RIM verschenkt Gratis-Apps wegen Blackberry-Ausfall

Das kanadische Unternehmen Research in Motion (RIM) entschädigt seine Kunden wegen des kürzlichen massiven Blackberry-Ausfalls mit Gratis-Apps. RIM muss bereits seit längerem mit zurückgehenden Geschäften auf dem Smartphone-Markt kämpfen. Über Tage hinweg war letzte Woche der Blackberry-E-Mail-Dienst und der Blackberry-Chat-Dienst zum Austauschen von Nachrichten in Echtzeit ausgefallen. Ursache war angeblich der Ausfall eines zentralen Netzwerkswitchs im RIM-Datencenter bei London, ein Notsystem sprang zunächst nicht an. Im Folgenden verstopften dann unzählige ungesendete E-Mails und Textnachrichten das System weltweit. Der Ausfall hatte sogar Unternehmenskunden mit eigenen Backberry-Servern getroffen. Die Frustration unter den Anwendern war dementsprechend groß. RIM reagiert nun auf den Imageschaden mit kostenlosen Premium-Apps und einem Monat lang kostenfreien Techniksupport.

Die angebotenen Apps reichen dabei von Spielen wie Sims 3 bis hin zu nützlichen Helferlein zur Bildbearbeitung (Photo Editor Ultimate). Weitere Apps wurden bereits angekündigt. Die Gratis-Apps wird es bis zum Ende des Jahres geben.

RIM kämpft jedoch aktuell noch an einer anderen Front um sein Geschäftsmodell:
Geheimdienste aus den USA und der EU verlangen jederzeit Zugang zu den Nachrichten der Blackberry-Nutzer. Die Datensicherheit ist jedoch speziell für die hohe Zahl an Unternehmens- und Geschäftskunden unter den Blackberry-Nutzern von zentraler Bedeutung, die Forderung der Geheimdienste ist daher existenzbedrohend für das Geschäftsmodell von RIM. Die Dienste fordern, da Blackberrys weltweit im Einsatz sind, den Zugriff nicht durch Gesetzesänderungen zu ermöglichen, sondern über Änderungen an technischen Standards. Demnach soll das Abfangen von Blackberry-Kommunikation weltweit standardisiert werden. Britische Geheimdienste wollen nach den Eindrücken der sozialen Unruhen im Sommer dieses Jahres in den britischen Großstädten sogar einen Beschluss vorantreiben, der alle neuen Messaging-Dienste von Smartphones überwachbar machen soll. (Detaillierte Übersicht über den Angriff der Geheimdienste auf die Blackberry-Verschlüsselung: hier.)

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