers Fließband laufen. Wie eine zusätzliche Lkw-Ladung voller Bestellungen das Gelände verlässt. Wie sie guten Gefühls ihre Rechnungen begleicht. Sie fokussierte sich auf ihr Ziel und ließ sich nicht beirren, wenn es hieß: „Du bist doch verrückt, back´ lieber erst mal kleine Brötchen!“ Sie fand einen Weg, mit negativen Gedanken, Ängsten und Zweifeln umzugehen. Und sie setzte ihre Stärken, ihr ganzes Potential ein, um diesen vielversprechenden Auftrag zu erfüllen. Wäre sie nicht stark im Kopf geblieben, hätte sie gleich zu Beginn eine unternehmerische Bruchladung riskiert. Nervosität, Zweifel, der fehlende Glauben an die Mitarbeiter und sich selbst und fehlendes Vertrauen etwa machen anfällig für Fehler und versetzen uns in einen Stresszustand – ein Teufelskreis.

Die junge Firmeninhaberin hat sehr vieles richtig gemacht. Jetzt ist sie gerüstet für weitere erfolgreiche Unternehmensjahre.

Mentales Training kann man auch selbst anwenden und üben – empfehlenswert ist es, sich grundlegende Kenntnisse in einem Seminar anzueignen, sich dabei mit anderen auszutauschen, sich zu reflektieren und von einem erfahrenen Mentalcoach zu lernen. Begleitende Lektüre zu Hause, die man immer zur Hand nehmen kann, hilft später als Nachschlagewerk.

Erfolgreich denken – dann handeln

Mentales Training beinhaltet das lateinische Wort „mens“ („Geist“, „Verstand“, „Intellekt“). Mentales Training ist die gedankliche Vorbereitung, ein geistiges Hineingehen in eine Situation im Vorfeld. Oder, nach Sportprofessor Hans Eberspächer (2004): „Mentales Training ist das planmäßig wiederholte, systematische, bewusste und kontrollierte Optimieren von Vorstellungen eines Eigenzustandes, seiner Handlung und/oder seines Weges ohne gleichzeitig praktische Ausführung.“ Das Unterbewusstsein wird sozusagen darauf programmiert, eine bevorstehende Situation erfolgreich zu meistern. Mentaltraining gibt unter anderem für folgende Themen praktische Übungen und Methoden an die Hand: Zielarbeit, Gedankenhygiene, die Stärkung der (Eigen-)Motivation, Entspannung und Stressbewältigung, Umgang mit Emotionen, Stress- und Selbstmanagement, Ressourcen-Einsatz und Körpersprache, Routinen und Rituale.

Einige der wichtigsten Instrumente stelle ich in dieser Artikelserie vor. Im nächsten Teil geht es gleich ans „Eingemachte“: Ans Formulieren von Zielen.

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Über Antje Heimsoeth: 

Antje Heimsoeth, Diplom-Ingenieur (FH), selbstständige Trainerin und Coach, ECA, Gesundheitstrainerin, ECA Sport Coach (Master Competence), zertifizierte Sport-Mentaltrainerin, Business Coach, Dozentin an der Hochschule Ansbach und Top-Speaker mit eigenem Institut Sport- & BusinessNLPAcademy. Infos: www.business-mentaltrainer.eu, www.antje-heimsoeth.de

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Weitere Beiträge von Antje Heimsoeth auf AGITANO:

– Golf Mental – Teil 1 – Interview zu Mental Coaching mit Antje Heimsoeth

– Mental-Coaching – Teil 2 – Interview mit Antje Heimsoeth

– Antje Heimsoeth im Personality-Interview Nr. 25

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