Schwarzer Freitag mit Tradition: Black Friday in Deutschland

Der Black Friday ist in aller Munde: Während bereits seit dem vergangenen Montag auf Amazon die Cyber Monday-Woche läuft, nutzen viele Verbraucher morgen Vergünstigungen in Geschäften, Kaufhäusern und Online Shops aus – insbesondere um bei den Weihnachtsausgaben zu sparen. Doch was steckt eigentlich hinter dem Begriff Black Friday? Wir gehen dem inzwischen traditionsreichen Tag und seiner Wirkung in Deutschland auf den Grund; und wir erklären, warum gerade Händler vor allen Dingen Vorsicht walten lassen sollten.

Was ist der Black Friday? 2017 reiht sich in die Tradition ein

Black Friday, was ist das eigentlich? Das Konsumfest, das dieses Jahr am 24. November 2017 gefeiert wird, fällt traditionell auf den letzten Freitag im November, oder vielmehr auf den Freitag nach Thanksgiving: Den Ursprung nahm der Tag der vergünstigten Angebote am historischen Schwarzen Freitag in den USA im Jahre 1929, dem Beginn der Weltwirtschaftskrise. Seit den 1930er Jahren nun fungiert der Black Friday als Startschuss für das Weihnachtsgeschäft für Einzelhändler, Kaufhäuser und Online Shops verschiedenster Art. 2006 erhielt der Tag auch im deutschen Einzelhandel Einzug – damals angeführt von Apple. An diesem Tag wurden und werden die Preise zahlreicher Angebote stark reduziert, laut Werbung teilweise bis zu 90 Prozent; auch wenn ein genauer Preisvergleich oftmals auch an diesem Tag Tricksereien offenbart.

Black Friday in Deutschland: Fest etabliert – und effektiv

Insbesondere im Einzelhandel in den USA allerdings leiden die Angestellten: Einen Einblick in die Zustände am morgigen Freitag finden Sie unserem Beitrag Black Friday: Kein Tag wie jeder andere. Einzelhändler, Kaufhäuser und Versandhändler versuchen selbstverständlich, auf diesen Zug des punktuell gesteigerten Umsatzes aufzuspringen und von der kurzfristigen Kaufbereitschaft potenzieller Kunden zu profitieren. Die Gewerkschaften hierzulange sind davon allerdings weniger begeistert und riefen vergangenes Jahr zum Streik auf – der offenbar langfristig auch von Erfolg gekrönt war.

Die Zahlen des vergangenen Jahres zum Black Friday 2016 geben jedoch durchaus Grund zum Staunen: In Europa schlug der Black Friday stärker ein als in den USA, zumindest hinsichtlich des M-Commerce (Mobile E-Commerce). Im Vergleich zu einem regulären anderen Novembertag in Deutschland etwa steigerten sich in dieser Sparte die Einnahmen um 75,6 Prozent – gute 25 Prozent mehr als in den Vereinigten Staaten. Einige Vergleichswerte:

  • 204 Prozent in Polen
  • 142 Prozent in Norwegen
  • 75,6 Prozent in Deutschland
  • 74,7 Prozent in Frankreich
  • Knapp 50 Prozent in den USA.

Insgesamt und in allen Handelssparten nutzten laut Handelsverband Deutschland am Black Friday 2016 etwa 16 Prozent der Deutschen die Chance auf vergünstigte Angebote, den Cyber Monday ebenfalls 13 Prozent. Auf die Verkaufszahlen umgerechnet entspricht das einer Pro-Kopf-Ausgabe von 170 Euro für den Freitag und 120 Euro für den Montag.

Günstige Geschenke 2017: Black Friday und Weihnachten verbinden

Nachdem nun der Black Friday und der darauffolgende Cyber Monday inzwischen feste Größen darstellen, rechnet auch der deutsche Handel inzwischen mit zusätzlichen Umsätzen von circa 1,7 Milliarden Euro. Besonders beliebt ist die Gelegenheit, sich möglichst günstig um die verbleibenden Weihnachtsgeschenke zu kümmern. Dabei verschiebt die derzeit stattfindende Cyber Monday Week hauptsächlich den Weihnachtsumsatz aus der ersten Dezemberhälfte in den November.

Gerade den Rat der Verbraucherschützer sollte man allerdings gerade im Black Friday- und Weihnachtstrubel nicht unterschätzen: Behalten Sie einen kühlen Kopf und überstürzen Sie nichts! Wie Sie gut durch die Rabatttage kommen und dabei immer auf der sicheren Seite bleiben, erfahren Sie in unserem Beitrag Tipps für den Black Friday 2017: Aufgepasst bei Schnäppchen!

Die andere Seite der Medaille: Händler sollten Vorsicht walten lassen

Händler sollten allerdings gerade hierbei auf der Hut sein, vor allen Dingen aus zwei Gründen.

Rabattaktionen verlegen das Weihnachtsgeschäft lediglich nach vorne

Laut Umfragen bilden die letzten beiden Novemberwochen die umsatzstärkste Phase des Weihnachtsgeschäfts. Umfangreiche Rabattaktionen können dementsprechend, wie die Erfahrung auch zeigt, Händler an den Rand des Ruins treiben: Der Umsatz im Dezember kann keine übermäßigen Verluste ohne Weiteres wettmachen. So eignen sich derartige Aktionen für bereits angeschlagene Unternehmen weniger, die auf diese Weise womöglich noch mehr rote Zahlen schreiben.

Streit um die Wortmarke: Abmahnungen wegen „Black Friday“ in der Werbung

Vorsicht bei der Begriffsverwendung: „Black Friday“ wurde 2013 als Wortmarke eingetragen. Zwar wurden inzwischen zahlreiche Anträge auf Löschung eingereicht. Dennoch ist der Begriff nach wie vor geschützt und sollte von Händlern nicht für Marketing-Zwecke für Rabattaktionen verwendet werden. Gerade im vergangenen Jahr kam es zu einem großen Aufschrei, als eine Berliner Anwaltskanzlei im Auftrag einer Firma in Hongkong Abmahnungen und Unterlassungserklärungen an Händler verschickte. Die darin bezifferten Summen haben es in sich: 10.000 Euro Vertragsstrafe plus 100.000 Euro Streitwert.

Interessante Deals am Black Friday 2017

Für Verbraucher sind diese Markenprozesse weniger interessant, denn auch, wenn etwas anderes als „Black Friday“ auf den Rabattschildern steht: Morgen gibt es viele interessante Aktionen. Während auf Amazon nicht nur morgen, sondern vom 20. bis 27. November 2017 die Cyber Monday-Woche stattfindet, lassen sich nicht nur Rabatte für Gegenstände ergattern. Denn es springen auch Erlebnis-Anbieter wie Jochen Schweizer auf den Zug auf: Mit der Eingabe des offen ausgeschriebenen Rabatt-Codes – Achtung: Wortspiel! – bezahlen Sie bei einer entsprechenden Bestellung am morgigen Freitag 50 Euro weniger.

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