Ressourcenmanagement nicht nur für Automobilindustrie entscheidend

Auch wenn es aktuelle Berichterstattungen um „billiges Öl“ nicht vermuten lassen, hat das Thema Ressourcenmanagement für die Automobilindustrie weiterhin höchste Priorität. Das liegt einerseits daran, dass wertvolle Rohstoffe, Materialien und Energie, und zwar auch jenseits des Rohöls, zu nahezu jedem Herstellungszeitpunkt benötigt werden. Andererseits spielen die kaum vorhersehbaren Entwicklungen auf dem Rohstoffmarkt eine wichtige Rolle.

Öl „billig“ wie selten

Aber wie lange noch? Folgende Infografik mag den einen oder anderen Vertreter des produzierenden Sektors zunächst ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Der Preis pro Barrel liegt, trotz leichtem Anstieg im März, bei deutlich unter 40 US-Dollar.

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Die Grafik zeigt die Entwicklung des Preises pro Barrel Rohöl. (Quelle: de.statista.com / CC BY-ND 3.0)

Sieht man sich allerdings die Preisentwicklung über einen langen Zeitraum an (zum Beispiel zehn Jahre), dann zeigt sich, dass Öl – wie andere Rohstoffe auch – ein höchst volatiles Gut darstellt. 2006 lag der Preis pro Barrel noch bei 70 US Dollar. 2008, also innerhalb von nur zwei Jahren, hatte er einen vorläufigen Spitzenwert von über 130 US Dollar pro Barrel erreicht, um im selben Jahr auf das ähnliche Niveau wie heute zu fallen. Dazwischen ein ständiges Auf und Ab. Rohöl ist nur eines von vielen Beispielen. Kupfer war im Sommer 2012 doppelt so teuer wie im Januar 2009. Der Dieselpreis ist zwischen 2002 und 2011 um 20 Prozent gestiegen.*

Ressourcenmanagement ein Muss für jedes Unternehmen

Rohstoffintensive Unternehmen können sich in puncto Ressourcen nicht auf langfristig stabile Preise verlassen. Aus diesem Grund ist es um so wichtiger, dass sie in Ressourcenmanagement investieren. Darunter zählen Investitionen in moderne Produktionsstraßen und die damit verbundene Einführung einer prozessorientierten Produktionsplanung und -steuerung wie wir sie unter anderem aus der Automobilindustrie kennen, Umsetzung einer so genannten Kreislaufwirtschaft, sparsamer Umgang mit Licht, und so weiter und so fort. In Zeiten niedriger Rohstoffpreise mag Ressourcenmanagement sich allenfalls marginal auswirken in anderne Zeiten jedoch ist dies ein echter Wettbewerbsvorteil.

Entwicklungen auf dem Rohstoffmarkt nur schwer einschätzbar

Der Grund, warum der Rohstoffmarkt ein derart volatiler darstellt, liegt auch in der Politik begründet. Russland hat seine Ölproduktion auf das Niveau von 1990 angehoben, die Vereinigten Staaten versuchen durch das umstrittene Fracking unabhängiger von erdölexportierenden Ländern zu werden und auch das Ende der Sanktionen gegen den Iran haben den Preis weiter fallen lassen. Doch wie lange wird das so bleiben? Wenn der Iran mit neuem Engagement in puncto Atomwaffen die Vereinten Nationen provoziert, Russland auf Hoffnung steigender Einnahmen die Produktion drosselt oder in den USA das Fracking aufgrund von ökologischen Bedenken wieder eingestellt wird, ja dann, dann sieht die Welt auf dem Rohstoffmarkt wieder ganz anders aus. Doch das kann Unternehmen, die auf Ressourcenmanagement setzen, nur schwerlich beeindrucken.

* Vgl. Handwermagazin: Ressourcenmanagement. Kosten sparen durch effiziente Produktion

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