Richtungswechsel bei Aufsichtsratsvergütung in DAX-Unternehmen

Aufsichtsratsvergütung: Höhe wird künftig weniger schwanken

Nach Ansicht der Towers-Watson-Experten wird die Aufsichtsratsvergütung in den kommenden Jahren weniger schwanken als bislang. Studienautor Helmuth Uder begründet dies so: „Eine ausschließlich feste Vergütung, wie sie bei fast der Hälfte der DAXUnternehmen anzutreffen ist, schwankt – vorbehaltlich einer Vergütungsanpassung – grundsätzlich nicht. Und die variablen Vergütungselemente werden in der Zukunft noch stärker auf den langfristigen Unternehmenserfolg abstellen. Dieser wird in der Regel an Kennzahlen aus mehreren Jahren (zum Beispiel Ergebnis je Aktie) gemessen. Damit wird sich der Gewinn oder Verlust eines Geschäftsjahres weiterhin in der variablen Vergütung bemerkbar machen. Jedoch wird der Ausschlag über mehrere Jahre verteilt und somit geglättet.“

Diversity langsam, aber stetig ausgebaut

Der weiterhin niedrige Frauenanteil innerhalb der DAX-Aufsichtsratsgremien (20 Prozent) ist gegenüber 2012 geringfügig gestiegen (+3 Prozentpunkte). Auch die Internationalität der Anteilseigner ist noch nicht hinreichend abgebildet. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) des Grundkapitals der DAX-Unternehmen liegen in den Händen ausländischer Investoren. Jedoch stellen die nicht-deutschen Aufsichtsratsmitglieder nur rund ein Viertel (26 Prozent) aller Aufseher. „Unternehmen sind für das Thema ‚Diversity’ sensibilisiert und berücksichtigen es bei der Besetzung frei werdender Aufsichtsratsmandate“, so Uder. „Da die Mandate aber meist für eine Laufzeit von fünf Jahren vergeben werden, ist nicht zu erwarten, dass die Diversitäts-Anregung des Corporate Governance Kodex von heute auf morgen umgesetzt werden kann.“

Niedrige Vergütung im internationalen Vergleich

Im internationalen Vergleich verdienen die DAX-Aufseher weiterhin deutlich weniger als ihre Kollegen in der Schweiz (SLI: 2.100.000 Euro) und Großbritannien (FTSE 100: 523.000 Euro). „Allerdings sind diese auch intensiver in die Unternehmensführung eingebunden, was das höhere Vergütungsniveau teilweise erklärt“, führt Uder aus. „In einem Dualen System aus Aufsichtsrat und Vorstand mit getrennten Verantwortlichkeiten und Mitgliedschaften wie in Deutschland erwachsen andere berufliche Anforderungen als in einem Single-Board-System wie in der Schweiz mit Kontrolleuren und operativ tätigen Managern in einem Gremium.“

(Towers Watson)


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Inhalt und Methodik:

„Aufsichtsratsvergütung DAX 2013“ analysiert die aktuellen Vergütungen von Aufsichtsratsvorsitzenden in DAX-Unternehmen. Die Studie wurde zum zwölften Mal in Folge durchgeführt und bietet die aktuellste Vergütungsprognose für das laufende Kalenderjahr. Grundlage der Auswertungen sind öffentlich verfügbare Quellen, insbesondere Satzungen und Hauptversammlungsbeschlüsse aus dem Jahr 2013. In die Analyse einbezogen wurden: die jährlich garantierten festen Bezüge, die Aufsichtsratstantieme für 2013 (basierend auf Analystenschätzungen für 2013), die Langfristvergütungen für 2013 sowie Sitzungsgelder und Ausschussvergütungen. Weitere Informationen zu Inhalt und Methodik auf www.towerswatson.com.

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