Schulversuch 2010-2012 zur Verbraucherbildung in Bayern

Ist eine in Werbespots versprochene 0%-Finanzierung wirklich kostenlos? Mit welchen Marketingstrategien versuchen Supermärkte das Kaufverhalten ihrer Kunden zu beeinflussen? Wie machen sich Firmen die Sehnsüchte vor allem junger Menschen zunutze, um "mit Pixeln Cash" zu machen und Spieltools zu verkaufen? – Mit diesen und ähnlichen Fragen haben sich Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Lehrkräften an 18 bayerischen Pilotschulen "Verbraucherbildung" eingehend auseinandergesetzt und Unterrichtsmaterialien in Eigenregie entwickelt. Die Pilotschulen haben damit in den vergangenen beiden Schuljahren an dem Schulversuch zur Stärkung der ökonomischen Verbraucherbildung teilgenommen. Erfahrungen und Beispiele der Projektschulen wurden heute im Rahmen einer Abschlussveranstaltung im Justizpalast präsentiert.

Bayerns Verbraucherschutzministerin Dr. Beate Merk ist begeistert vom Engagement aller Beteiligten: "Die vielen tollen Ideen und Initiativen bestätigen, dass die Vermittlung von wirtschaftlichen Alltagskompetenzen unbedingt an die Schule gehört. Tagtäglich entscheiden wir, was wir einkaufen, was wir brauchen, was wir nutzen. Ohne ausreichendes Grundlagenwissen kann es schnell zu persönlichen Fehlentscheidungen kommen, deren Folgen mitunter die Existenz gefährden können. Noch immer ist das Konsumverhalten bei jeder zehnten Überschuldung der Hauptauslöser. Es ist daher wichtig, dass wir mit der wirtschaftlichen Verbraucherbildung frühzeitig beginnen und schon den Kindern und Jugendlichen ein verantwortungsvolles Konsumverhalten beibringen."

Auch Kultusstaatssekretär Bernd Sibler betonte: "Die jungen Leute müssen als Verbraucher von heute und morgen die Schnäppchenversprechen der Werbung entschlüsseln, über nachhaltigen Umgang mit Geld, gesunde Ernährung sowie ressourcenschonenden Konsum Bescheid wissen. Kurz: Unsere Schüler müssen angesichts eines stetig wachsenden Waren- und Dienstleistungsangebots vielfältige Herausforderungen bewältigen. Die an den Projektschulen mit Liebe zum Detail und großer Sachkenntnis entwickelten Unterrichtsmaterialien sind dazu bestens geeignet. Eindrucksvoll zeigen sie, wie die verschiedenen Facetten der ökonomischen Verbraucherbildung für den Unterrichtseinsatz aufbereitet werden können."

Ziel des Schulversuchs war es, praktische Leitfäden zur nachhaltigen Umsetzung der Richtlinien für die ökonomische Verbraucherbildung zu entwickeln, die das Kultusministerium bereits im Dezember 2009 gemeinsam mit dem Verbraucherschutzministerium erlassen hat. Mit Ablauf des Schulversuchs werden dessen Ergebnisse sukzessive in das Portal www.verbraucherbildung.bayern.de eingestellt und über das Institut für Schulqualität und Bildungsforschung veröffentlicht. Auf diese Weise können alle Lehrkräfte auf die Ergebnisse zugreifen. Ergänzend dazu bietet die Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen spezifische Fortbildungen zur ökonomischen Verbraucherbildung an.

Quelle: Bayerisches Staatsministerium der Justiz und für Verbraucherschutz

 

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