Projektmanagement: 5 Fehler, die man vermeiden sollte

Wenn ein Projekt nicht zu den erhofften Erfolgen führt, wird es allzu oft einfach nur als „dumm gelaufen“ abgehakt. Dabei sollten die Fehler, die Unternehmen im Projektmanagement unterlaufen sind, unbedingt analysiert und ungeschönt angesprochen werden. Damit wird nicht „nur“ die Basis zur Vermeidung von unnötigen Folgekosten – verursacht durch mangelhaftes Projektmanagement – geschaffen, darüber hinaus wird gewährleistet, dass das nächste Projekt ein Erfolg wird.

Elbphilharmonie ist kein Einzelfall

Elbphilharmonie: Sie ist eröffnet!, so jüngst Zeit-Online. Der Titel drückt zweierlei aus. Erstens die Freude über die Fertigstellung des Hamburger Prestigeprojektes. Zweitens allerdings auch Erleichterung, darüber, dass das Konzerthaus endlich fertig ist. Denn daran haben viele nicht mehr geglaubt. Das Gebäude gilt gemeinhin als mahnendes Beispiel für mangelhaftes Projektmanagement. Es ist aber – bei weitem – nicht das einzige wie folgende Infografik zeigt.

Infografik zur Elbphilharmonie und weiteren Bauvorhaben deren Kosten aufgrund von mangelhaftem Projektmanagement exl´plodiert sind
Oben eingefügte Infografik zeigt die Baukosten der teuersten Gebäude der Welt (in Milliarden Euro). [Quelle: de.statista.com | CC BY-ND 3.0]

Fünf Don’ts im Projektmanagement

Die Grafik macht auf eine  weitere Tatsache aufmerksam: Das Hamburger Konzerthaus ist alles andere als das kostenintensivste Gebäude! Das One World Trade Center in New York schlug mit Baukosten in Höhe von 3,90 Milliarden Euro zu Buche – und war damit vier mal so teuer wie die Elbphilharmonie. Der Parlamentspalast in Bukarest kostete rund drei Milliarden Euro und das Hauptquartier von Goldman Sachs 2,40 Milliarden. Da sind die Hamburger noch vergleichsweise billig davongekommen.

Aber im Ernst. Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) wären derartige Kostenexplosionen, verursacht durch schlechtes Projektmanagement, der Genickbruch. Mehrere Untersuchungen, darunter die Fallstudie PM Business Value von Henning Zeumer, die Standish Group Chaos Reports oder der PMI’s Pulse of Profession  zeigen, wie teuer mangelhaftes Projektmanagement werden kann. Grund genug für Unternehmen, die folgenden fünf Don’ts zu vermeiden.

Don’t Nr. 1: Nicht oder zu spät kommunizieren

„Alle gescheiterten Projekte hatten etwas gemeinsam: mangelhafte Kommunikation“, so Quarry House-Gründer Tom Atkins. Kaum etwas ist so wichtig, wie der Austausch von Informationen und Wissen während der Ausführung eines Projektes. Allen voran, wenn etwas droht schief zu gehen, sollte man alle am Projekt Beteiligten frühzeitig informieren. Nur so kann rechtzeitig gegensteuern und das endgültig Scheitern vermeiden.

Don’t Nr. 2: Aufwand unterschätzen

Wird der zeitliche Aufwand für ein Projekt unterschätzt, ist das Ergebnis weit mehr als nur ein nicht eingehaltener Fertigstellungstermin. Angestellte müssen länger arbeiten, dementsprechend steigt das Budget. Im schlimmsten Fall muss man um erneute finanzielle Zuschüsse geworben werden. Beziffern Sie den Aufwand für ein Projekt auf eine realistische Größe und kommunizieren Sie diesen von Beginn an.

Don’t Nr. 3: Ungenaue Zielformulierungen

Worum geht es gleich nochmal? Projektmanagement scheitert oft an ungenauen Zielformulierungen. Unternehmen müssen sich die Zeit nehmen, ihren Angestellten oder Projektpartnern gegenüber ganz klar zu formulieren, was mit dem Projekt konkret erreicht werden soll. Zum Beispiel eine Steigerung von Gewinn und Umsatz in Höhe von X Prozent innerhalb von Y Monaten.

Don’t Nr. 4: Projekt „nebenbei“ managen

Viele Projekte sind auf mittel- oder gar langfristige Erfolge ausgelegt. Da tritt das dafür notwendige Projektmanagement ins Hintertreffen und wird „einfach so nebenbei“ erledigt. Doch so funktioniert es nicht. Der (Miss-)Erfolg eines Projektes muss in regelmäßigen Abständen und mit bewährten Methoden evaluiert werden. So kann man Indidkatoren für das endgültige Scheitern rechtzeitig identifizieren und eliminieren-

Don’t Nr. 5: Berechtigte Interessen ignorieren

Bei jedem Projekt treffen unterschiedliche Interessengruppen aufeinander. Werden einzelne ignoriert, stellt sich schnell Unzufriedenheit ein und verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Im schlimmsten Fall wird ein Flächenbrand verursacht, der das Projekt zum Scheitern bringt, weil nicht ausreichend auf die Beteiligten eingegangen wurde. Aus diesem Grund muss in regelmäßigen Abständen und bei Bedarf mit den am Projekt Beteiligten kommuniziert werden. Das heißt auftretende Sorgen ernst nehmen und durch Transparenz entgegenwirken.

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