Roland Berger: GreenTech-Atlas 3.0 – Markt für grüne Technologien boomt

  • Seit 2007 ist der globale Markt für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz im Schnitt um 11,8 Prozent pro Jahr gewachsen und umfasst heute ein Volumen von über 2 Billionen Euro

  • Steigende Energiepreise sowie zunehmende Rohstoffknappheit sorgen bis 2025 für weiteres Wachstum auf dann 4,4 Billionen Euro

  • Deutsche Hersteller sind sehr gut positioniert: Sie können ihren Marktanteil von 15 Prozent trotz wachsender internationaler Konkurrenz behaupten

  • GreenTech-Industrie wird Wachstumstreiber klassischer Wirtschaftsbereiche: Verbesserung der Energie-, Rohstoff- und Materialeffizienz sorgt für strategische Vorteile im internationalen Wettbewerb

Der weltweite Markt für grüne Technologien ist seit 2007 im Schnitt um 11,8 Prozent pro Jahr gewachsen und hat heute ein Volumen von mehr als 2 Billionen Euro. Bis 2025 wird er sich nochmals mehr als verdoppeln und dann 4,4 Billionen Euro umfassen. Deutsche GreenTech-Firmen haben daran heute einen Anteil von 300 Milliarden Euro und werden bis 2025 auf 674 Milliarden Euro zulegen. Dass sie damit ihren Marktanteil von 15 Prozent trotz neuer und offensiv auftretender Wettbewerber auf den internationalen Märkten halten können, zeigt ihre Stärke. Wichtigste Wachstumstreiber für die GreenTech-Branche sind fünf Megatrends, die in den nächsten Jahrzehnten weltweit die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen prägen: demographische Entwicklung, Urbanisierung, Globalisierung, Ressourcenknappheit und Klimawandel. Sie sorgen für einen Wandel hin zu einer Green Economy, bei dem sich die GreenTech-Branche und andere Wirtschaftszweige gegenseitig befruchten: So fördert die wachsende Nutzung von GreenTech in klassischen Branchen die Neu- und Weiterentwicklung grüner Technologien. Und die bessere Energie-, Rohstoff- und Materialeffizienz verschafft der Wirtschaft allgemein strategische Vorteile im internationalen Wettbewerb. Dies sind die zentralen Ergebnisse von "GreenTech made in Germany 3.0 – Umwelttechnologie-Atlas für Deutschland", einer ausführlichen Analyse der GreenTech-Branche, die Roland Berger Strategy Consultants zum wiederholten Mal für das Bundesumweltministerium erstellt hat.

„Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat die weltweite Expansion der GreenTech-Branche nicht bremsen können“, sagt Torsten Henzelmann, Studien-Autor und Leiter des Competence Center Civil Economics, Energy & Infrastructure von Roland Berger Strategy Consultants. "Im Gegenteil: Ihr weltweites Marktvolumen hat inzwischen die Marke von 2 Billionen Euro überschritten und damit sogar unsere Prognosen aus der zweiten Ausgabe des GreenTech-Atlas‘ von 2009 übertroffen." Auch für die Zukunft sieht Henzelmann weiteres Wachstum: "Es wird zwar etwas langsamer gehen als in den vergangenen Jahren, aber bis 2025 erwarten wir, dass sich der weltweite Markt auf 4,4 Billionen Euro mehr als verdoppelt."

Das weltweite Wachstum der "grünen" Märkte setzt auch für Anbieter aus Deutschland positive Impulse: So ist die Branche seit 2007 im Schnitt um 12 Prozent pro Jahr gewachsen und hat mit 300 Milliarden Euro etwa 15 Prozent globalen Marktanteil. In Deutschland tragen die GreenTech-Firmen inzwischen 11 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei und beschäftigen 1,4 Millionen Mitarbeiter. Dabei ist die Branche mittelständisch geprägt, mit einer durchschnittlichen Belegschaftsgröße von rund 300 Mitarbeitern und einem durchschnittlichen Jahresumsatz von 27 Millionen Euro. Viele kleine und mittelständische Unternehmen zeichnen sich durch hohe Flexibilität und Innovationsstärke aus und bieten differenzierte Lösungen und Verfahren an, sodass die eher kleinteilige Branchenstruktur keinen Wettbewerbsnachteil auf den globalen Märkten darstellen muss.

