Mit-Arbeiter oder Gehalts-Empfänger?

… aus der wöchentlichen Kolumne von Gertrud Hansel, Coach und Geschäftsführerin der „Schule für Unternehmer“.

Sie haben viel zu tun? Ihre Umsätze steigen? Ihr Unternehmen blüht mehr und mehr? Das ist doch ein guter Grund, sich um neue Mitarbeiter zu kümmern – oder? Die Aufträge werden gut abgewickelt, Kunden zufriedengestellt und ihr Schreibtisch und Kalender entlastet.

Soweit die Theorie. Die Praxis sieht anders aus. Ich erlebe im Coaching und in Workshops immer wieder Unternehmer, die lieber weiter im Hamsterrad drehen, als sich jemanden einzustellen. Woran das liegt? Neueinstellung wäre doch logisch: Sie könnten sich auf ihre Stärken konzentrieren. Sie könnten weiter am Wachstum Ihres Unternehmens arbeiten. Sie könnten das tun, was sie gut können. Ihr Kalender ließe Freiraum für Dinge, die ihnen wichtig sind. Diese Liste wäre beliebig erweiterbar.

Trotzdem sieht die Praxis anders aus. Und dafür gibt es auch jede Menge Gründe: Es steht kein weiterer Arbeitsplatz zur Verfügung. Was ist, wenn sich die Auftragslage ändert. Gute Mitarbeiter finden ist enorm schwierig, dafür habe ich im Moment keine Zeit, wenn ich es selber mache, dann wird es auch gemacht. Hier könnten wir die Liste beliebig weiterführen.

Was ist aber der wirkliche Grund? Diese Frage lässt sich leicht beantworten. Es sind die inneren Bilder. Die Bilder, die sie aufgrund Ihrer eigenen und fremden Erfahrungen in Ihrem Kopf entstehen lassen. Die Bilder, die sie aufgrund ihrer Ängste und Wünsche entwickeln, und die Bilder, die sie meist ohne weitere Überprüfung als real ansehen.

Vielleicht entsprechen sie auch ihrer Realität, vielleicht sind sie aber auch Bilder aus vergangenen Zeiten. Vielleicht hatten sie früher nicht die Fähigkeit, Menschen zu führen, vielleicht war auch früher der finanzielle Rahmen nicht zur Verfügung, um neue Arbeitsplätze zu schaffen, vielleicht war Ihr Auftragseingang auch früher zu unstet.

Geht es Ihnen auch so?

Was halten Sie davon einen kleinen Check zu machen:
– Welche Aufgaben könnten Sie heute abgeben?
– Wie würde sich Ihre Aufgabenliste verändern?
– Welche Rolle sollte der Mitarbeiter ausfüllen?
– Was wäre in Ihrem (Arbeits-)Leben anders, wenn Sie diesen Mitarbeiter finden?

=> Entwickeln Sie zuerst ein optimales Bild in Ihrem Kopf. So wäre es, wenn es ideal wäre.

Und dann schauen Sie erst im zweiten Schritt, wie müsste der Mitarbeiter sein, was muss er können, wie muss er aussehen und denken, nach welchen Glaubensätzen und Werten lebt er, damit er diese Rolle auch ausfüllen kann.

Wenn Sie sich jetzt entscheiden, das Ganze neu anzugehen, dann wird Ihre Suche konkreter, Ihre Bewerbungsgespräche werden einfacher und Ihre Entscheidungen klarer.

Sie können einen klaren Suchauftrag abgeben. Aus „ich suche einen Mitarbeiter im kaufmännischen oder IT-Bereich“ wird z.B. „ Ich suche ab Dezember einen jungen Mitarbeiter bis ca. 30 Jahre, dem die eigene Weiterbildung genau so wichtig ist wie zufriedene Kunden. Er soll gleichermaßen Spass an Organisation und Menschen haben. Für uns wäre ein neuer Mitarbeiter ideal, der statt ständig neue Ideen zu entwickeln, Spass am Erledigen hat und gute Ideen hat. Ein Mitarbeiter, der sich aktiv mit guter Laune einbringt und sich selbst motivieren kann. Wenn Sie einen jungen Menschen kennen, der auch in der Vergangenheit Wert auf einen aufgeräumten Schreibtisch legt und der immer schon Sport treibt, bitte empfehlen Sie unser Unternehmen. Wir suchen jemanden für unser Team, der sich auch außerhalb der Arbeitszeit für etwas begeistern kann und Dinge erledigt, die zu tun sind“.

Sehr häufig machen Unternehmer mit Angestellten schlechte Erfahrungen, weil sie sich ausschließlich auf die fachliche Qualität konzentrieren. Meist ist es aber so, dass jeder die Aufgaben lernt und immer besser wird, wenn die Werte und Einstellungen von Unternehmen und Mitarbeitern übereinstimmen. Denn diese sind meist sehr viel fester verankert als Fachwissen, das gelernt werden kann.

Menschen, die sich einbringen können, mit dem was ihnen wichtig ist, diese Menschen arbeiten mit, und dies aktiv. So bekommen Sie, zumindest in Ihrem Kopf ein neues Bild, das Ihnen eine gute Entscheidung ermöglicht.

Gutes Gelingen!

Eine schöne Woche wünscht Ihnen

Ihre Gertrud Hansel

Zur Autorin:

Gertrud Hansel, Betriebswirtin (VWA) und NLP-Master (DVNLP), begleitet seit 1993 Unternehmen in Phasen der Gründung-, Wachstum-, Sicherung und Neuausrichtung und versteht unter dem inflationär verwendeten Begriff „Coaching“ die zielorientierte, individuelle Beratung und Begleitung von Unternehmern, die wichtige Ziele realisieren und schwierige Probleme – geschäftlich wie privat – lösen wollen. Dabei spielt die persönliche Strategie die entscheidende Rolle.

In ihrem Coaching können Denkbarrieren durchbrochen, persönliche Hindernisse erkannt und wirksames Handeln ausgelöst werden. Ein solcher Dialog ist durch nichts zu ersetzen. Die Fähigkeit, unsichtbare Zusammenhänge sichtbar zu machen, der eigenen Intuition zu vertrauen sowie neue Lösungsmöglichkeiten zu finden, die zuvor nicht vorstellbar waren, sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren der Coachingkompetenz von Gertrud Hansel.

„Hinter jedem erfolgreichen Unternehmen steht ein erfolgreicher Mensch!“ Dieser Leitsatz steht vor allen Aktivitäten der „Schule für Unternehmer“. Hier erhalten Sie Coachings, Trainings und Workshops zu relevanten Themen aus dem Unternehmeralltag. Spezialisiert auf die Themen Marketing und Kommunikation, um den Unternehmenserfolg von KMU-Betrieben nachhaltig zu sichern und zu verbessern.

Weitere Informationen finden Sie unter www.schule-fuer-unternehmer.de.

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