Smart Grids: Klimakonferenz in der IHK Flensburg

Rund 100 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung haben in der vergangenen Woche bei der FURGY-Klimakonferenz in der IHK Flensburg das Potenzial intelligenter Energienetze, so genannter Smart Grids, diskutiert. Der Vorteil von Smart Grids ist, dass diese die schwankende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen ausgleichen können.

Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen der schleswig-holsteinischen Landesregierung und der Region Syddanmark sorgt das INTERREG-Projekt FURGY zwischen den Kooperationspartnern seit mehr als drei Jahren für eine enge Abstimmung in Energie- und Klimafragen. Die jährlich stattfindende deutsch-dänische Klimakonferenz zu aktuellen Energiethemen ist dabei ein wichtiges Element.

Uwe Möser, Präsident der IHK Flensburg, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung der intelligenten Netze für die zukünftige Energieversorgung in Deutschland und Dänemark, insbesondere aber in Schleswig-Holstein.

„Die fehlenden Netzkapazitäten führen bei uns bereits jetzt allzu oft dazu, dass Windparks abgeschaltet werden“, sagte Möser. „Wenn wir hier im Lande bis 2020 bei einem rechnerischen Versorgungsanteil von 300 Prozent aus erneuerbaren Energien sein wollen, sollten wir nicht nur auf den Ausbau der Netze setzen, sondern auch alternative Lösungen prüfen“, unterstrich Möser die Dringlichkeit der Problematik. In diesem Zusammenhang verwies er auf eine aktuelle Studie, der zufolge ein Ausbau regionaler Smart Grids weitaus kostengünstiger sei, als sich ausschließlich auf Investitionen in überregionale Stromtrassen und Offshore-Windparks zu konzentrieren.

Die IHK Flensburg werde sich zukünftig verstärkt diesem Thema widmen. „Ziel muss es sein, die Energieversorgung durch regenerativ erzeugten Strom in gewohnter Zuverlässigkeit, bei Versorgungssicherheit aber auch Wirtschaftlichkeit zu erreichen“, sagte Möser.

Bei der Konferenz wurden zwei Modellprojekte präsentiert: Das international viel beachtete EGOGRID EU auf Bornholm und die Smart Energy Region Pellworm. Die beiden Beispiele zeigen, wie die schwankende Stromerzeugung der erneuerbaren Energien durch ein Management von Stromproduktion und –verbrauch sowie vorübergehende Speicherung überschüssiger Energie ausgeglichen werden kann.

Nachfolgend wurden drei innovative Elemente der Smart Grids dargestellt: Die Firma BeBa Energie, Hemmingstedt, erläuterte an einem Beispielprojekt die Technologie der Wasserstoffspeicherung. Einen besonderen Aspekt der Energieversorgung zeigten die dänischen Unternehmen DONG Energy und Danfoss: Sie nutzen Gewerbe- und Industriekälte als regelbare Energieverbraucher.

Zum Abschluss bekamen die Teilnehmer einen virtuellen Rundgang durch ein Musterhaus mit Smart Grid-Technologie geboten und erfuhren, was in diesem Zusammenhang in privaten Gebäuden sinnvoll umsetzbar ist.

„Wir sehen in dem Thema Smart Grid ein enormes Potenzial – und zwar nicht nur für die Produzenten regenerativer Energien, sondern für die gesamte Branche der Erneuerbaren“, resümierte Möser.

FURGY wird aus INTERREG 4A Syddanmark-Schleswig-K.E.R.N. mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung gefördert.

Quelle: IHK Flensburg

Kennen Sie schon die Leinwände von Inspiring Art?