Speak like a leader: In Meetings überzeugen

Meetings und Konferenzen sind im Business-Alltag von Führungskräften Standard. Viele verbringen über die Hälfte ihrer Arbeitszeit damit. Ein überzeugender Auftritt ist dabei wichtig und oft entscheidend. Der Unternehmensberater und international angesehene Experte zum Thema Führung Lars Sudmann thematisiert dies in seinem heutigen Beitrag aus der zweiwöchentlichen Themenserie „Speak like a leader – Reden und Überzeugen als Führungskraft“.

Als Führungskraft müssen Sie in Meetings und Konferenzen teilnehmen. Hier können Sie nicht nur durch Präsentationen, sondern auch durch Interaktion und Diskussion überzeugen. Allerdings ist eine andere Art der Führungskommunikation nötig.

Drei Strategien, um in Meetings zu überzeugen sind besonders effektiv:

1) Worte, die zählen: Warum „Ja“ ein gutes Wort ist

Eine Studie des Massachussets Instituts of Technology zum Thema Meetings hat sich mit der Effektivität bestimmter Wörter und Grundlagen beschäftigt.

Dies hat gezeigt, dass gerade negative Dinge wie: “Das haben wir noch nie so gemacht” nicht gerade zum Erfolg führen wird. Andere Wörter haben allerdings klar positiv zu Entscheidungen beigetragen.

Übersetzt war das effektivste Wort “Ja” wie in “Ja, das ist ein guter Vorschlag.” Andere Wörter mit Kraft aus der Studie waren „beginnen“ wie in “Ich denke, wir sollten mit der Implementierung beginnen” und „finden“ wie in “Ich bin sicher, dass wir noch mehr Anwendungen für das Produkt finden können.”

Allen diesen Wörten ist der positive Fokus zu eigen. Auch wenn es natürlich Unterschiede in Bezug auf Landes-, Organisations- und Teamkultur gibt: eine positive Kommunikation im Sinne von “Ja, und…” hält im Allgemeinen eine Diskussion viel besser am laufen als eine negative “Nein, aber…”.

Mehr Informationen zum Wall Street Journal Artikel und zur vollständigen Studie finden Sie hier: http://blogs.wsj.com/atwork/2013/06/19/to-influence-co-workers-just-say-yeah/?mod=e2tw.

2) Die Regel der „3“

Oft werden wir von anderen Meetingteilnehmern oder Vorgesetzten spontan gefragt und gebeten, unsere Meinung kund zu tun. Die Reaktionen können vielfältig sein: Entweder man stammelt kurz etwas, oder – viel häufiger – kommt dann der „Fluch des Wissens” hervor: ein langer Vortrag über alle Einzelheiten des Projekts etc. Leider kommt so etwas oft nicht allzu gut an.

Machen Sie sich stattdessen die „Regel der drei Punkte“ zu gute. Wenn Sie spontan gefragt werden, beispielsweise: „Herr/Frau Meier, können Sie uns einen Überblick über das Projekt geben?“. Fokussieren Sie sich dann immer auf drei Kernpunkte, also beispielsweise:

“Natürlich, drei Dinge sind hier wichtig: Erstens___________; Zweitens___________; Drittens___________“

Ihnen fallen sicherlich noch mehr Punkte ein. Und genau dieses führt oft zum Schwadronieren. Stoppen sie stattdessen nach drei Punkten.

Die 3 ist quasi der „Pfahl“, den Sie in den Grund stecken und der eine Grundstruktur für Ihre Kommunikation gibt.

3) Werden Sie analytisch: % Ihrer Redebeiträge

Spiegel Online berichtete kürzlich über das Ergebnis einer Studie zum Thema Meetings, dass die typische Führungskraft mindestens die Hälfte der Arbeitszeit in Konferenzen und Meetings verbringt (vgl. hier: http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/e-mails-und-meetings-so-viel-arbeitszeit-wird-jedes-jahr-vergeudet-a-985991.html)

Man kann natürlich viel über Sinn und Inhalt der Meetings diskutieren. Allerdings sollten wir, wenn wir soviel Zeit in diesen Konferenzen verbringen, unsere Gesamtkommunikation kontinuierlich analysieren und verbessern. Eine der grundlegendsten Kennzahlen ist der Anteil an der Redezeit. Diese wird bspw. im politischen Umfeld oder in Talkshows klar gemessen. Aber haben Sie dasselbe schon einmal für Ihre Meetings gemacht?

Analysieren Sie einmal für beispielsweise eine Monat, wie hoch Ihre Beitragszeit im Vergleich zur gesamten Meetinglänge war. Unter fünf Prozent sollten Sie sich vielleicht fragen, was Sie in diesem Meeting machen oder ob Sie eventuell Ihre Beiträge „hochfahren“ sollten. Bei über 20-30% bei 10 Teilnehmern stellt sich vielleicht die Frage einer Überdominanz, die gerade, wenn Sie der/die ranghöchste Person sind, eventuell einem produktiven Meeting entgegenstehen kann.

Fazit: Analysieren Sie Ihre Kommunikation in Meetings

Die obigen Punkte können Ihnen helfen, ihre Meetingkommunikation zu verbessern. Hier noch ein letzter Vorschlag: Eine Frage, die Sie laut American Express Vice President Christopher Frank immer am Anfang eines Meetings stellen sollten, ist die folgende:

“In 5 Worten oder weniger, worum geht es in diesem Meeting?” Und dann muss jeder kurz antworten. Sie werden zum einen über die Antworten überrascht sein. Und Sie haben den ersten Schritt zu einer Abstimmung und einem erfolgreichen Meeting getan.

Kommunikation, Führungskraft, Meetings
Führungskräfte müssen in Meetings überzeugen (Foto: © Lars Sudmann)

Damit: viel Erfolg in Ihren nächsten Meetings!

Ihr
Lars Sudmann

Über Lars Sudmann

Lars Sudmann ist der Leiter von Sudmann & Company, einem auf Führungssentwicklung und Change Management fokussierten Beratungsunternehmen. Er ist ein international angesehener Experte zum Thema Führung und hat über zehn Jahre Managementerfahrung, unter anderem als CFO von Procter & Gamble Belgien. Lars Sudmann zählt zu seinen Kunden namhafte Großunternehmen wie Roche, BNP Paribas, Shell, die Deutsche Post und viele mehr. Darüber hinaus berät er auch mittelständische Unternehmen und ist an der TU Braunschweig und der RWTH Aachen in der universitären Lehre tätig. Lars Sudmann hat als Redner selber zwei Mal bei TEDx-Veranstaltungen gesprochen und hat darüber hinaus viele Auszeichnungen erhalten, beispielsweise als Europameister der Rhetorik.

Mehr über Lars Sudmann finden Sie im Internet auf www.lars-sudmann.com (inkl. Videos von ihm „in Aktion“).

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