Rechenzentren in Deutschland verbrauchen 1,8% des gesamten Stroms

Laut dem Berliner Borderstep Institut entfallen 1,8% des gesamten deutschen Stromverbrauchs auf Rechenzentren. Bis 2015 könnte der Wert nochmals um 40% steigen. Dabei könnten die 50.000 Rechenzentren bei einer intelligenten Kühltechnologie rund 40% Energie einsparen.

Beispielhaft ist hier – unter anderen – das Kölner Rechenzentrum Host Europe. Früher standen die Server in mehreren Reihen hintereinander. Dabei hat ein Server seine um rund 10 Grad Celsius wärmere Abluft direkt auf die Ansaugfront des nächsten gepustet. Bei Host Europe stehen sich die 9.000 Server nun in Zweierreihen gegenüber und sind durch „Butcher’s Curtains“, sogenannte Metzger-Vorhänge aus transparenten Plastiklamellen von einander getrennt. Die Verkabelung verläuft nun zudem an der Decke, damit die kühle Luft besser vor die Ansaugfront der Server gelangen kann. Mit diesen simplen Methoden konnte Host Europe seine Energierechnung – den größten laufenden Posten – um rund 30% reduzieren. Wenn die Außenttemperatur unter 12 °C fällt, kann das Rechenzentrum sogar gänzlich ohne Klimageräte betrieben werden.

Aus diesem Grund werden derzeit auch eine Reihe von großen Datenzentren im hohen Norden errichtet, wo die Luft kühl und reichlich kaltes (arktisches) Wasser vorhanden ist – letzteres gleichsam zum Kühlen und für die Stromerzeugung. So baut Facebook sein erstes europäisches Datenzentrum am nordschwedischen Polarkreis nahe der Stadt Luleå. Google hat im September ein neues Datenzentrum im finnischen Hamina in Betrieb genommen. Durch einen Tunnel in dem Fels unter dem Rechenzentrum wird Kühlwasser aus dem nahegelegenen Finnischen Meerbusen gepumpt, um die Wärmetauscher für die Anlage zu speisen. Auf Island errichtet derzeit die britische Verne Global einen riesigen, CO2-neutralen Serverpark.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat bereits Anfang des Jahres die Studie „How Dirty is Your Data?“ zum Stromverbrauch der Internetfirmen und deren Datenzentren herausgegeben.

 

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