Stadtwerke wollen mit 10 Mrd. Euro 10% der Kraftwerksleistung ersetzen

Die Allianz der acht größten deutschen Stadtwerke „8KU“ (München, Leipzig, Köln, Frankfurt, Hannover, Mannheim, Darmstadt und Nürnberg) hat erstmals eine konkrete Investitionszusage für die Energiewende getätigt. Die Gruppe will innerhalb von zehn Jahren zehn Milliarden Euro in neue Kraftwerke investieren und damit insgesamt zehn GW an Kraftwerksleistung ersetzen. Dies entspricht rund acht Atomkraftwerken. Das 10-Milliarden-Investitionspaket der 8KU-Allianz werde überwiegend in ortsnahe Anlagen mit energieeffizienter Kraft-Wärme-Kopplung auf der Basis von Gas oder Kohle fließen, sowie zu einem Großteil in den Ausbau der Erneuerbaren Energien, hauptsächlich der Windkraft.

Als Voraussetzung wurde allerdings Planungssicherheit von der Politik gefordert: „Die Projekte liegen in den Schubladen. Was uns fehlt, ist Planungssicherheit auch bei den Durchführungsbestimmungen.“ Über die Folgeeffekte des Atomausstiegs und der bisherigen Abschaltung von acht AKW in Deutschland heißt es: „In der Stromerzeugung haben wir es geschafft, uns zu mausern und dem 85-Prozent-Oligopol Marktanteile abzunehmen.“ Das angesprochene Oligopol wird bislang aus den dominierenden vier Stromkonzernen Eon, RWE, EnBW und Vattenfall gebildet.

Die rund 1.000 kommunalen Stadtwerke haben zusammen über 50% Marktanteil an dem Geschäft des Stromverkaufs, sind aber bei der Stromerzeugung bislang noch überwiegend auf die vier großen Stromriesen angewiesen. Durch Investitionen in die Erzeugungskapazitäten soll sich dies ändern. Zudem wollen die klammen Kommunen damit ihre Einnahmeseite verbessern, was insbesondere für strukturschwache Regionen eine bedeutende Chance zur Sanierung der Haushalte ist und damit direkt den jeweiligen Bürgern zu Gute kommt. In der CDU regt sich allerdings Widerstand gegen diese Entwicklung: Der CDU-Wirtschaftsrat führt derzeit eine Kampagne gegen den Trend zur Rekommunalisierung der Stromerzeugung.
 

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