Moody’s stuft drei US-Großbanken ab

Die Ratingagentur Moody’s hat die Bonität dreier US-Großbanken herabgestuft, der Bank of America, Wells Fargo & Co. sowie der Citigroup. Die Ratingagentur bezweifelt, dass die Regierung in Washington bei einer neuerlichen Bankenschieflage wie im Zuge der Finanzkrise 2008 ausreichend stützend eingreifen könnte und dazu auch gewillt wäre. Das bedeutet, dass bei einer existentiellen Notlage die Bank im schlimmsten Fall untergehen würde. Moody’s formuliert dies wie folgt: „Moody’s geht zwar davon aus, dass die Regierung weiterhin den systemisch wichtigen Finanzfirmen ein bestimmtes Niveau an Unterstützung zukommen lässt, doch es ist jetzt gleichzeitig wahrscheinlicher als während der Finanzkrise, dass sie erlauben würde, dass eine große Bank scheitert.“ Dies wäre auch möglich, da laut Moody’s die Auswirkungen einer Bankenpleite für das Finanzsystem heute geringer ausfielen als noch 2008. Diese Einschätzung wird allerdings von Kritikern bezweifelt, die der Ansicht sind, die bislang getroffenen Regelungen aus der Lehre der Lehmann-Pleite im September 2008 würden noch nicht weit genug gehen, um diese Sicherheit gegenüber, beziehungsweise vor systemischen Großbanken zu erreichen. Die Börsen reagierten mit erneuten Kursverlusten, am stärksten gab mit 8% der Kurs der Bank of America nach. Die Großbank hatte sich in der Finanzkrise mit der Übernahme der Investmentbank Merrill Lynch und des Immobilienfinanzierers Countrywide verhoben und daher eine direkte Finanzspritze über 45 Milliarden Dollar erhalten. An den Folgen trägt die Bank noch heute, unter anderem durch stetig neu hinzu kommende Schadensersatzklagen von Geschädigten, die sich in der Phase unmittelbar vor der Krise durch die Praktiken der Banken getäuscht und betrogen fühlen: Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres türmten sich die Verluste allein der Bank of America auf 7,4 Milliarden Dollar.
 

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