MINT-Tag 2012 unter dem Motto »Aus- und Weiterbildung in MINT-Berufen« – Strategien zur Bewältigung des Fachkräftemangels

Sinkende Schülerzahlen – stetig wachsende MINT-Fachkräftelücke. Mit dieser Problematik setzen sich Bildungs- und MINT-Fachleute aus Deutschland am 18. April 2012 im BMW Forschungs- und Innovationszentrum München auseinander.

Beim 5. bundesweiten MINT-Tag mit dem Schwerpunkt »Aus- und Weiterbildung in MINT-Berufen« treffen Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik aufeinander. Sie diskutieren erprobte und neue kreative Wege, mehr Jugendliche in die Bildungssysteme zu bringen, die Wettbewerbsfähigkeit der dualen Berufsausbildung zu stärken, aber auch die Durchlässigkeit im gesamten Bildungssystem zu erhöhen und so dem »Kastendenken« in der Gesellschaft entgegen zu wirken. Für das berufliche Fortkommen muss zählen, was jemand kann und nicht mehr, in welchem Bildungsgang der formale Abschluss erreicht wurde. Ausbildungsinteressierte müssen ihre Chance erhalten. Begabte Berufstätige müssen uneingeschränkten Zugang zum Studium bekommen. Die Anzahl der Plätze für duale Studiengänge und die Zahl der studierenden Facharbeiter /-angestellten muss erhöht werden. Und dies insbesondere in allen MINT-Ausbildungsberufen und Hochschuldisziplinen.

Thomas Sattelberger, Vorstandsvorsitzender der bundesweiten Initiative »MINT Zukunft schaffen« fordert: »Vor dem Hintergrund des demografiebedingten Rückgangs der Zahl von Bewerberinnen und Bewerbern für Ausbildungsplätze muss das Fundament der Bildungspyramide ausgeweitet werden. Die Durchlässigkeit im Bildungssystem von der Basis bis in die Spitze muss erhöht und zu einer Selbstverständlichkeit werden. Wir brauchen schnellstmöglich Lösungen, bislang vernachlässigte, übersehene oder gar ausgegrenzte junge Menschen in unser Bildungs- und Ausbildungssystem insbesondere in MINT-Feldern nachhaltig zu integrieren und wir brauchen vor allem MINT-Akademisierungsbrücken für Facharbeiter. Deutsche Firmen haben mit bologna@company gute Erfahrungen gemacht, und die ersten Absolventen sind bereits in Führungspositionen.«

Zentraler Punkt ist für Sattelberger die Sicherstellung der Ausbildungsreife, da immer noch zu viele Jugendliche die Schule ohne das notwendige Rüstzeug für die Ausbildung verlassen: »Das ist zu kurz gesprungen, die Folge sind einerseits unbesetzte Ausbildungsplätze, da qualifizierte Bewerber fehlen, und andererseits ein mit hohen Kosten verbundenes Übergangssystem. Ziel muss ein differenziertes Ausbildungsspektrum sein, das leistungsstarken Jugendlichen Zusatzqualifikationen bietet und gleichzeitig für junge Menschen mit bildungsarmen Hintergrund deutlich mehr MINT-Chancen schafft. Talentorientierte Förderung ist hier der wirksamste Hebel.«

Darüber hinaus geht es beim 5. bundesweiten MINT-Tag um Antworten auf Fragen des Fachkräftediskurses; wie etwa Rollenklischees überwunden oder jungen Frauen besser die hervorragenden beruflichen Chancen im MINT-Bereich vermittelt werden können. Eine aktuelle Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt deutlich, dass jungen Frauen weniger Berufsfelder als jungen Männern bekannt sind.

Laut Institut der deutschen Wirtschaft Köln sprechen wir aktuell von 194.400 fehlenden MINT-Fachkräften. Bei der Sicherung des qualifizierten Fachkräftenachwuchses steht daher neben dem MINT-Studium die betriebliche Aus- und Weiterbildung in MINT-Berufen als wichtigster Hebel im Fokus. Um die Attraktivität der MINT-Berufe für alle Bildungsabschlüsse und Gesellschaftsschichten zu nutzen, sollte Aus- und dann Weiterbildung bis zum Master berufsbegleitend in möglichst vielen Unternehmen konsequent möglich werden.

Andrea Kunwald
Presseverantwortliche »MINT Zukunft schaffen«
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