MINT-Fachkräftelücke steigt auf 167.000 Menschen

Den deutschen Unternehmen fehlen wichtige Fachkräfte im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – kurz MINT. Die Fachkräftelücke lag im Oktober bei rund 167.000 Personen. Damit ist die MINT-Lücke seit Jahresbeginn um 73 Prozent gestiegen. Dies ist das Ergebnis des MINT-Reports 2011.

Thomas Sattelberger, Vorstandsvorsitzender der von BDA und BDI getragenen Initiative „MINT Zukunft schaffen“ und Personalvorstand der Deutschen Telekom, erklärt: „Der MINT-Report zeigt, dass es viele gute Gründe für ein MINT-Studium gibt: Es bietet beste Chancen zum Bildungsaufstieg, für ein attraktives Einkommen und eine gelungene Integration. Derzeit brechen aber 27 Prozent der MINT-Studierenden ihr Studium ab, weil die Studienbedingungen zu schlecht sind. Ich appelliere an die Länder, mehr in die Hochschulen zu investieren. Die deutsche Wirtschaft engagiert sich stark: Sie finanziert mit jährlich mehr als 100 Millionen Euro bessere MINT-Bildung an Kindergärten, Schulen und Hochschulen sowie die Aufklärung über die Chancen einer MINT-Bildung.“

Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, ergänzt: „Der durchschnittliche MINT-Akademiker lebt in einem Haushalt der oberen Einkommensschicht. Die exzellenten Einkommensperspektiven bestehen dabei sowohl in klassischen MINT- Berufen als auch in anderen Berufsfeldern wie Lehre, Beratung und Management. Knapp 42 Prozent der MINT-Akademiker haben eine leitende Position inne. Rund 40 Prozent der DAX-110-Vorstandsvorsitzenden haben einen naturwissenschaftlich-technischen Hochschulabschluss. Am Hochtechnologiestandort Deutschland gilt zunehmend die Formel Management gleich MINT.“

Gabriele Sons, Hauptgeschäftsführerin von Gesamtmetall, betont: „Die kleinen und mittleren Unternehmen sind besonders betroffen von einem MINT- und Ingenieurmangel – und sie spüren ihn häufig schon heute. Sie haben es viel schwerer, müssen ihre besonderen Stärken herausstellen und brauchen gezielte Unterstützung. Der MINT-Report gibt Hinweise, die gerade auch für die KMUs interessant sein können: zum Beispiel eine längere Beschäftigung der Älteren. Ohne sie werden wir den Ersatz- und den Expansionsbedarf der MINT-Kräfte zukünftig keinesfalls decken können.“

Der MINT-Report wird halbjährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln erstellt. Die Studie entsteht im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, des Bundesverbands der Deutschen Industrie, des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall und der Initiative „MINT Zukunft schaffen“.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website von MINT Zukunft schaffen.

 

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