Motivation kommt von innen – Anke van Beekhuis im Interview

Anke van Beekhuis ist Beraterin für Unternehmen und glaubt fest daran, dass das individuelle Glück jedes einzelnen nicht nur den Menschen selbst, sondern auch den gesamten Erfolg des Unternehmens beeinflusst (mehr dazu auch in Teil 1 des Interviews Freiheit, Leichtigkeit und Spaß). In ihrem neuen Buch „Wer sich selbst findet, darf’s behalten – Wie Sie erreichen, was Ihnen im Leben richtig wichtig ist“ spricht sie über Wege und Möglichkeiten, das eigene Glück zu finden und wie Führungskräfte dadurch Mitarbeiter motivieren und befriedigen können. 

 

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Das neue Buch von Anke van Beekhuis: „Wer sich selbst findet, darf´s behalten! Wie Sie erreichen was Ihnen im Leben richtig wichtig ist!“ – ISBN: 978-3-903090-64-4 (Bild: © Goldegg Verlag)

Hinweis der Redaktion: Wir verlosen auf AGITANO 3 Exemplare von „Wer sich selbst findet, darf’s behalten – Wie Sie erreichen, was Ihnen im Leben richtig wichtig ist“.

Kopf, Körper und Seele im Einklang – Anke van Beekhuis im Interview

1. Sie schreiben, dass es vieler innerer Kämpfe und einer hohen Motivation bedarf, damit wir zu dem stehen können, was wir uns wirklich im Leben wünschen. Muss es tatsächlich immer ein Kampf sein, oder können wir auch mit Leichtigkeit zu unseren Berufungen kommen, also zu uns selber finden?

Es ist kein Kampf im klassischen Sinne. Es geht darum, sich seiner Gedanken bewusst zu werden. Wir denken, etwas erfüllen zu müssen, ohne es wirklich zu wollen. Dieser Widerspruch führt regelmäßig dazu, dass wir Dinge tun, die uns nicht gut tun und uns somit auch nicht glücklich machen. Dies führt langfristig dazu, dass viele krank werden. Unsere Gedanken wollen gewinnen und lassen dadurch oft das wirkliche Bedürfnis in uns selber nicht frei. Wenn wir uns aber jetzt mit uns selber beschäftigen, in RUHE, mit einem gewissen Abstand unserer Gedanken, dann kommen die Bedürfnisse in uns hoch. Sie haben Raum. Die Gedanken erkennen auch diese Bedürfnisse, und der erholte körperliche Zustand unterstützt das. Es ist eine Auseinandersetzung auf drei Ebenen, Kopf (Wissen), Körper (Haltung zu etwas) und unserem Herzen, unserer Seele (Unterbewusstsein). Manche empfinden das als anstrengend und deswegen als Kampf. Für mich ist es ein gegenseitiges Verständnis und die Koordination der unterschiedlichen Sichtweisen. Ich kann nicht meine Familie stehen lassen, weil meiner Seele danach ist, zu flüchten. Aber ich kann mir eine Auszeit nehmen und einmal auf das Bedürfnis „Flucht“ schauen und überlegen, was müsste ich verändern, damit ich gar nicht mehr flüchten will. Also, was ist mir wichtig und wie kann ich das meiner Familie beibringen. Was ich aber erlebe ist, dass Menschen einfach flüchten wollen und dabei vergessen, dass sie sich selber immer wieder mitnehmen auf diese Flucht. Und somit auch ihre Probleme.  Kümmere ich mich um diese drei Ebenen in mir im Hier und Jetzt, kommt es Stück für Stück zu einer Zufriedenheit, die zu mehr Spaß und Freude im Leben führt.

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Anke van Beekhuis ist Expertin für Ziele, Strategie, Veränderung und Entwicklung sowie Geschlechterausgewogenes Management (Bild: © Anke van Beekhuis)

2. Inwieweit ist es für Führungskräfte von Bedeutung, zu erkennen, was ihre Mitarbeiter wirklich wollen und was diesen wichtig ist, um Motivation zu erschaffen?

