Richtig Pläne machen: Das 1×1 der erfolgreichen Umsetzung

In meinen Coachings und Beratungen habe ich etwas über Jahre erschreckend festgestellt: Viele Menschen überlegen sich genau – oder fast genau –, was sie wollen. Sie definieren sehr viele Ziele, arbeiten auch noch die möglichen Einflüsse genau aus – aber dann fehlt es ihnen an der Konsequenz und vielleicht auch am Mut, den Plan effektiv umzusetzen. Das muss man sich erst einmal vorstellen. Diese Menschen verbringen Stunden im Vorfeld, um ihre Wünsche genau zu definieren, die Ziele niederzuschreiben und danach die möglichen Einflussfaktoren zu antizipieren und zu besprechen. Wenn es jedoch darum geht, in die Umsetzung zu kommen, kneifen diese Menschen oder haben zahlreiche Ausreden parat, warum sie das eine oder das andere nicht schaffen können oder werden. Auf was kommt es bei der erfolgreichen Umsetzung an?

Was also unterscheidet die Menschen, die ihre Ziele erreichen von denen, die sie nicht erreichen? Die Antwort ist ganz einfach: DAS TUN. Meine Großmutter hat schon immer gesagt von „NIX kommt NIX“. Und sie hatte und hat Recht. Null und Null ist eben immer noch Null. Nur durch das Ausarbeiten und Überlegen ist noch nie etwas passiert. Natürlich sind wir mit unserem Unterbewusstsein und unseren Gedanken an unseren Ideen dran, aber wir müssen auch im Alltag etwas dazu tun. Das nämlich ist der richtig große Teil der Arbeit! Alle Leute, die ich in meinem Leben über Erfolg befragt habe – und das waren mehr als 100 Menschen – haben übereinstimmend diese Aussage getroffen: „Man muss es tun“. Man muss für seine Ziele und Pläne arbeiten. Auch wenn z. B. mein Ziel ist, mehr Auszeit zu haben, muss ich irgendwann einmal dafür hart arbeiten, um dieses Ziel zu erreichen. Natürlich gibt es auch die Ausnahmen, dass Menschen Geld erben oder durch andere positive Situationen dort hingekommen sind, wo sie stehen. Das ist aber eher ein Glücksfall. In der realen Welt, tun Menschen in der Regel etwas, um dort hinzukommen, wohin sie wollen.

Pläne machen ohne „Tun“ funktioniert nicht

Denken Sie einmal an den Sport. Laufen Sie? Spielen Sie Golf? Tennis? Oder fahren Sie mit dem Rad? Werden Sie jemals von der Stelle kommen, wenn Sie nur darüber reden? Nein! Werden Sie besser, wenn Sie nur darüber reden? Nein! Na sehen Sie! So ist es auch mit Ihren Zielen. Sie müssen dafür „trainieren“, um sie zu erreichen. Mal tun Sie mehr, mal vielleicht weniger. Aber grundsätzlich tun Sie immer etwas für Ihre Wünsche und Ziele. Manche Menschen stöhnen, wenn ich ihnen sage (nach harter Arbeit bei der Wunsch- & Zieldefinition), dass es jetzt erst richtig losgeht. Das war erst der Anfang! Für viele Menschen vergeht der Spaß ab dem Zeitpunkt, wo sie ihren Wunsch und ihre Ziele  verinnerlicht haben, und nun daran arbeiten sollen, diese zu erreichen. Bei ihnen hat der Wunsch zu wenig Energie, es ist nicht der Wunsch, den die Person wirklich erreichen möchte. Dann gibt es den Typ von Mensch, der weiß, was zu tun ist und tut es einfach, diese Person hat die Wünsche  gefunden, wofür es sich lohnt, hart zu arbeiten. Arbeit wird in dem Fall nicht als Arbeit gesehen. Es ist vielmehr pure Lust am Erschaffen und großer Spaß, die Dinge umzusetzen. Einige sagen auch, jetzt geht es erst richtig los. Endlich. Wenn Sie zu ersteren Menschen zählen, dann ist der Wunsch oder das Ziel nicht das, was Ihnen richtig wichtig ist. Spätestens beim TUN merken sie ja, ob Sie wirklich ALLES dafür geben würden. Ob der Wunsch und das Ziel Sie mit Haut und Haar gefressen haben und Sie mit allen Mitteln vorankommen wollen, um dort zu sein, wohin Sie wollen.

