Spiritualität – nützt die was?

Gerade im Geschäftsleben gilt: Was keinen Nutzen bringt, ist unwichtig. Fragen wir uns also kritisch. Was nützt Spiritualität? Welche Vorteile sind im Geschäftsleben damit verbunden? Worin zahlt sich eine spirituell geprägte Handlungsweise aus? Oder sind Spiritualität und Nutzen zwei getrennte Paar Stiefel, die nichts miteinander zu tun habe? Nachfolgend einige persönliche Erfahrungen und Anregungen dazu.

Ich richte seit einigen Jahren mein Handeln auch im Business an bestimmten spirituellen Grundsätzen aus. Mir fällt bei mir selbst auf, dass ich inzwischen viel gelassener, toleranter bin. Ich reagiere weniger ängstlich auf Situationen, in denen meine Arbeit in Frage gestellt wird. Auch das Eintreffen schlechter Ergebnisse wirft mich nicht mehr aus der Bahn. Ich lasse mich weniger unter Druck setzen und bin damit auch nicht mehr so erpressbar in Bezug auf das Eintreten negativer Folgen. Der Grund dafür liegt darin, dass persönliche Erfolge im Business inzwischen eine viel geringere Bedeutung für mein Selbstwertgefühl und meine Lebenszufriedenheit haben. Ich beziehe mein Lebensvertrauen aus anderen Quellen. Ich nehme Kritik nicht mehr so persönlich. Ich weiß, dass ich manche Dinge wirklich gut kann. Auch wenn andere das manchmal anders sehen. Ein wichtiger Punkt ist auch, dass ich besser gelaunt und zuversichtlicher in der Arbeit bin. Das steckt an. Ein menschlicher Umgang federt viele Dinge ab.

Hat auch das Unternehmen Vorteile aus meiner Spiritualität? Ja, natürlich. Dadurch, dass ich von innen heraus mit mehr Souveränität und Selbstvertrauen agiere, liefere ich bessere Arbeitsergebnisse ab. Wenn ich etwas tue, tue ich es richtig. Davon profitiert das Unternehmen. Meine Ausgeglichenheit trägt positiv zu einem guten Betriebsklima bei. Durch meine Art bin ich zu einem sehr guten Teamspieler geworden. Ich brauche mich nicht auf Kosten anderer zu profilieren. Ich kann zuhören und wertschätze das, was andere leisten. Auch wenn ich anderer Meinung bin. Manchmal fällt mir auf, dass ich bestimmte schlechte Ergebnisse viel positiver interpretiere, als andere. Ich „sehe“ oft größere Zusammenhänge. Dadurch weiß ich, dass es manchmal sinnvoll ist, einfach nur zu warten und zu vertrauen. Das zu vermitteln, ist aber oft nicht einfach.

Ich habe eines gelernt. Spiritualität ist keine Mode, die man öfters mal wechseln kann. Das Leben nach spirituellen Grundsätzen erfordert Kontinuität. Dranbleiben ist wichtig. Und die Bereitschaft ständig dazu zu lernen. Denn ein Leben in Spiritualität gleicht einem rohen Diamanten, der weiter geschliffen werden muss. Der immer heller und intensiver strahlt, je länger er bearbeitet wird. Spiritualität gibt es auch nicht von der Stange. Jeder hat seine eigenen Themen, die wichtig sind. Jeder geht einen anderen Weg. Einfache Kochrezepte helfen nicht weiter. Wer aber bereit ist den Weg zu gehen, für den zahlt er sich wirklich aus. Auch und gerade im Business. Dort wo man es vielleicht am wenigsten erwartet.

 

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Über den Autor

Hans-Jürgen Krieg ist Autor der Buchserie „Der kleine Igel“. Er coacht Unternehmen und Personen im Hinblick auf die praktische Nutzung ihrer spirituellen Potenziale. Mit seinem tiefgreifenden Verständnis für die Zusammenhänge des Lebens und seiner über 30 Jahren Erfahrungen im Geschäftsleben unterstützt er die Beteiligten beim Bau von Brücken, mit denen sie die reale Welt mit ihrer „inneren Quelle“ verbinden.

www.ifef.de

 

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