Studie: Einfluss von Finanzministern auf Staatsverschuldung

Persönliche Merkmale eines Finanzministers beeinflussen die Entwicklung der Staatsverschuldung

Ob der Staatshaushalt eines Landes auf soliden Beinen steht, hängt auch von dem Finanzminister ab, der ihn verantwortet. Das zeigt eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). In ihr wurde untersucht, wie sich bestimmte persönlicher Merkmale von Finanzministern aus 15 europäischen Staaten auf die Entwicklung der Staatsverschuldung auswirken.

Interessanterweise hat die Zugehörigkeit eines Finanzministers zu einem bestimmten politischen Lager im Spektrum von rechts bis links, entgegen landläufig oft geäußerter Vermutungen, so gut wie keinen Einfluss darauf, wie sich unter seiner Ägide die Staatsverschuldung entwickelt und ob er in der Lage ist, die Begehrlichkeiten seiner Minister­kollegen in Zaum zu halten. Auch die Ausbildung des Finanzministers, wie beispielsweise ein Studienabschluss in Ökonomie, wirkt sich nicht auf die Entwicklung der Staatsverschuldung unter seiner Amtsführung aus.

Anders stellt sich die Lage dar, wenn die politische Erfahrung eines Finanzministers betrachtet wird. Je mehr (weniger) Erfahrung ein Finanzminister in vorherigen Positionen als Kabinettsmitglied bereits gesammelt hat, desto geringer (größer) ist das Haushaltsdefizit.

Die Studie basiert auf einer speziell für die vorliegende Untersuchung konzipierten Daten­basis, die Informationen zu den genannten persönlichen Merkmalen von Finanzministern aus 15 europäischen Ländern enthält. Die Daten entstammen offiziellen Webseiten der Regierungen und Finanzministerien der entsprechenden Länder und beziehen sich auf den Zeitraum 1980 bis 2010.

Für Rückfragen zum Inhalt:

Marc-Daniel Moessinger, Telefon 0621/1235-161, E-Mail moessinger@zew.de

-> Die vollständige Studie findet sich hier

(ZEW 2013)

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