Ich habe Menschen kennengelernt, die sich ihre Leidenschaften eintätowieren lassen. Auch Firmennamen. Verrückt? Nein, pure Begeisterung für das, was ihnen wichtig ist. Sind das Workaholics? Ja, sicher. Aber sie brennen für das, was ihnen richtig wichtig ist. Kennen Sie den Spruch „Da es für die Gesundheit förderlich ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein!“ Wenn Sie das tun, was Ihnen richtig wichtig ist, dann sind Sie glücklich und denken gar nicht daran, dass die Umsetzung mühsam ist. Sondern Sie krempeln die Ärmel hoch und fangen an. Wenn Sie Bedenken haben, viele Male die Situation oder den Wunsch gedanklich hin und her drehen und einfach nicht in die Gänge kommen, dann sind Sie falsch. Selten passiert es mir, dass nach einem Beratungsprozess die Menschen nicht in die Umsetzung kommen wollen. Aber es kommt vor. Ich gehe dann mit ihnen zurück zum Start, und wir fangen wieder bei den Wünschen an. Oft ist dann der zweite Weg sehr, sehr gut und treffend, und der Klient ist endlich ehrlich zu sich selber. Das TUN fällt nur leicht, wenn es die richtigen wichtigen Wünsche sind, die uns antreiben.

Wie kommen Sie jetzt zur richtigen Umsetzung und ins TUN?

Durch die Einflussfaktoren haben Sie ja einige unterstützende Punkte und auch einige Hindernisse definiert. Dadurch sollten Sie auch schon erkannt haben, was Sie zu tun haben. Machen Sie sich eine Liste darüber, was Sie zu tun beabsichtigen. Aber noch keinen Plan. Hilfreich sind dabei die Tools Mind Map oder einfach nur Checklisten. Danach setzen Sie Prioritäten. Was ist wichtig, was ist nicht so wichtig, und was kann warten? Was ist auch von einem anderen Punkt abhängig? Danach versuchen Sie hinter jeden Punkt einen bestimmten Monat oder, wenn möglich, einen Termin zu setzen. Ausgangstermin ist natürlich der des Ziels. Bis dahin müssen Sie es ja geschafft haben.

Die Listen sollten übrigens so ausführlich wie möglich sein. Jedes Detail ist wichtig. Das ist keine Arbeit von 10 Minuten, sondern kann bis zu einer Woche oder länger dauern. Ein Schlachtplan braucht seine Zeit. Es ist wichtig, sich die Zeit zu nehmen, um die richtig wichtigen Dinge zuerst zu erkennen und zu erledigen. Einige meiner Klienten haben das „Plan-Erstellen“ nicht so ernst genommen und mit viel Euphorie begonnen, gleich ins TUN voranzuschreiten. Da laufen sie dann einige Meter mehr, dann geht die Puste aus oder der Fokus schwindet – und oft ist das ja auch mit Kosten verbunden. Sie haben das möglicherweise schon das eine oder andere Mal erlebt. Schneller ist nicht immer besser. ÜBERLEGTES schnelles Handeln ist da oft der leichtere und günstigere Weg. Sie haben ihre Liste oder Ihr Mind Map mit detaillierten Punkten und danach auch Ihre Prioritäten und Termin. Sie können zu den einzelnen Punkten auch noch Kosten anführen und das mögliche Ergebnis, wenn Sie den Punkt erledigt haben, so erkennen Sie auch besser, ob der Punkt für das Ziel wirklich wichtig ist oder nur unser Mind-Set glaubt, dass er wichtig ist. Umso genauer Sie analysieren, umso eher kommen Sie schnell und effizient an das Ziel. Das ist nicht nur effizient und energieschonend, sondern auch lustiger. Weil ich mich einfach mehreren Zielen gleichzeitig widmen kann, nicht wahr?

Wir haben Zeit, aber wo ist sie?