Stabiler Marktanteil für deutsche GreenTech-Unternehmen

Auch künftig werden die deutschen GreenTech-Anbieter vom global zunehmenden Bedarf nach Produkten und Lösungen der Umwelttechnik und Ressourceneffizienz profitieren: In ihrer Prognose gehen die Experten von Roland Berger davon aus, dass das deutsche Marktvolumen bis 2025 auf 674 Milliarden Euro steigen wird. Somit wird der Weltmarktanteil der deutschen GreenTech-Firmen auch 2025 nach wie vor bei rund 15 Prozent liegen. "Das ist ein deutliches Zeichen für die Stärke der deutschen Branchenakteure", sagt Henzelmann: "Denn sie müssen sich auf den internationalen Märkten gegen neue, offensiv auftretende Wettbewerber behaupten, die an den Wachstumschancen grüner Technologien partizipieren wollen. Dazu zählen nicht nur Firmen aus Industriestaaten, sondern auch Konkurrenten aus den Schwellenländern; vor allem China treibt seine Exporte in den Bereichen Photovoltaik und Windkraft vehement voran."

Megatrends sorgen für Antrieb und weiteres Wachstum

Die rasante Entwicklung des Weltmarkts für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz treiben vor allem fünf Megatrends, die in den kommenden Jahrzehnten die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen global prägen werden: die demografische Entwicklung mit einem weiteren Wachstum der Weltbevölkerung; eine fortgesetzte Urbanisierung mit immer mehr Megacities; eine noch engere Vernetzung und Verflechtung der Weltwirtschaft durch die Globalisierung; eine sich verschärfende Ressourcenknappheit bei gleichzeitig wachsendem Bedarf mit entsprechenden Preissteigerungen; und der Klimawandel, der eine Absenkung der globalen Treibhausgasemissionen unumgänglich macht. "Unter den Vorzeichen dieser Megatrends gibt es langfristig keine Alternative zu einer nachhaltigen Umgestaltung der Ökonomie, in der wirtschaftlicher Erfolg, der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, sozialer Zusammenhalt und die Wahrnehmung internationaler Verantwortung ins Gleichgewicht gebracht werden", sagt Ralph Büchele, Principal bei Roland Berger und Co-Autor des GreenTech-Atlas‘ 3.0. "GreenTech bietet konkrete Lösungen für drängende ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen und wird daher an Bedeutung weiter zunehmen."

Die Roland Berger-Experten beschreiben im GreenTech-Atlas 3.0 die Umstellung auf eine Green Economy. Sie betrifft alle Stakeholder, von der Politik über die Unternehmen und ihre Kunden bis hin zu den Investoren, die immer öfter Nachhaltigkeit als Kriterium für ihre Geldanlage wählen. Dabei wird Green Economy als Wirtschaftsform verstanden, die sich durch innovationsorientiertes, ökologisches und partizipatives Wachstum auszeichnet und von zwei Säulen getragen wird: sowohl von einer starken GreenTech-Branche als auch von Unternehmen aus klassischen Wirtschaftszweigen, die eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen und diese in alle Ebenen ihres Managementsystems integriert haben. "Die klassischen Wirtschaftszweige sind integraler Bestandteil im Prozess des ‚Greening’", sagt Büchele: Zum einen unterstützt die Verankerung von Umwelttechnik und Ressourceneffizienz in den klassischen Industrien die Entwicklung der grünen Technologien. Zum anderen erweisen sich diese Technologien als Modernisierungstreiber für die klassischen Industrien selbst: "Für immer mehr Unternehmen ist die Nutzung von GreenTech ein Mittel, um sich im internationalen Wettbewerb zu differenzieren", sagt Büchele. "Insbesondere die bessere Energie-, Rohstoff- und Materialeffizienz wird zunehmend zu einem strategischen Vorteil im internationalen Wettbewerb – das gilt ganz allgemein für alle Branchen der Wirtschaft."

Die Studie ist zum Download auf der Website des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit eingestellt.

 

 

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