Münchener-Rück-Chef fordert Zerschlagung der Großbanken, Bankenpleiten und Abspaltung des Investmentbanking

Der Chef des weltgrößten Rückversicherers Münchener-Rück, Nikolaus von Bomhard, hat deutliche Worte zu der fortgesetzten Bankenkrise und der damit zusammenhängenden Staatsschulden- und Eurokrise geäußert. Er fordert von der Politik, Banken notfalls auch Pleite gehen zu lassen, das Investmentbanking wieder vom klassische Geschäft zu trennen und vor allem, Großbanken, die „too big to fail“ sind, zu zerschlagen, um damit einer Erpressung der Gesellschaft vorzubeugen, dies schließe auch die Deutsche Bank mit ein. Wörtlich sagte er: „Mit Trippelschritten ist man nie vor der Welle.“

Die Versicherer sind aufgrund ihrer riesigen Anlagen an einem stabilen Finanzmarkt interessiert. Entsprechend sollten die Banken eng an die Leine gelegt werden und die Bankenregulierung verschärft werden. Für die Währungsunion fordert er, mehr Souveränitätsrechte an Brüssel abzugeben, dafür aber im Gegenzug die Exekutive in Brüssel teilweise vom Volk wählen lassen.

Nikolaus von Bomhard hatte sich am Montagabend in München vor Journalisten geäußert. Den Beitrag können Sie auf Reuters nachlesen.

Damit mehren sich die Reihen der führenden Wirtschaftswissenschaftler weltweit, die ein Umdenken in der derzeitigen Ausgestaltung des Kapitalismus fordern. Kürzlich hatten sich bereits weitere führende Köpfe zu Wort gemeldet und eine teils scharfe Kritiken geäußert, darunter:

  • Der US-Ökonom und Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz 

  • Paul Krugman, Wirtschaftsnobelpreisträger 2008 und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Princeton University sowie Centenary Professor an der London School of Economics

  • Deirdre McCloskey, Professorin an der University of Illinois (Chicago) für Ökonomie, Wirtschaftsgeschichte, Anglisitk und Kommunikationswissenschaft 

  • Der habilitierte Ökonom Ulrich Thielemann, im Beirat des Ökosozialen Forums Deutschland und ehemaliger Vizerektor des Instituts für Wirtschaftsethik der renommierten Universität St. Gallen

  • Der US-Starinvestor und Multimilliardär George Soros 

  • sowie auch Erbprinz Alois von Liechtenstein mit einem unerwarteten Abgesang auf die Steueroasen dieser Welt

(mb)

 

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