Studie: Energiebedarf der EU lässt sich um zwei Drittel senken

Reiche: Potenzial für Energieeffizienz größer als erwartet

Mit Energieeffizienz-Maßnahmen kann der Energiebedarf der Europäischen Union bis zum Jahr 2050 um zwei Drittel gesenkt werden. Das ist das Ergebnis einer Studie des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI (Fraunhofer ISI) im Auftrag des Bundesumweltministeriums, die heute in Berlin vorgestellt wurde. „Die Steigerung der Energieeffizienz bietet enormes Potenzial. Unser Energiebedarf kann hierdurch deutlich gesenkt werden. Gleichzeitig tragen sich rund 90 Prozent aller Einsparmaßnahmen von selbst. Durch Energieeffizienz können die Energiekosten deutlich gesenkt und sogar Einspargewinne erzielt werden,“ sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Katherina Reiche.

Damit würde Energieeffizienz entscheidend dazu beitragen, die Treibhausgas-Emissionen in der Europäischen Union wie geplant bis zum Jahr 2050 um 80 Prozent zu reduzieren. Würden alle in der Studie beschriebenen Maßnahmen umgesetzt, ließen sich darüber hinaus jährlich steigende Milliardenbeträge einsparen; im Jahr 2050 betrüge die Einsparung bereits rund 500 Milliarden Euro im Jahr, so die Forscher.

Fraunhofer ISI errechnet alleine für die Privathaushalte mögliche Kosteneinsparungen von 125 Milliarden Euro jährlich, vor allem im Gebäude- und Heizungsbereich. In der Industrie können bis zum Jahr 2050 die Energierechnungen um 100 Milliarden Euro jährlich geringer ausfallen, vor allem durch den Einsatz effizienter Querschnittstechnologien wie etwa Technologien zur Dampf- und Heißwasserbereitstellung oder bei effizienten Motoranwendungen. Im Transportsektor können vor allem technologische Verbesserungen im Straßenverkehr zur Halbierung der Energie-Nachfrage führen. Durch geringeren Kraftstoffverbrauch könnten rund 200 Milliarden Euro pro Jahr gespart werden.

(BMU 2012)

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