Sehr viele Führungskräfte reden über Motivation und wie sie ihre MitarbeiterInnen „antreiben“ können. Wir wissen aber alle, dass Motivation nur aus einem selber kommt. Wann fühle ich Motivation? Was treibt mich an? Dann, wenn ich das Gefühl habe, am richtigen Ort zu sein, die richtigen Dinge zu tun und dabei auch meinen eigenen Bedürfnissen entgegenkomme. Durch Vorgaben und Regeln sowie Prozesse bleibt wenig Entwicklungsfreiheit, und jeder Mitarbeiter wird noch mehr in ein Korsett geschnürt. Beschäftige ich mich wieder mehr mit den Bedürfnissen und Vorstellungen meiner MitarbeiterInnen, achte ich darauf, ob ich ihre Potenziale und Ressourcen auch voll ausschöpfe. Nicht erst einmal habe ich gesehen, dass Mitarbeiter lange Zeit im für sie völlig falschen Bereich gearbeitet haben. Sobald man ihnen einen Chance gegeben und sie neu wahrgenommen hat, stieg die Motivation und sie konnten auf einmal einen wahnsinnigen Entwicklungssprung machen. Wir nehmen uns aber meist nicht genug Zeit dafür, Menschen zu bewegen und sie dabei zu unterstützen, ihren Weg zu finden, da jede Führungskraft unter Druck steht und Ergebnisse liefern muss. Meine Erfahrung ist aber, wenn wir uns zum richtigen Zeitpunkt Zeit nehmen für die Bedürfnisse der MitarbeiterInnen, dann haben wir ein zufriedeneres und damit gleichzeitig auch ein ergebnisorientierteres Team.

3. Denken Sie, dass ein diesbezügliches Bewusstsein in den Unternehmen und Führungsetagen schon ausreichend vorhanden ist? Oder ist da noch einiges zu tun, aus Ihrer persönlichen Beratungs-Erfahrung?

Es gibt durchaus Führungskräfte, die schon darauf fokussiert sind, die auch einen sehr natürlichen Zugang zum Führen haben. Und dann gibt es sehr stark jene Führungskräfte, die aus einer Expertenrolle heraus in die Führung gekommen sind und oft vergessen, dass Menschen an ihrer Seite sind und keine Dinge oder Roboter. In solchen Situationen arbeite ich zuerst mit der Führungskraft an den eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen, um ihr aufzuzeigen, auf was es ankommt. Danach wird mit den MitarbeiterInnen gearbeitet. Aus meiner Erfahrung schadet es keinem Unternehmen, sich einmal wieder bewusst zu werden, wie wichtig MitarbeiterInnen und ihre individuellen Entwicklungsbedürfnisse sind. Wir versuchen im täglichen unternehmerischen Leben Lösungen für alle als Gesamtheit zu finden. Es geht aber um jeden Einzelnen und dessen Motivation. Da gehen die Bedürfnisse auseinander. Da ist eine Führungskraft sehr gefordert!

4. Was sind Ihre Hauptbotschaften an die Unternehmen und Manager, die Sie coachen und beraten?

Auch für diese gilt: „Wer sich selbst findet, darf´s behalten.“ Selbstreflexion ist der Schlüssel zum Erfolg auf allen Ebenen. Wir vergessen manches Mal, darüber nachzudenken, ob unser Leben, wie wir es jetzt leben, überhaupt noch lebenswert ist. Oft wären nur kleine Veränderungen nötig, um mehr Glück, Spaß und Freiheit im Leben zu erreichen. Wir halten uns aber oft selber davon ab, das Glück tatsächlich zu leben und füttern stattdessen unsere negativen Glaubenssätze. Ich rede in meinen Beratungen mit Menschen darüber, was ihnen in ihrer Arbeit wichtig ist. Aus diesen Antworten kann oft die gesamte Organisation hohen Nutzen ziehen. Mitarbeiter, die für sich richtig Wichtiges machen, entwickeln somit auch das Unternehmen mit, weil Prozesse, Abläufe und Bestehendes neu überlegt werden und Bewegung, höhere Zufriedenheit und Spaß entstehen.

Das Interview führte Oliver Foitzik, Herausgeber des Wirtschafts- und Mittelstandsmagazins AGITANO sowie Geschäftsführer der FOMACO GmbH.

Hinweis der Redaktion

Sichern Sie sich Ihr Exemplar und machen Sie sich auf den Weg zu Ihrem persönlichen Glück! Wir verlosen auf AGITANO 3 Exemplare von „Wer sich selbst findet, darf’s behalten – Wie Sie erreichen, was Ihnen im Leben richtig wichtig ist“!

Anke van Beekhuis, Geschlechterausgewogenes Management, Organisationsberaterin, Coach, Vortragende, Autorin, Strukturberatung, Strategieentwicklung, Führungskräfteentwicklung, Change Management
Anke van Beekhuis ist Expertin für Ziele, Strategie, Veränderung und Entwicklung sowie Geschlechterausgewogenes Management (Bild: © Anke van Beekhuis)

Über Anke van Beekhuis

Als Beraterin und Vortragende begleitet Anke van Beekhuis Unternehmen bei der Strukturberatung, Strategie- und Führungskräfteentwicklung und in Change-Prozessen im In- und Ausland. Über tausend Führungskräfte und Vorstände haben von ihrem Fachwissen in Form von Vorträgen, Workshops, Lehrgängen und persönlicher Beratung profitiert.

Mehr über Anke van Beekhuis erfahren Sie auf www.ankevanbeekhuis.at.

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