Jetzt erst machen Sie einen Terminplan in Ihrem Kalender. Sie tragen alle wichtigen Punkte ein und bis wann sie erledigt werden müssen. Danach tragen Sie ein, ab wann Sie die Bearbeitung der Punkte beginnen und wann Sie die jeweiligen Personen treffen werden, um mögliche Punkte zu erreichen.

Wenn Sie z. B. ein Buch schreiben wollen, hängt sehr viel vom Schreiben ab. Wenn Sie nicht schreiben, wird es kein Buch geben. Viele Menschen können aber nicht am Stück schreiben, weil ihnen die Zeit fehlt. Da tragen sie dann im Kalender die Kapitelfertigstellung ein und was Sie in welchen Wochen schreiben. Sie müssen Ihre To Dos im Kalender stehen haben, um sie auch zu tun. Sonst bringen Sie die PS nicht auf die Erde. Hier gilt genauso, umso detaillierter, desto besser. Ich analysiere mit meinen Kunden sehr oft ihre Terminkalender, wenn sie mir sagen, sie hätten keine Zeit für ihre Wünsche. Ich finde immer zahlreiche Lücken und Zeitfresser. Wir nützen unseren Tag nicht immer effizient, wenn wir aber unsere wirklich wichtigen Wünsche erreichen wollen, müssen wir uns von dem entfernen, was uns nicht wirklich wichtig ist. Und da gibt es so einige Möglichkeiten in jedem Terminkalender. Schauen Sie einmal genau Ihre kommende Woche an.. Was ist wirklich wichtig, und was bringt Sie dorthin, wohin Sie wollen? 5 %? 10 %? Wenn sie 90 % sagen, dann sind Sie richtig. Wenn Sie bei 5 % sind, dann haben sie zahlreiche Zeitfresser und viele Möglichkeiten, um Ihre Zeit effizienter zu gestalten. Oft kann man aus dem Alltag nicht so gut hinaus. Dann schauen Sie sich private Treffen an oder Ihre Abendaktivitäten sowie die Wochenenden. Was ist Ihnen dabei richtig wichtig? Bringen Sie diese Aktivitäten dorthin, wohin Sie wollen? Nein? Dann überlegen Sie, was Sie verändern können, um ihre Wünsche zu erreichen.

Anke van Beekhuis, Geschlechterausgewogenes Management, Organisationsberaterin, Coach, Vortragende, Autorin, Strukturberatung, Strategieentwicklung, Führungskräfteentwicklung, Change Management
Anke van Beekhuis ist Expertin für Ziele, Strategie, Veränderung und Entwicklung sowie Geschlechterausgewogenes Management (Bild: © Anke van Beekhuis)

Einer meiner Kunden, der mehr Zeit für sich selber haben wollte, hat festgestellt, dass er bei 50 % der Meetings gar nicht dabei sein muss. Aus Angst etwas zu verpassen, war er aber ständig anwesend. Von diesem Moment an hat er seine Verhaltensweise geändert. Fragen Sie sich jeden Tag, was ist von meinen Terminen, Verpflichtungen und Aufgaben wirklich zielführen und für meine Wünsche richtig wichtig. So werden Sie Stück für Stück ins TUN kommen und Lebenszeit sparen.

 Über Anke van Beekhuis

Anke van Beekhuis, gebürtige Salzburgerin, ist seit 2005 als Beraterin, Coach und Keynote Speakerin mit TheRedHouse selbstständig tätig. Zu ihren Kernkompetenzen gehören: systemische Organisationsberatung, Führungskräfteentwicklung, Persönlichkeitsentwicklung & geschlechterausgewogenes Management. Sie begleitet Unternehmen bei der Organisationsstruktur, Strategie- und Führungskräfteentwicklung und in Changeprozessen. Über tausend Führungskräfte und Vorstände haben von ihrem Fachwissen in Form von Vorträgen, Beratung, Workshops, Lehrgängen, Diskussionsrunden und Coaching profitiert.

Anke van Beekhuis arbeitet mit Klein- und Großgruppen und ist für ihre umsetzungsstarke, lösungsorientierte und unternehmerische Vorgehensweise bekannt. Sie ist zudem eine beliebte Interviewpartnerin zahlreicher Medien.

Mehr über Anke van Beekhuis erfahren Sie auf www.ankevanbeekhuis.at.

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