Motivation, Coaching: Erfolgreich scheitern

… aus der zweiwöchentlichen Kolumne „Anders denken“ von NicolaFritze.

Sind Sie schon mal gescheitert? Mit einem Projekt richtig an die Wand gefahren? Als Sie eine Lieblingsidee umgesetzt haben – und die wurde zum Flop? Haben Sie eine Firma gegründet, die pleite gegangen ist? Oder haben Sie vielleicht privat mal etwas richtig in den Sand gesetzt?

Vermutlich fällt Ihnen jetzt so manche Episode in Ihrem Leben ein, an die Sie nicht so gerne zurückdenken. Geht mir übrigens auch so – gerade als Selbständige musste ich immer mal wieder mit Misserfolgen umgehen.

Bei näherer Betrachtung geht es jedem von uns so. Auch wenn wir nicht gerne drüber reden: Scheitern gehört zum Alltag. Wir alle scheitern. Manchmal tut das richtig weh, manchmal ist es nicht so schlimm. Aber unangenehm ist es immer. Ist ja auch klar: wer gibt schon gerne zu, dass gerade etwas so richtig schief gegangen ist? Dass der große Plan, für den man vor ein paar Monaten noch von Kollegen und Freunden bewundert worden ist, einfach nicht aufgegangen ist? Dass die Idee für das Start-up vielleicht doch nicht so durchdacht war. Dass man sich vielleicht mit Allem übernommen hat. All das mit der Außenwelt zu teilen, macht wenig Freude.

Warum eigentlich? Weil wir in einer Gesellschaft leben, die von Misserfolg nicht viel hören möchte. Wir sind auf Erfolg getrimmt, von Anfang an. Misserfolg hat nicht viel Raum in unserer Lebenswelt. Als Grundorientierung ist das ja in Ordnung. Schwierig wird es nur dann, wenn Scheitern gar keinen Platz mehr hat. Denn Scheitern ist menschlich, gehört einfach manchmal dazu. Und es ist doch auch klar: wo Licht ist, ist auch Schatten. Sprich: wo viel Erfolg ist, ist auch viel Misserfolg! Wir nehmen ihn nur weniger wahr als die Erfolgsstories um uns herum.

Wenn wir Misserfolg erleben, dann löst er häufig Schadenfreude aus: „Schau mal, wie der daneben gelangt hat…“ Misserfolg von Anderen dient gerade in Unternehmen als akzeptierte Begründung, Kollegen zur Seite zu schieben. Immer versehen mit der Botschaft, man selbst hätte das besser gemacht. Doch wehe, wenn man selbst einmal daneben greift! Dann wird aus der Schadenfreude von gestern schnell die Angst vorm Morgen.

Klar: wer Fehler macht, muss mit Konsequenzen leben. Wer scheitert, muss sein Handeln verantworten. Ich will Sie trotzdem ermuntern, positiv mit Fehlern und Misserfolgen umzugehen, bei sich wie bei Anderen. Denn Scheitern hat zu Unrecht einen schlechten Ruf. Im Scheitern steckt der Kern des Neubeginns. Wer scheitert, lernt. Wer scheitert und trotzdem wieder aufsteht, zeigt starken Charakter. Wer scheitert, hat etwas riskiert und somit ausprobiert – wo andere weiter gemacht haben wie eh und je.

Die Gescheiterten von Heute sind häufig die Innovateure von Morgen! Wenn Sie die Sache so betrachten, wirkt Scheitern auf einmal gar nicht mehr so negativ, oder?

Wenn Sie also Fehler machen oder etwas richtig in den Sand setzen – dann überprüfen Sie mal Ihre Perspektive darauf. Wenn Sie einen Fehler gemacht haben, ärgern Sie sich nicht. Schämen Sie sich nicht. Sondern fragen Sie sich, was Sie nächstes Mal besser machen können. Und dann sagen Sie sich: „Ich hab‘s immerhin probiert. Nächstes Mal wird‘s klappen.“

Genau so sollten Sie auch mit Fehlern umgehen, die Menschen in Ihrem privaten oder beruflichen Umfeld machen. Gerade wenn diese Menschen Neuland betreten und somit Mut bewiesen haben. Setzen Sie die Negativbrille ab. Zeigen Sie lieber, dass Sie den Menschen und sein Mut zum Risiko schätzen. So helfen Sie ihm auch, nach seinem Scheitern wieder auf die Beine zu kommen.

Wenn nächstes Mal etwas nicht klappt, probieren Sie es also einfach mal so: „Das ging daneben. Und wie! Aber ich habe richtig viel gelernt und mache es nächstes Mal anders.“ Dann scheitern Sie erfolgreich – und wer das kann, ist ein echter Gewinner!

Ihre NicolaFritze

Lesen Sie gerne auch den Beitrag „Mit Coaching auf dem Weg zur Selbstverwirklichung„.

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Zur
Autorin:

Nicola Fritze ist Deutschlands Motivationsfrau.  Mit ihrem Motto „Anders denken – anders handeln“ begeistert die Trainerin und Rednerin jährlich tausende von Menschen.

Ihre zwei Podcasts „Das Abenteuer Motivation“ und „DerFritze-Blitz“ zählen zu den erfolgreichsten Podcasts zum Thema Motivation und Persönlichkeitsbildung. Ihre Hörsendungen erreichen mehr als 30000 Hörerinnen und Hörer.

Anfang 2011 erschien ihr neues Buch „Raus aus der Grübelfalle Wie Sie Ihre Denkgewohnheiten ändern und Ihre Persönlichkeit gezielt weiter entwickeln“. Hierin zeigt Nicola Fritze augenzwinkernd auf, wie wir mit Hilfe des Konzepts der inneren Stimmen handeln, statt immer nur zu grübeln.

Mehr über die Motivationsfrau erfahren Sie unter www.nicolafritze.de.

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