Sachsen: Gedenktafel für polnische Widerstandskämpfer enthüllt

Zur Erinnerung an polnische Widerstandskämpfer, die in den Jahren 1942 und 1943 durch das Oberlandesgericht Posen in den Räumen des Land-gerichts Zwickau zum Tode verurteilt wurden, wurde heute feierlich eine Gedenktafel enthüllt. An der Enthüllung nahmen auf Einladung von Staatsminister Dr. Jürgen Martens hochrangige Vertreter der polnischen und sächsischen Justiz und Angehörige der polnischen Opferverbände teil.

Justizminister Dr. Jürgen Martens: „Der Raum, in dem wir heute die Bronzetafel enthüllen, soll ein Ort des Gedenkens werden. Sie soll zugleich auch ein Symbol der Versöhnung sein. Ich freue mich beson-ders, dass Herr Marian Sobkowiak, der einzige Überlebende der Wider-standsgruppe „Czarny Legion“ aus Gostyn, an der heutigen Feierstunde teilnimmt. Ich danke ihm sehr für sein Kommen und seine bewegenden Worte.“

Die Widerstandsgruppe „Czarny Legion“ aus Gostyn bestand vorwiegend aus katholisch geprägten jungen Arbeitern der Glashütte in Gostyn, die für ein freies und demokratisches Polen kämpften. Das Oberlandesgericht Posen verurteilte am 13. Mai 1942 im Schwurgerichtssaal des Landge-richts Zwickau 12 Mitglieder dieser Gruppe zum Tode, nachdem sie zuvor Zwangsarbeit auf Kohlegrubenhalden geleistet haben. Die 12 Verurteilten wurden am 23. und 24. Juni 1942 im Innenhof des Landgerichts Dresden am Münchner Platz hingerichtet und auf dem Neuen Katholischen Fried-hof in Dresden begraben.

Unter den auf der Gedenktafel namentlich genannten Widerstandskämp-fern sind auch fünf polnische Jugendliche, die dem Salesianer Oratorium in Posen angehörten. Sie wurden 1942 durch das Oberlandesgericht Po-sen in Zwickau zum Tode verurteilt am 24. August 1942 in der Dresdner Richtstätte am Münchner Platz hingerichtet. Die fünf Jugendlichen wurden 1999 durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.

Zum Gedenken an die Opfer wurde die Gedenktafel vor dem Schwurge-richtssaal im Landgericht Zwickau enthüllt.
 

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