Studie: Datenschutz unzureichend, schwerwiegende Haftungsforderungen möglich

Studie von Iron Mountain und PwC: Finanzunternehmen nehmen Informationsrisiken auf die leichte Schulter

Zahlreiche europäische Finanzdienstleister setzen sensible und vertrauliche Informationen einem hohen Risiko aus, da sie die Wirksamkeit ihrer Datenschutz- und Informationsmanagement-Strategien nicht überprüfen oder solche erst gar nicht im Einsatz haben. Dies ergab eine Studie von Iron Mountain und PwC, die das Informations- und Risikomanagement europäischer Unternehmen untersuchte. Die Ergebnisse zeigen, dass 22 Prozent der befragten Unternehmen aus der Finanzbranche nicht wissen, ob ihnen in den vergangenen drei Jahren Daten abhanden gekommen sind. Obwohl Finanzdienstleister sensible personenbezogene Daten von Millionen von Kunden speichern, haben 41 Prozent der Befragten keine Massnahmen zur Bewertung ihrer Informationsrisiko-Strategie implementiert. Beunruhigend ist zudem, dass 42 Prozent die Arbeit der für die Themen Informationsrisiko-Management, Datenschutz und Datenwiederherstellung zuständigen Mitarbeiter nicht überwachen und somit auch keine Kontrolle haben, ob Richtlinien tatsächlich eingehalten werden.

Mit der Studie zum Informationsrisiko wurde auch der erste europäische Vergleichsindex (Information Risk Maturity Index) erstellt, mit dem Unternehmen ermitteln können, ob sie angemessen auf Informationsrisiken vorbereitet sind. Europäische Unternehmen erzielten im Durchschnitt nur 40,6 von 100 Punkten. Die Finanzdienstleistungsbranche schnitt mit 46,3 Punkten immerhin am besten ab. Der vollständige Bericht steht hier kostenlos zum Download zur Verfügung .

Die Erhebung veranschaulicht ebenfalls, welche Konsequenzen fahrlässiges Verhalten beim Informationsmanagement und der Aktenlagerung nach sich ziehen kann. Finanzdienstleister, bei denen sich bereits ein Sicherheitsvorfall ereignet hatte, waren von schwerwiegenden Imageschäden und Haftungsforderungen betroffen. Dies unterstreicht die Bedeutung einer Informationsmanagement-Strategie, die sowohl papierbasierte als auch digitale Informationen abdeckt.

Hans-Günter Börgmann, Geschäftsführer der Iron Mountain Deutschland GmbH, kommentiert: „Die Ergebnisse der Studie zum Informationsrisiko sind besorgniserregend und machen deutlich, wie fahrlässig europäische Finanzdienstleister mit Informationen umgehen. Interessanterweise gaben 45 Prozent der Befragten an, dass sie vor allem Wissensdefizite an der Implementierung einer effektiven Informationsmanagement-Strategie hinderten. Es ist an der Zeit, dass die Unternehmen Verantwortung für die von ihnen gespeicherten sensiblen Informationen übernehmen. Technische Massnahmen alleine reichen nicht weit genug. Sie sollten das Konzept der Corporate Information Responsibility in ihre Unternehmenskultur integrieren. Die Impulse dafür müssen aus der obersten Führungsetage kommen. Mitarbeiter sollten ausreichend geschult, unterstützt und regelmässig überwacht werden. Denn es nützt überhaupt nichts, Ressourcen in die technische Informationssicherheit zu stecken, wenn die Resultate anschliessend nicht überprüft werden. Alle Gelder und Technologien schützen sensiblen Daten nicht, wenn der alles entscheidende Faktor Mensch völlig ausser Acht gelassen wird.“

(Originalveröffentlichung: Presseportal.de)

 

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